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12 Sommermythen rund um Energie

Der Sommer ist nun endlich da, so dass wir doch noch in den Genuss von sonnigen Tagen und lauen Abenden kommen. Auch Klimaanlage, Kühlschrank und Solarpanele laufen derzeit auf Hochtouren. Mit Blick auf das Thema Energiesparen kursieren hierbei viele Behauptungen: Klimaanlagen sind Stromfresser, Kühlschränke müssen bei hohen Außentemperaturen besonders kalt sein und Solarpanels funktionieren nur bei direkter Sonneneinstrahlung. Aber was stimmt wirklich? Wir klären die größten Irrtümer auf und geben dir fundierte Fakten und praktische Tipps an die Hand.

Mythos 1: Ventilatoren kühlen den Raum ab

Nein, Ventilatoren kühlen den Raum nicht wirklich ab. Sie bewegen lediglich die Luft, wodurch der Schweiß auf deiner Haut schneller verdunstet und dir ein kühleres Gefühl gibt. In Wirklichkeit bleibt die Raumtemperatur unverändert oder steigt durch die Wärme des Ventilatormotors sogar minimal an.

Sommermythen, Mythos 1: Ventilatoren kühlen den Raum ab

Unser Experten-Tipp:

Verwende einen Ventilator in Kombination mit einer Schale Eiswürfel vor dem Gerät. Die Verdunstungskälte verstärkt den kühlenden Effekt des Ventilators.

Mythos 2: Ventilatoren verbrauchen kaum Strom

Ventilatoren gelten oft als sparsame Alternative zur Klimaanlage – und das stimmt grundsätzlich auch. Dennoch solltest du deren Energieverbrauch nicht unterschätzen: Bei Dauerbetrieb über mehrere Stunden täglich kommen über Wochen hinweg merkliche Stromkosten zusammen. Besonders nachts oder bei Abwesenheit laufen viele Geräte unnötig weiter. Dabei lässt sich der Stromverbrauch ganz einfach senken – durch eine integrierte Timerfunktion, smarte Steckdosen oder bewusste Nutzung nur in den Räumen, in denen du dich tatsächlich aufhältst.

Unser Experten-Tipp:

Verwende Ventilatoren in Kombination mit Zeitschaltuhr oder Bewegungsmelder – so läuft das Gerät nur, wenn es wirklich gebraucht wird.

Mythos 3: Klimaanlagen sind die größten Stromfresser

Klimaanlagen haben einen hohen Energieverbrauch. Jedoch sind moderne Geräte recht effizient. Durch richtiges Einstellen und regelmäßige Wartung verbraucht eine durchschnittliche Klimaanlage etwa 1 bis 2 Kilowattstunden. Achte beim Kauf daher auf das Energielabel und wähle Geräte mit hoher Effizienzklasse, um Energie zu sparen.

Unser Experten-Tipp:

Optimiere die Leistung deiner Klimaanlage, indem du Isolationsfolien für die Fenster verwendest. Diese verringern die Wärmeübertragung und sorgen dafür, dass der Raum länger kühl bleibt. Somit sinkt auch der Stromverbrauch der Klimaanlage.

Mythos 4: Je niedriger die Temperatur bei der Klimaanlage eingestellt ist, desto schneller kühlt der Raum ab

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Eine Klimaanlage kühlt den Raum nicht schneller, wenn du eine extrem niedrige Temperatur einstellst. Sie arbeitet mit gleichbleibender Geschwindigkeit, unabhängig von deiner Eingabe. Wir empfehlen, das Thermostat auf 25°C zu stellen. Das ist ausreichend und spart Energie.

Unser Experten-Tipp:

Setze ein intelligentes Thermostat ein, um die Klimaanlage effizienter zu nutzen. Programmiere es so, dass es sich automatisch abschaltet, wenn du nicht zu Hause bist und sich rechtzeitig einschaltet, bevor du zurückkehrst. Das spart Energie und maximiert deinen Komfort.

Mythos 5: Nachts das Fenster zu öffnen, spart Energie

Es kann helfen, nachts die Fenster zu öffnen, um kühlere Luft hereinzulassen und so die Innentemperatur zu senken. Dies reduziert den Energiebedarf deiner Klimaanlage am nächsten Tag. Allerdings funktioniert das nicht, wenn es draußen immer noch warm ist oder die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Optimal ist es, in den frühen Morgenstunden zu lüften und tagsüber die Fenster geschlossen zu halten.

Unser Experten-Tipp:

Verwende wärmeabweisende Vorhänge oder Rollos, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren und dein Zuhause kühl zu halten.

Mythos 6: Kühlschrank im Sommer auf maximale Kühlstufe stellen

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass der Kühlschrank im Sommer besonders kalt eingestellt werden muss, um Lebensmittel sicher zu lagern. Ein unnötig niedriger Temperaturwert erhöht aber nur den Stromverbrauch – ohne nennenswerten Zusatznutzen. Die optimale Temperatur liegt bei rund 7 Grad Celsius im Kühlschrankinneren. Viel wichtiger ist es, warme Speisen erst vollständig abkühlen zu lassen, bevor du sie hineinlegst, und die Tür nicht zu lange offenzulassen.

Unser Experten-Tipp:

Platziere deinen Kühlschrank an einem kühlen Ort in deiner Küche, fernab von direkter Sonneneinstrahlung und anderen Wärmequellen. Dadurch verhinderst du eine übermäßige Erwärmung des Geräts und sparst Energie.

Mythos 7: Kalte Duschen helfen gegen Sommerhitze

Kalte Duschen sorgen zwar kurzzeitig für Abkühlung, regen aber den Körper an, die eigene Wärmeproduktion zu erhöhen. Lauwarmes Duschen bei etwa 20 bis 25°C ist besser geeignet, um deinen Körper angenehm zu kühlen.

Sommermythen, Mythos 6: Sommerhitze kann durch kalte Duschen bekämpft werden

Unser Experten-Tipp:

Nutze natürliche Kühleffekte, indem du dein Duscherlebnis mit ätherischen Ölen wie Minze oder Eukalyptus ergänzt. Diese verleihen dir ein erfrischendes Gefühl.

