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Ökologisches Trassenmanagement, ÖTM Ökologisches Trassenmanagement, ÖTM

Stromnetze im Einklang mit der Natur – Ökologisches Trassenmanagement bei MITNETZ STROM

Der Betrieb von Hochspannungsleitungen ist essenziell für die sichere Energieversorgung. Doch er muss nicht im Widerspruch zur Natur stehen. Verteilnetzbetreiber MITNETZ STROM zeigt, wie sich technische Infrastruktur und ökologische Verantwortung miteinander verbinden lassen – nämlich mit Ökologischem Trassenmanagement, kurz ÖTM.

Was bedeutet Ökologisches Trassenmanagement?

Ökologisches Trassenmanagement bezeichnet die naturnahe Pflege und Bewirtschaftung von Schutzstreifen unterhalb von Stromleitungen. Ziel ist es, Eingriffe in bestehende Lebensräume zu minimieren, die Biodiversität zu fördern und stabile Biotopstrukturen zu erhalten. Anders als bei konventionellen Verfahren, bei denen oft großflächige Kahlschläge vorgenommen werden, setzt das ÖTM auf eine kontinuierliche, extensive Pflege mit Rücksicht auf Flora und Fauna.

Integration von Biotopmanagement in das Netzbetriebskonzept

MITNETZ STROM verfolgt das Ziel, bis Ende 2029 sämtliche relevante Hochspannungstrassen auf Ökologisches Trassenmanagement umzustellen. Dafür kartieren zunächst Biologen die Vegetation unter den 110-kV-Freileitungen und dokumentieren den Ist-Zustand. Diese Daten bilden die Grundlage für individuelle Pflegepläne, die sich am ÖTM orientieren. Bis Ende 2027 soll dieser Prozess abgeschlossen sein.

Das Netzgebiet von MITNETZ STROM umfasst rund 12.400 Hektar Schutzstreifenfläche, die vollständig kartiert werden. Diese Fläche bietet enormes Potenzial für naturnahe Pflege und die Entwicklung ökologisch wertvoller Biotope entlang der Stromtrassen.

Pflege mit Rücksicht auf Artenvielfalt und Lebensräume

Im Mittelpunkt des ÖTM steht die Förderung langsam wachsender Baum- und Straucharten sowie die gezielte Entnahme schnellwachsender Arten. Dadurch lässt sich die Gesamtwachstumsrate bewaldeter Flächen steuern, ohne die Betriebssicherheit zu gefährden. Bäume und Sträucher unterhalb der Hochspannungsleitungen werden grundsätzlich toleriert – ein wichtiger Beitrag zur Durchlässigkeit der Flächen für Wildtiere.

Technik und Natur im Gleichgewicht

MITNETZ STROM zeigt mit dem Ökologischen Trassenmanagement, dass betriebliche Anforderungen und ökologische Standards kein Widerspruch sein müssen. Das Unternehmen leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt naturnaher Lebensräume und zur Förderung der Biodiversität – und setzt ein starkes Zeichen für nachhaltige Netzbewirtschaftung.

Wie MITNETZ STROM mit Traforecycling zur Kreislaufwirtschaft beiträgt, erklären wir in diesem Beitrag. Wie das Unternehmen den Netzausbau nachhaltig vorantreibt, erfährst du hier.

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Learning Friday – Ausbildung neu gedacht

Was passiert, wenn Theorie auf Praxis trifft, wenn Azubis über den Tellerrand schauen und gemein-sam Neues entdecken? Dann ist Learning Friday in der enviaM-Gruppe. Unser Herzensprojekt für Auszubildende bringt frischen Wind in die Ausbildungswelt mit einem Mix aus Praxis, Perspektivwechsel und Power. Hier geht es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um Begeisterung, um Begegnung, um das gemeinsame Wachsen. Der Learning Friday zeigt, wie moderne Ausbildung heute aussehen kann: praxisnah, kreativ, inspirierend.

Was steckt dahinter?

Der Learning Friday ist direkt aus der Ausbildung heraus entstanden. Unseren Trainern war es wichtig, neben den fachlichen Ausbildungsinhalten auch Werte, neue Perspektiven und Social Skills zu vermitteln. Da Im regulären Ausbildungsalltag oftmals der Raum dafür fehlt, kam die Idee auf, einen eigenständigen Projekttag ins Leben zu rufen. Federführend war es Frederike Barbyer, Trainerin der Aus- und Weiterbildung an unserem Ausbildungsstandort Halle, die den Learning Friday konzipierte und realisierte.


Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Zusatzangebot für unsere Azubis. Bereits vor den Terminen werden verschiedene zu behandelnde Projekte bekanntgegeben. Die Anmeldung ist denkbar einfach: Ein Klick genügt, und schon ist der Azubi dabei. Der Tag beginnt um 8 Uhr mit einem Kick-off. Es folgt ein gemeinsames Frühstück und Zeit für Networking. Denn hier begegnen sich Azubis aus unterschiedlichen Bereichen, tauschen sich aus und knüpfen neue Kontakte. Und dann? Geht’s direkt in die Projektarbeit.

Projektvielfalt: Der Blick über den Tellerrand

Ob sozial, technisch, kaufmännisch oder kreativ: Die Azubis wählen aus einer bunten Palette an Projekten. Manche zahlen direkt auf die Ausbildungsinhalte ein, andere öffnen Türen zu ganz neuen Themenfeldern. Immer geht es darum, den Horizont zu erweitern und neue Perspektiven einzunehmen.