Mythos 8: Heizen im Sommer, um Luftfeuchtigkeit zu reduzieren

Heizen im Sommer, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren, ist extrem ineffizient. Es erhöht nicht nur die Raumtemperatur unnötig, sondern verbraucht auch viel Energie. Effektiver sind Luftentfeuchter. Diese verbrauchen im Schnitt etwa 200 bis 400 Watt pro Stunde und können eine sinnvolle Investition sein.

Unser Experten-Tipp:

Nutze Pflanzen zur natürlichen Entfeuchtung. Bestimmte Pflanzen wie Farn oder Friedenslilie sind nicht nur schöne Dekorationen, sondern auch natürliche Luftentfeuchter. Sie nehmen überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben sie durch ihre Blätter wieder ab.

Mythos 9: Solaranlagen bringen bei großer Hitze den höchsten Ertrag

Viele glauben, dass Photovoltaikanlagen bei Hitze besonders viel Strom produzieren. Tatsächlich sinkt die Leistung der Module bei sehr hohen Temperaturen sogar leicht, da sich ihre Effizienz mit steigender Zelltemperatur verringert. Am besten arbeiten Solarmodule an sonnigen, aber eher kühlen Tagen. Wer die Anlage richtig montiert, etwa mit ausreichender Hinterlüftung auf dem Dach, sorgt dennoch auch im Sommer für stabile Erträge. Entscheidend ist dabei nicht die Hitze, sondern die direkte Sonneneinstrahlung – und die ist im Sommer natürlich reichlich vorhanden.

Solaranlage auf Dach eines Einfamilienhauses

Unser Experten-Tipp:

Eine regelmäßige Reinigung sowie die freie Belüftung der Module erhöhen die Effizienz – besonders bei starker Sommerhitze.

Mythos 10: Solarbeleuchtung ist immer die beste Wahl

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Solarlampen immer die optimale Lösung für nachhaltige Beleuchtung sind. Obwohl Solarleuchten zweifellos umweltfreundlich sind und keine Stromkosten verursachen, sind sie in Gebieten mit begrenzter Sonneneinstrahlung oder in schattigen Bereichen möglicherweise nicht die effizienteste Option. Hinzu kommen Umweltbedenken bezüglich der Herstellung und Entsorgung von Solarbatterien.

Unser Experten-Tipp:

Prüfe vor der Installation deiner Solarbeleuchtung sorgfältig die Sonneneinstrahlung und Eignung des zukünftigen Standorts.

Mythos 11: Grillen ist immer umweltfreundlich

Die Annahme, dass Grillen grundsätzlich umweltfreundlich ist, weil es den Energieverbrauch im Haus reduziert, ist weit verbreitet. Doch die Realität sieht komplexer aus. Die Umweltfreundlichkeit des Grillens hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie der Art des Grills, der Brennstoffquelle und der Häufigkeit. So trägt beispielsweise der Einsatz von herkömmlichen Holzkohlegrills zu Luftverschmutzung und CO2-Emissionen bei. Im Vergleich dazu werden Elektrogrills oft als bessere Alternative betrachtet, da sie keine direkten Emissionen verursachen und keinen Bedarf an fossilen Brennstoffen haben. Allerdings ist der Betrieb eines Elektrogrills auch mit einem erhöhten Stromverbrauch verbunden, welcher bei etwa 2 bis 3 Kilowattstunden Strom pro Stunde liegt. Das entspricht ungefähr dem Energieverbrauch eines Wasserkochers oder eines Bügeleisens.

Unser Experten-Tipp:

Wenn du umweltbewusst grillen möchtest, solltest du auf einen hochwertigen Elektrogrill setzen und ihn mit Ökostrom betreiben. Achte auch auf die Herkunft deiner Lebensmittel und verwende nachhaltige Brennstoffe oder umweltfreundliche Alternativen wie Grillkohle aus Kokosnussschalen.

Mythos 12: Nachhaltiges Leben bedeutet Verzicht auf Spaß und Komfort

Viele Menschen denken, dass ein nachhaltiger Lebensstil zwangsläufig mit Verzicht auf Spaß und Komfort einhergeht. Um umweltbewusst zu leben, glauben sie, auf Fernreisen, kühle Wohnungen oder auf den Genuss von Gegrilltem verzichten zu müssen. Dies führt allerdings oft dazu, dass Menschen zögern, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Unser Experten-Tipp:

Ein nachhaltiger Lebensstil bedeutet nicht zwangsläufig Verzicht, sondern vielmehr bewusste Entscheidungen und Kompromisse. Du kannst weiterhin Spaß haben und den Sommer genießen, während du gleichzeitig umweltfreundliche Alternativen erkundest. Zum Beispiel könntest du öfter auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, saisonale Produkte genießen oder kreative DIY-Projekte für eine umweltfreundliche Garten- oder Balkongestaltung ausprobieren.

In diesem Sinne: Genieße den Sommer – nachhaltig, energiesparend und mit viel Spaß!

Wie du energiesparend deine Wohnung kühlst, erfährst du in diesem Beitrag und wie du bei der Hitze einen kühlen Kopf bewahrst, erklären wir hier.

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Die sauberste und günstigste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird.

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Energiewende hautnah: Wie Politik und Netztechnik unsere Zukunft klimafreundlicher gestalten

Die Energiewende ist längst kein Zukunftstraum mehr – sie ist bereits in vollem Gange. Mit neuen Gesetzen, smarter Technik und gemeinsamen Willen gestalten wir eine Energieversorgung, die sauber, bezahlbar und zuverlässig ist. Aber was genau passiert aktuell auf politischer Ebene? Wie schätzen wir die neuesten Entwicklungen ein – und vor allem: Was hast du am Ende davon? Genau das erfährst du in diesem Blogartikel. Wir erklären dir die aktuellen politischen Rahmenbedingungen, welche Chancen sich daraus ergeben und wie du persönlich von der Energiewende profitieren kannst.

Warum wir heute schon profitieren

Bis 2030 sollen 80 Prozent unseres Stroms aus Sonne, Wind und Co. kommen – und das ist kein leeres Versprechen. Das Osterpaket 2022 legt die Grundlage für diesen großen Schritt. Mit deutlich vereinfachten Genehmigungsverfahren und erhöhten Ausbauzielen für erneuerbare Energien bringt es die Energiewende in Fahrt.

Was ist das Osterpaket?

Das Osterpaket ist ein Gesetzespaket, das die Ausbauziele für Wind- und Solaranlagen deutlich erhöht. Außerdem werden bürokratische Hürden abgebaut, um Projekte schneller umzusetzen und den Weg zu klimaneutraler Stromversorgung bis 2035 zu ebnen. Für dich als Verbraucher bedeutet das mehr grüner Strom aus der Region, geringere Kosten durch den Ausbau moderner Infrastruktur und mehr Sicherheit, dass dein Strom künftig klimafreundlich ist.

Das Osterpaket ist ein echter Meilenstein, der nicht nur den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt, sondern auch die Beteiligung der Bürger erleichtert.

Julian Sigle Referent für politische Kommunikation bei enviaM

Netzengpässe? So sorgen wir für Stabilität

Der Ausbau erneuerbarer Energien läuft auf Hochtouren. Doch manchmal führt genau das zu Engpässen im Stromnetz. Wenn mehr Strom eingespeist als verbraucht wird, muss der Strom in das Übertragungsnetz ausgespeist oder die Erzeugungsanlagen gedrosselt werden – und das ist ineffizient und teuer.

Versorgungssicherheit

Um das zu verhindern, schlagen wir die Einführung eines sogenannten Redispatch-Vorbehalts vor. Dies bedeutet, dass es keine Entschädigung mehr für neue Anlagen in überlasteten Netzgebieten gibt, wenn sie abgeregelt werden müssen. Das entlastet den Netzbetrieb und senkt die Netzentgelte, was schließlich den Kunden zugutekommt. Wir sprechen hier von sogenannten netzdienlichen Standorten: Orte, an denen die erzeugte Energie auch verbraucht werden kann, sodass ein Redispatch nicht notwendig ist.

Was ist Redispatch?

Redispatch bezeichnet die Steuerung von Stromerzeugungsanlagen, um das Stromnetz stabil zu halten. Wenn an einem Ort zu viel Strom produziert wird, kann die Einspeisung an anderen Stellen reduziert oder erhöht werden, um Engpässe zu vermeiden.

Ein starkes und intelligentes Stromnetz ist die Voraussetzung dafür, dass wir mehr erneuerbare Energie effizient nutzen und gleichzeitig Kosten für Verbraucher senken können.

Julian Sigle Referent für politische Kommunikation bei enviaM

Netz- und Standortvorteile: Gemeinsam stark für die Zukunft

Der Netzausbau ist der Schlüssel, damit der grüne Strom auch dort ankommt, wo er gebraucht wird – in deinem Haushalt, deinem Unternehmen und deiner Gemeinde. Dabei ist es wichtig, dass der Ausbau der Stromnetze dem Ausbau der erneuerbaren Energien nicht hinterherläuft. Nur wenn der Ausbau synchron abläuft, erreichen wir den maximalen Nutzen.

Was bringt der Koalitionsvertrag?

Die neue Bundesregierung setzt klare Schwerpunkte: Die Energiepreise sollen sinken, Stromnetze werden ausgebaut und digitaler und die Genehmigungsverfahren für neue Projekte beschleunigt.
Damit wird die Energieversorgung nicht nur nachhaltiger, sondern auch bezahlbarer und sicherer. Denn die Stromnetze sind das Rückgrat der Energiewende – für eine klimaneutrale Zukunft, die alle mitgestalten können.

Digitaler Netzausbau

Die Digitalisierung der Stromnetze bedeutet, dass Anlagen, Speicher und Verbraucher zukünftig smart vernetzt sind. Das ermöglicht eine bessere Steuerung und Ausnutzung der Energiequellen, spart Kosten und erhöht die Versorgungssicherheit.

Was heißt das für dich?

Die Energiewende ist kein abstraktes Konzept – sie verändert deinen Alltag. Mit moderner Infrastruktur, intelligenten Netzen und digitalen Services profitierst du von:

  • zuverlässigerer Energieversorgung, ohne plötzliche Stromausfälle
  • bezahlbaren Tarifen, die flexibel auf deinen Verbrauch reagieren
  • Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme, z.B. mit Smart Metern und digitalen Tools

Gemeinsam in die grüne Zukunft

Die Energiewende gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen: Politik, Energieversorger und Verbraucher. Wir alle profitieren von einer sauberen, bezahlbaren und sicheren Energieversorgung. Gemeinsam gestalten wir eine nachhaltige Zukunft – für uns und kommende Generationen.

Wie Dialog auf Augenhöhe funktioniert und was Akzeptanzmanagement bedeutet, kannst du in diesem Beitrag nachlesen. Unter „Netzausbau, aber nachhaltig!“ erfährst du, worauf wir beim Ausbau der Netze achten, um unsere Umwelt zu schützen. Details zum Redispatch gibt es im Beitrag „Warum Windräder manchmal stillstehen„.Was ein intelligentes Stromnetz auszeichnet, erklären wir auf unserer Internetseite.

Digitalisierung und InnovationDigitalisierung und Innovation

Digitalisierung

Die Energieversorgung der Zukunft wird digitaler.

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Mein Alltag mit dem dynamischen Stromtarif – ein Erfahrungsbericht

Alle Stromanbieter sind verpflichtet, einen dynamischen Tarif anzubieten. Dieser orientiert sich an den schwankenden Preisen der Strombörse. Das bedeutet: Der Preis, den du für deinen Strom zahlst, ändert sich je nach Tageszeit und Marktlage. Für ein solches Produkt hat sich auch unser Kunde Holger Löbel entschieden. Der Familienvater lebt in einem 4-Personen-Haushalt und nutzt seit März 2025 den dynamischen Tarif „Mein Strom Vision“. Familie Löbel besitzt ein E-Auto und nutzt in ihrem Heim klassische Haushaltsgeräte. Wie es zu dieser Entscheidung kam und ob Holger Löbel damit zufrieden ist, erzählt er im Interview.

Herr Löbel, Sie nutzen seit März 2025 unseren dynamischen Stromtarif "Mein Strom Vision". Was war für Sie der Auslöser, sich dafür zu entscheiden?

Ich bin generell technikaffin und interessiere mich für neue Energielösungen. Als ich vom dynamischen Tarif gehört habe, war ich sofort neugierig. Die Vorstellung, Strom dann zu nutzen, wenn er besonders günstig – oder sogar negativ – bepreist ist, fand ich spannend. Gleichzeitig war es mir wichtig, aktiv etwas zur Energiewende beizutragen.

Wie sieht Ihr Alltag mit dem Tarif aus? Haben Sie eine feste Routine entwickelt?

Ich schaue meist am Nachmittag in die iONA-App, um die Strompreise für den nächsten Tag zu checken. Danach plane ich, wann ich welche Geräte laufen lasse. Am Wochenende lade ich das E-Auto mittags oder nutze die Waschmaschine gezielt zu den günstigsten Zeiten. Man muss sich ein wenig damit beschäftigen, aber es lohnt sich.

Laden eines Elektroautos

Was war bisher Ihr persönliches Highlight mit dem Tarif?

Definitiv der 11. Mai: Zur Mittagszeit waren die Strompreise negativ. Da haben wir fast alles gleichzeitig eingeschaltet – E-Auto, Spülmaschine, Waschmaschine, sogar die Backofenselbstreinigung. Am Ende haben wir in dieser Zeit sogar Geld „verdient“, weil wir Strom abgenommen haben, der überschüssig war.
Das passiert immer dann, wenn zu viel Strom durch Solar- und Windenergie eingespeist und zu wenig Strom durch Großverbraucher abgenommen wird.

Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um den Tarif nutzen zu können?

Das Wichtigste ist ein digitaler Stromzähler, ein so genannter Smart Meter. Den hatte ich schon. Ansonsten hilft ein bisschen technisches Interesse – und natürlich Geräte, die sich zeitlich flexibel einsetzen lassen, wie z. B. ein E-Auto oder eine Waschmaschine.

Intelligenter Stromzähler

Für wen lohnt sich der Tarif besonders – und wem würden Sie eher abraten?

Lohnenswert ist der Tarif vor allem für Menschen mit größeren Verbrauchern wie E-Autos oder Batteriespeichern, die flexibel geladen oder genutzt werden können. Wer keine Möglichkeit hat, Strom gezielt zu verbrauchen, profitiert weniger stark. Aber: Einfach mal ausprobieren! Die Vertragslaufzeiten sind kurz und ein Vertragswechsel jederzeit möglich.

Haben Sie schon Ideen, wie Sie den Tarif in Zukunft noch besser nutzen können?

Wir überlegen, eine Speicherbatterie anzuschaffen. Damit könnten wir nicht nur das E-Auto flexibler laden, sondern auch Strom gezielt speichern, wenn er besonders günstig bepreist ist – und ihn später nutzen, wenn die Preise höher sind. Das steigert unsere Unabhängigkeit vom Markt, glättet unseren Eigenverbrauch und macht uns auch ein Stück weit unabhängiger von künftigen Preisschwankungen. Gerade bei einem dynamischen Tarif bietet eine Batterie also zusätzlichen Spielraum – sowohl finanziell als auch ökologisch.

Für uns hat sich die Umstellung auf einen dynamischen Tarif definitiv gelohnt.

Alle Details zu unserem dynamischen Tarif erfährst du auf unserer Website. Wie es zu „Mein Strom Vision“ kam, erzählen unsere Produktentwickler im Interview. So sieht der deutsche Strommix aus. Wie smarte Thermostate helfen, den Stromverbrauch zu senken, erklären wir in diesem Blogbeitrag.

Energiesparen

Energiemanagement und effizientes Bauen helfen beim Sparen.

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Zwei Milliarden Euro Wertschöpfung für Ostdeutschland

Unser wirtschaftlicher Erfolg ist wichtig für die Region. Auch 2024 hat die enviaM-Gruppe das wieder bewiesen. Die regionale Wertschöpfung stieg erneut auf rund zwei Milliarden Euro, wie die aktuelle Studie des Forschungs- und Beratungsinstituts CONOSCOPE aus Leipzig zeigt.

Mehr Einkaufsvolumen und neue Arbeitsplätze

Wertschöpfung beschreibt in der Wirtschaft den Prozess, bei dem durch unternehmerisches Handeln ein Mehrwert entsteht – etwa durch die Produktion von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen. Sie ist ein Motor für Beschäftigung, Innovation und regionale Entwicklung. Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, schaffen nicht nur Produkte, sondern auch Perspektiven.

So haben wir als enviaM-Gruppe im vergangenen Jahr mehr regional eingekauft und viele neue Kollegen eingestellt. Damit sorgen wir für Wachstum und sichern direkt und indirekt rund 19.000 Arbeitsplätze in Ostdeutschland. Das sind 2.000 mehr als im Jahr 2023.

Besichtigung Umspannwerk Markkleeberg

Partner für die Region

2024 war für uns ein richtig starkes Jahr. Die enviaM-Gruppe vergab rund 893 Millionen Euro an Aufträgen, 21 Prozent mehr als im Jahr davor. Besonders erfreulich: 61 Prozent davon, also etwa 549 Millionen Euro, gingen direkt an Unternehmen aus Ostdeutschland. Insgesamt flossen ungefähr 43.000 Einzelaufträge an lokale Firmen. Damit zeigen wir nicht nur, dass wir in der Energiebranche ganz vorne mitspielen, sondern auch, dass wir als Motor der regionalen Wirtschaft funktionieren.

Als führender regionaler Energiedienstleiser tun wir alles, um den Standort Ostdeutschland noch attraktiver zu machen. Mit unserer Wertschöpfung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensverhältnisse. Davon profitieren Länder, Kommunen, Unternehmen und Bürger gleichermaßen.

Stephan Lowis enviaM-Vorstandsvorsitzender
Ortsansicht Doberlug-Kirchhain mit Rathaus

Was bedeutet eigentlich Auftragsvolumen?

Mit dem Begriff Auftragsvolumen ist die Gesamtsumme gemeint, die die enviaM-Gruppe für externe Leistungen ausgegeben hat, also für alle Projekte und Dienstleistungen, die von Partnerfirmen übernommen wurden. Diese Leistungen reichen vom Tiefbau über Elektroinstallationen bis hin zu IT-Dienstleistungen oder Beratungsaufträgen.

Ein besonders wichtiger Aspekt: Wir vergeben diese Aufträge bewusst an Unternehmen in Ostdeutschland. Das stärkt nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern schafft auch Sicherheit durch langfristige Partnerschaften, insbesondere in einer Zeit, in der viele Unternehmen mit steigenden Kosten kämpfen.

Nachhaltige Strategie statt kurzfristigem Sparen

Wir als enviaM-Gruppe verfolgen seit Jahren die Strategie, regional zu investieren, statt auf kurzfristige Einsparungen durch Anbieter aus anderen Regionen oder dem Ausland zu setzen. Besonders in sensiblen Bereichen wie dem Netzbetrieb, also dem Betrieb und der Wartung der Strom- und Gasleitungen, sind verlässliche und ortskundige Partner entscheidend. Das gilt ebenso für Bau- und Instandhaltungsarbeiten oder IT-Dienstleistungen, bei denen Know-how über lokale Infrastruktur von Vorteil ist.

Monteure in einem Umspannwerk

Der Zuwachs beim Auftragsvolumen ist ein handfestes Signal. Es macht deutlich, dass die enviaM-Gruppe nicht nur auf eigenes wirtschaftliches Wachstum, sondern auch auf eine nachhaltige Entwicklung der Region setzt.

Gerade im Kontext der Energiewende ist diese Investitionsoffensive von zentraler Bedeutung. Sie trägt nicht nur dazu bei, neue technische Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch die wirtschaftliche Basis Ostdeutschlands zu stärken, und zwar langfristig.

Blick nach vorn

Die aktuelle Wertschöpfung zeigt heute, wie wichtig die Unterstützung für die Region ist. Doch wir denken natürlich auch an morgen: Mit gezielten Investitionen in erneuerbare Energien treiben wir die Energiewende aktiv voran und sorgen dafür, dass die Region fit für die Zukunft bleibt.

Solaranlagen auf einer Wiese mit einem Windrad im Hintergrund

Gleichzeitig schaffen wir attraktive Ausbildungsplätze, um jungen Menschen echte Perspektiven zu bieten und den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Und nicht zuletzt bringen wir die Digitalisierung voran, damit Unternehmen und Kommunen von modernen, effizienten Lösungen profitieren können. So wird deutlich: Die enviaM-Gruppe ist nicht nur heute ein starker Partner für Ostdeutschland, sondern bleibt es auch in den kommenden Jahren.

Mehr Infos zur enviaM-Gruppe gibt es in unserem Beitrag „Eine Gruppe voller Power“. Nachhaltigkeit ist bei uns im Fokus: Rück- und Ausblicke dazu findest du hier.

Gesellschaften der enviaM-GruppeGesellschaften der enviaM-Gruppe

enviaM-Gruppe

Gemeinsam entwickeln wir das Internet der Energie in Ostdeutschland.

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Versorgungssicherheit Versorgungssicherheit

Erdkabel oder Freileitung? Das ist hier die Frage…

Die Stromversorgung der Zukunft ist eines der wichtigsten energie- und wirtschaftspolitischen Themen. Der Ausbau erneuerbarer Energien, der wachsende Bedarf für Mobilität, Heizung und KI sowie die steigenden Anforderungen an Versorgungssicherheit erfordern eine effiziente und nachhaltige Netzinfrastruktur. Beim Ausbau des 110-Kilovolt(kV)-Hochspannungsnetzes, dem Rückgrat des Verteilnetzes, stellen Stakeholder immer wieder die Frage: Warum kann die Hochspannungsübertragung nicht mittels Erdkabel erfolgen?

Technische Grundlagen und Unterschiede

Die Freileitung ist die traditionelle Lösung für die Hochspannungsübertragung. Die ältesten Freileitungen in der Hochspannung bei MITNETZ STROM sind bereits über 100 Jahre alt! Sie bestehen aus Leiterseilen, die von Mast zu Mast verlaufen. Vorteile sind die vergleichsweise niedrigen Baukosten, einfache Wartung und die bewährte Technik. Nachteile ergeben sich vor allem durch die Sichtbarkeit, mögliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und die Anfälligkeit bei extremen Wetterbedingungen wie Sturm oder Schnee bzw. Eislast.

Versorgungssicherheit im Winter

Erdkabel hingegen verlaufen unterirdisch in speziell gebetteten Kabelgräben. Die Kabel werden dabei in Schutzrohren geführt. Bei offener Verlegung – es gibt auch andere Verfahren, wie zum Beispiel das Spülbohrverfahren – wird der Bodenaushub sortenrein gelagert und der Graben wieder in gleicher Reihenfolge aufgefüllt. Erdkabel bieten den Vorteil eines geringeren Flächenverbrauchs, sie sind weniger störanfällig bei Witterungseinflüssen und beeinträchtigen das Landschaftsbild kaum. Allerdings sind die Baukosten meist deutlich höher. Wartung und Reparaturen gestalten sich aufwändiger. Echte Langzeit-Erfahrungen, zum Beispiel über die Haltbarkeit der Kabel im Boden, gibt es noch nicht.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Planungsrecht

Die rechtlichen Vorgaben für den Leitungsbau sind unter anderem im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), im Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) sowie in den Landesplanungsgesetzen verankert. Wesentliche Aspekte sind:

  • Genehmigungsverfahren: Für Trassen, egal ob Kabel oder Freileitung, sind umfangreiche Planungs- und Genehmigungsverfahren notwendig, die Umweltverträglichkeitsprüfungen, Öffentlichkeitsbeteiligung und sonstige Abwägungen umfassen.
  • Vorrang für Erdkabel: Das EnWG sieht vor, dass bei Neubauprojekten in der Hochspannung, Erdkabel als technische Lösung bevorzugt werden müssen. Allerdings gilt dieser Vorrang nur, wenn die Kosten der Erdverkabelung nicht höher sind als die Kosten einer entsprechenden Freileitung multipliziert mit dem Faktor 2,75. Das heißt: Kostet die Erdkabelvariante mehr als das 2,75-fache der Freileitungsvariante, scheiden Erdkabel als technische Lösung aus.
  • Abstandsregelungen: Für Freileitungen gelten bestimmte Mindestabstände zu Wohngebäuden und Naturschutzgebieten, die die Trassenführung beeinflussen. Bei der Planung ist die Breite der Schutzstreifen relevant.

Da das EnWG den Erdkabel-Vorrang in der Hochspannungsebene festschreibt, geht MITNETZ STROM bei der Planung einer neuen 110-kV-Leitung ergebnisoffen in das Genehmigungsverfahren. Die Kostenrelation zwischen Freileitung und Erdkabel muss nachgewiesen werden. Sie entscheidet letztlich für die eine oder andere Lösung. Untersuchungen, die im Rahmen der Genehmigungsverfahren erstellt werden und praktische Erfahrungen zeigen, dass die Gesamtkosten für Erdkabel auf der gesamten Leitungslänge in der Regel höher sind als die für Freileitungen. Der Faktor 2,75 wird deutlich überschritten. Dies ist vor allem in Gebirgsregionen der Fall oder bei schwierigen Bodenverhältnissen. Auch die Kosten für die Materialien und die Baukosten selbst fließen in die Berechnung des Faktors ein.

Umweltaspekte und gesellschaftliche Akzeptanz

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Entscheidung zwischen Erdkabel und Freileitung sind die Umweltverträglichkeit und die gesellschaftliche Akzeptanz. Erdkabel haben den Vorteil, dass sie das Landschaftsbild kaum beeinträchtigen und somit in sensiblen Gebieten, wie Naturschutz- oder Erholungsgebieten, bevorzugt werden.

Dies kann die Genehmigungsverfahren erheblich vereinfachen und beschleunigen. Im Gegensatz dazu sind Freileitungen sichtbare Eingriffe in die Landschaft, die oftmals auf Widerstand in der Bevölkerung stoßen. Die Akzeptanzprobleme können zu Verzögerungen im Planungsprozess führen und zusätzliche Kosten verursachen.

MITNETZ STROM wird immer wieder seitens der Stakeholder mit der Frage konfrontiert, warum eine Leitung nicht als Erdkabel ausgeführt wird. Dass Erdkabelpassagen möglich sind – auch wenn der Kostenfaktor die 2,75 überschreitet – zeigt der dritte Bauabschnitt der Leitung Crossen-Herlasgrün. In Neumark und Rotschau hat MITNETZ STROM gemeinsam mit den Bürgerinitiativen und Vertretern der Kommunen an „Runden Tischen“ einen technischen Kompromiss erarbeitet: Obwohl die rund 17 Kilometer lange Leitung größtenteils als Freileitung gebaut wird, führt MITNETZ STROM die Trasse in den beiden Ortslagen auf mehreren hundert Metern freiwillig als Erdkabel aus. Dieser Mehraufwand hat für eine breite Akzeptanz des Leitungsbauvorhabens gesorgt. Die Bauarbeiten konnten 2024 ohne Gegenklagen beginnen.

Abwägung zwischen Kosten, Umwelt und Gesetzgebung

Eine nachhaltige und gesellschaftlich verträgliche Energieinfrastruktur erfordert eine sorgfältige Abwägung aller Faktoren. Der im EnWG festgeschriebene Erdkabelvorrang mit dem beschriebenen Kostenfaktor bleibt dabei ein wichtiger Richtwert bei der Kostenplanung. Letztlich entscheiden jedoch auch die individuelle Projektkonstellation, die Umweltverträglichkeit und die gesellschaftliche Akzeptanz über die Wahl der optimalen Lösung.

Welche Rolle Nachhaltigkeit beim Netzausbau spielt und worauf wir dabei konkret achten, erfährst du im Blogbeitrag „Netzausbau, aber nachhaltig!„. Weitere Infos zum Erfolg des Projektes Crossen-Herlasgrün gibt es auf unserer Internetseite zum Thema. 2025 investiert MITNETZ STROM mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Netzausbau und damit in die Versorgungssicherheit unserer Kunden.

VersorgungssicherheitVersorgungssicherheit

Versorgungssicherheit

Wir kümmern uns um eine unterbrechungsfreie Energieversorgung.

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Haus mit einer Garage Haus mit einer Garage

Hausbau, Teil 34: Garage oder Carport?

Jeder Bauherr stellt sich früher oder später die Frage: Reicht ein Stellplatz am Haus für das Auto oder ist es sinnvoller, etwas Massives zu errichten? Denn neben einem oder zwei Fahrzeugen gibt es meistens auch Fahrräder, die einen Unterstand benötigen sowie Gartenmöbel und andere Dinge, welche aufbewahrt werden müssen. Ist das Grundstück groß genug, entscheiden sich viele für eine Garage oder sogar für eine Doppelgarage. Aber auch ein Carport ist eine gute Wahl und bietet verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise einen angebauten Schuppen oder ein ausgebautes Dach. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns die Vor- und Nachteile sowie die Kosten für Garage bzw. Carport genauer an.

Freistehend oder direkt am Haus?

Wer ein Haus plant, berücksichtigt oft gleich die Parkmöglichkeit für Fahrzeuge. Gerade Garagen lassen sich so bereits gut in bzw. an das Haus integrieren. Wer direkt an eine Hauswand baut, spart sich die Baukosten für eine extra Garagenwand. Auch die Bedachung des Hauses kann als verlängertes Dach über die Garage oder den Carport gezogen werden oder optisch passend an das Haus angelehnt werden. Eine Durchgangstür zum Wohnbereich erweist sich als praktisch und bietet kurze und trockene Wege. So können beispielsweise die Einkäufe direkt ins Haus getragen werden.

Haus mit angebauter Garage

Wer aber nicht auf eine fensterlose Hausseite verzichten möchte und das Grundstück andere Optionen bietet, baut freistehend.

Prinzipiell ist der Bau einer Garage deutlich aufwendiger und kostenintensiver als die Errichtung eines Carports. Die Nutzungsmöglichkeiten sind dafür deutlich vielfältiger. Wer groß genug plant, hat gleich noch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Ski, Surfbretter, Gartengeräte oder die Option einer kleinen Werkstatt.

Bei der Platzierung einer Garage oder eines Carports auf dem Grundstück sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen:

  • Zufahrtsmöglichkeiten: Zwischen Garage bzw. Carport und öffentlichem Straßenverkehr sollte ein Abstand von mindestens 3 Metern bestehen; besser sind 5 Meter, um ein zweites Fahrzeug vor der Garage parken zu können. Viele Gemeinden fordern bereits zwei Stellplätze auf dem Grundstück.
  • Planungsrechtliche Vorgaben: Die Landesbauordnungen geben vor, dass die Zufahrt zur Unterstellmöglichkeit leicht zu befahren sein sollte und nicht zu steil sein darf. Ebenso sind dort Größen wie Grundflächen und Wandhöhen festgeschrieben.
  • Erreichbarkeit vom Haus: Kurze Wege und ein möglicher Zugang zum Garten erhöhen den Nutzungskomfort.

Standardlösung oder individuelle Planung?

Beim Bau einer Garage ist die Auswahl der richtigen Materialien entscheidend für die Festigkeit, Stabilität und Gesamtqualität. Einerseits gibt es Fertigteilgaragen, die weniger individuell dafür aber kostengünstiger sind. Andererseits bevorzugen die meisten Bauherren eine Stein-auf-Stein-Bauweise. Für das Eindecken des Daches kommen Ziegel, Schiefer oder Stahlblech in Betracht.

Fenster und Türen in einer Garage können sinnvoll sein, um Tageslicht sowie einen einfachen Zugang zu ermöglichen. Eine praktische Seitentür sorgt für einen Übergang zur Garage, ohne dass das Tor geöffnet werden muss. Fenster lassen Tageslicht hinein und schaffen eine Sichtverbindung nach außen. Vor allem wenn die Garage auch als Werkstatt oder Bastelraum genutzt wird, sind Fenster sinnvoll.

Die Kosten für den Bau einer Garage variieren je nach Größe, Material und Bauweise: Eine Fertiggarage kostet zwischen 6.000 und 11.000 Euro. Der Preis für die gemauerte Variante liegt zwischen 12.000 und 30.000 Euro. Doppelgaragen oder Spezialanfertigungen sind deutlich teurer.

Auch bei der Errichtung eines Carports ist das Material ausschlaggebend. Holz, Aluminium oder Stahl sind hierbei denkbar.

  • Holz: Holzcarports sind optisch ansprechend und fügen sich gut in die Umgebung ein. Sie benötigen jedoch regelmäßige Pflege und Schutzanstriche, um witterungsbeständig zu bleiben.
  • Aluminium: Aluminium ist leicht, rostet nicht und benötigt wenig Wartung. Dieser Werkstoff ist jedoch deutlich teurer als Holz.
  • Stahl: Carports aus Stahl erweisen sich als sehr stabil und langlebig. Allerdings sind die Anschaffungskosten recht hoch und der Bau durch das Gewicht der einzelnen Elemente schwieriger.

Für die Bedachung eines Carports können ebenso verschiedene Materialien verwendet werden. Am gängigsten sind Dachziegel – aber auch Bitumendachbahnen, Wellblech oder transparente Materialien wie Plexiglas eignen sich dafür.

Die Kosten für den Bau eines Carports variieren stark je nach Größe, Material und Bauweise. Hier sind einige Richtwerte: Ein ganz einfacher Holz-Bausatz kostet ab ca. 200 Euro, ein Aluminium-Bausatz ab ca. 1.200 Euro, einer aus Stahl ab 4.000 Euro. Hochwertigere und individuell geplante Modelle mit Fundament und Dachkonstruktion schlagen mit etwa 7.000 Euro zu Buche. Doppelcarports sind in Holz ab 1.300 Euro zu haben, als Aluminium-Bausatz ab ca. 5.300 Euro und in der Variante aus Stahl ab 6.000 Euro. Auch hier gilt: Je individueller und hochwertiger, desto teurer. Preistreiber sind beispielsweise die Art des Holzes, mit oder ohne Fundament, Flachdach oder Satteldach, zum Selbstaufbau oder inklusive Montage. Außerdem beeinflussen zusätzliche Ausstattungen wie Seitenwände oder ein Abstellraum die Kosten erheblich.

Garage vs. Carport

Je nach individuellen Bedürfnissen kann sowohl eine Garage als auch ein Carport sinnvoller sein.

Für eine Garage sprechen folgende Punkte:

  • Diebstahlschutz: Durch die Geschlossenheit steht ein Auto in einer Garage sicherer.
  • Witterungsschutz: Das Auto ist vor Schnee, Hagel und anderen Witterungsbedingungen vollständig geschützt.
  • Zusätzlicher Stauraum: Neben dem Auto finden auch Fahrräder, Gartengeräte und andere Gegenstände ihren Platz.
  • Versicherungsrabatte: Viele Versicherungen gewähren Rabatte, wenn das Auto in einer Garage geparkt wird.

Natürlich gibt es auch Nachteile: Ein größerer Platzbedarf und höhere Kosten stehen dabei an erster Stelle. Für den Bau einer Garage ist eine Baugenehmigung erforderlich. Garagentore und Böden müssen regelmäßig instandgehalten werden.

Die Vorteile eines Carports sind folgende:

  • Wetterschutz: Ein Carport schützt das Fahrzeug vor Regen, Schnee, Hagel und Sonneneinstrahlung.
  • Belüftung: Die offene Bauweise sorgt für eine gute Luftzirkulation und verhindert Feuchtigkeitsansammlungen.
  • Kostengünstig: Carports sind sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt kostengünstiger.
  • Flexibilität: Ein Carport kann flexibler auf die Gegebenheiten eines Grundstücks angepasst sowie als offene oder geschlossene Variante errichtet werden. Ebenfalls kann ein Schuppen integriert werden.
  • Genehmigungsfrei: In vielen Bundesländern gilt ein Carport als genehmigungsfrei, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllt.

Fazit: Ob Garage oder Carport ist eine ganz individuelle Entscheidung je nach persönlichen Möglichkeiten und Bedürfnissen. Beide Objekte bieten einen großen Mehrwert für Hausbesitzer, denn sie sind nicht nur Parkplatz, sondern auch Lager, Werkstatt und Stauraum. Sie bieten auf ihren Dächern Platz für Solarmodule und unter dem Dach Schutz für eine Wallbox, so dass sich viele Vorteile auf relativ kleinem Raum ergeben.

Du willst mehr zum Thema Hausbau erfahren? Wir haben weitere Tipps für dich.

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SUP im Sonnenuntergang SUP im Sonnenuntergang

Auf das Wasser, fertig, los! Ferienhighlight Stand-Up-Paddling

Stand-Up-Paddling – kurz SUP – hat sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Wassersportarten entwickelt. Es kombiniert Spaß, Fitness und Naturerlebnis auf eine einzigartige Weise. Beim SUP werden mehrere wichtige körperliche Fähigkeiten trainiert. Es schult optimal das Gleichgewicht, verbessert die Koordination und stärkt die Muskelkraft. Damit ist es der ideale Ausgleich zum Alltagsstress und bietet ein umfassendes Training für den ganzen Körper. Weder ein guter Wellengang noch ausreichend Wind sind erforderlich, was es zu einer vielseitigen Sportart macht, die du fast überall ausüben kannst.

Welches Board wofür

Wie bei fast allen Sportgeräten gibt es auch für das SUP unterschiedliche Bretter für verschiedene Bedürfnisse.

  • Allround-Boards sind stabil und ideal für Anfänger auf Seen und Flüssen.
  • Touring-Boards eignen sich für lange Strecken dank ihrer Geschwindigkeit und Stauraum.
  • Race-Boards sind schmal und schnell, perfekt für Wettkämpfe.
  • Yoga-Boards bieten eine breite, stabile Plattform für Yoga auf dem Wasser.
  • Wave-Boards sind kurz und wendig, ideal für das Surfen auf Wellen.

Wähle dein SUP-Board entsprechend deiner Vorlieben und den Gewässern, die du erkunden möchtest. Dein Board sollte einfach zu transportieren sein. Viele Modelle sind aufpumpbar, kompakt und lassen sich leicht zusammenlegen, was die Mitnahme und Lagerung erleichtert.

Tipps zur Eroberung des Wassers

Für ein sicheres und spaßiges Paddel-Erlebnis haben wir hier einige nützliche Tipps für dich:

  • Sicherheitsausrüstung: Trage immer eine Schwimmweste und eine Leash (Sicherungsleine), die dich mit dem Board verbindet.
  • Wetterbedingungen: Informiere dich über das Wetter und die Wasserbedingungen. Vermeide starke Strömungen und Gewitter.
  • richtige Technik: Achte auf eine korrekte Paddeltechnik, um Verletzungen zu vermeiden und effizienter zu paddeln. Nutze deinen Oberkörper und nicht nur die Arme.
  • Balance halten: Beuge leicht die Knie und stehe hüftbreit auf dem Board, um deine Balance zu verbessern.
  • richtige Kleidung: Je nach Wassertemperatur solltest du die passende Kleidung wählen. Ein Neoprenanzug kann bei kälteren Bedingungen sinnvoll sein.

Nachhaltigkeit beim SUP

Wer Spaß haben möchte, sollte sich auch verantwortlich fühlen. Sobald du zu einem Gewässer gehst, achte auf deine Umwelt. Um nachhaltig zu paddeln, investiere in langlebige Boards aus umweltschonenden Materialien, wie recyceltem Kunststoff oder Holz. Nimm immer eine Mülltüte mit und sammle Abfall, den du auf dem Wasser oder Ufer findest. Achte darauf, keine sensiblen Ökosysteme zu stören, bleibe auf ausgewiesenen Routen und halte Abstand zu Tieren. So steht deinen Ferien auf dem Wasser nichts mehr im Wege.

See oder Fluss?

Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt bieten zahlreiche Möglichkeiten, um mit dem SUP-Board auf Erkundungstour zu gehen. Hier einige Highlights:

  • Leipziger Neuseenland: Die Seen rund um Leipzig sind perfekt für entspannte Paddeltouren. Besonders der Cospudener See und der Markkleeberger See sind sehr beliebt.
  • Elbe: Die Elbe bietet abwechslungsreiche Strecken und beeindruckende Aussichten, insbesondere im Abschnitt durch die Sächsische Schweiz.
  • Goitzsche See: Perfekt für einen Familienbesuch – der klare See bietet viele Buchten und Inseln.
  • Stechlinsee: Der sehr klare und tiefe See ist bekannt für seine hervorragende Wasserqualität. Besonders die naturbelassenen Ufer bieten perfekte Bedingungen für Naturfreunde und nach Ruhe suchenden Paddlern.

SUP trifft Kultur: Paddelabenteuer in der Kulturhauptstadtregion Chemnitz 2025

Chemnitz ist Kulturhauptstadt Europas 2025 – ein Titel, der die Stadt und ihre Umgebung in den Fokus kultureller Aufmerksamkeit rückt. Unter dem Motto „C the Unseen“ lädt Chemnitz dazu ein, verborgene Schätze und unbekannte Perspektiven zu entdecken.

Für Wassersportbegeisterte bietet die Region ebenfalls attraktive Möglichkeiten. Die Talsperre Kriebstein, ein aufgestauter Abschnitt der Zschopau, ist ein beliebtes Ziel für Stand-Up-Paddler.

Hier kannst du auf etwa zehn Kilometern Länge durch eine reizvolle Landschaft mit steilen Felswänden und bewaldeten Ufern paddeln. Ein guter Ausgangspunkt ist das Abenteuercamp Lauenhain, das neben Parkplätzen auch Bootseinsatzstellen bietet.

An vielen Seen kannst du nicht nur ein Board ausleihen, sondern auch einen Kurs buchen. Denn wer mit der richtigen Paddeltechnik vertraut ist, hat meist mehr Spaß dabei, weil es weniger anstrengend ist. Ein tolles Erlebnis mit Freunden ist die Fahrt auf einem Mega-SUP. Hier geht es weniger ums sportliche Paddeln, als viel mehr um den Spaß auf und um das Brett. Probiere es einfach aus!

Bist du eher Typ Wanderer, Kletterer oder Radler? Dann haben wir ebenfalls Tipps für deine Ferientour. Ein besonderes Highlight 2025 ist eine Wanderung auf dem PURPLE PATH. Dieser Kunst- und Skulpturenweg verbindet Chemnitz mit 38 umliegenden Städten und Gemeinden. Entlang der Strecke findest du an 40 Stationen Kunstwerke von über 60 Künstlern.

Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken!

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