So wurden bereits folgende Themen behandelt:

  • soziales Projekt mit der Volkssolidarität: Begegnungen im Altenheim stärken Empathie, Mitgefühl und Teamgeist – und hinterlassen bleibende Eindrücke
  • Bau eines mechatronischen Systems: von der Idee zur Würfelsortieranlage – inklusive Skizzen, Ablaufplänen und echtem Tüftlergeist
  • Stromer Cup: Technik in Bewegung dank Solarmobilen, Motorprüfständen und jeder Menge Energie
  • FinanzStarter: Ein Workshop für den Durchblick im Geld-Dschungel – verständlich und lebensnah
  • EXIT-Game zur Arbeitssicherheit: spielerisch lernen mit kreativen Ansätzen – und dabei wichtige Inhalte nachhaltig verankern
  • Exkursion zum Kraftwerk Lippendorf: Energieerzeugung hautnah erleben – mit echten Einblicken in die Praxis

Immer wieder kommen neue Workshops und Aktionen dazu, die gemeinsam mit Fachbereichen entwickelt werden.

Mehr als Ausbildung – eine Einladung zum Mitgestalten

Unser Learning Friday erfreut sich großer Beliebtheit. Die Azubis nehmen die Angebote gern an und lernen von- und miteinander.

Ich finde den Learning Friday sehr gut. Durch die wechselnden Themen ist für jeden etwas dabei. Besonders spannend fand ich die zwei Projekte, an denen ich bisher teilgenommen habe: den Schienentag und die Exkursion zum Kraftwerk. Zu sehen, wie Energie und Fernwärme erzeugt werden, war beeindruckend. Super ist auch, dass wir eigene Ideen einbringen und mitplanen können. Insgesamt eine starke teambildende Maßnahme, die Azubis aus verschiedenen Bereichen verbindet.

Paul Müller
Paul Müller Auszubildender zum Elektroniker für Betriebstechnik am Standort Halle

Der Learning Friday lebt von der Leidenschaft der Teilnehmenden und vom Einsatz vieler Ausbilder und Freiwilliger, die mitziehen und das Format mit Leben füllen. Er ist nicht nur Azubi-Format, sondern vielmehr eine Einladung an alle, die Ausbildung neu denken wollen. Er zeigt, wie Lernen heute aussehen kann: lebendig, praxisnah, kreativ und voller Möglichkeiten.

Die Resonanz? Einfach überwältigend! Die Azubis melden sich mit Freude an, bringen sich aktiv ein und wachsen über sich hinaus. Sie entdecken neue Stärken, lernen voneinander und gestalten den Tag mit echter Begeisterung.

Frederike Barbyer
Frederike Barbyer Trainerin in der Aus- und Weiterbildung sowie Projektverantwortliche der Learning Fridays.

Ein Projekt, das verbindet. Ein Format, das inspiriert. Ein Tag, der bleibt.

Noch mehr spannender Azubi-Content gefällig? Erfahre hier, wie sich die Ausbildung bei der enviaM-Gruppe im Laufe der Zeit gewandelt hat und in diesem Beitrag mit welchen spannenden, digitalen Ausbildungsmethoden heutzutage Wissen vermittelt wird.

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Natur zum Anfassen 2025 Natur zum Anfassen 2025

Natur zum Anfassen 2025: Wenn kleine Entdecker Großes erleben

Die ersten Kinderstimmen hallen am Morgen über die Wiesen. Rucksäcke werden geschultert, Gummistiefel festgezurrt – und dann geht es los: hinaus in die Natur, hinein ins Abenteuer. „Natur zum Anfassen“ – das ist mehr als ein Projekttitel. Es ist ein Versprechen: Hier dürfen Kinder nicht nur zuschauen, sondern mit allen Sinnen erleben, staunen, forschen und gemeinsam wachsen.

„Gemeinsam stark – Lernen von Ameise und Co.“

In diesem Jahr stand das Umweltbildungsprojekt „Natur zum Anfassen“ von enviaM und MITGAS unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark – Lernen von Ameise und Co.“. Was auf den ersten Blick nach Biologieunterricht klingt, wurde für über 3.600 Kinder aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg zu einer echten Entdeckungsreise. Sie lernten, wie Ameisen als Team scheinbar Unmögliches schaffen, wie Bäume über ihre Wurzeln miteinander „sprechen“ und wie wichtig Zusammenhalt ist – nicht nur in der Natur, sondern auch in der Klasse.

Ob beim Bau eines eigenen Ameisenhügels, beim Lauschen auf die Geräusche des Waldes oder beim kreativen Gestalten mit Naturmaterialien: Überall war zu spüren, wie Neugier und Teamgeist wachsen. Die Kinder gingen auf Spurensuche, beobachteten, rochen, fühlten. Sie entdeckten dabei nicht nur die Geheimnisse der Natur, sondern auch ihre eigenen Stärken.

Zahlen, die begeistern – Erlebnisse, die bleiben

  • Über 3.600 Kinder aus 112 Schulen waren dieses Jahr dabei.
  • 168 Projekttage an 15 Partnerhöfen haben in drei Bundesländern stattgefunden.
  • Seit 2010 haben mehr als 46.000 Kinder an „Natur zum Anfassen“ teilgenommen.

Hinter diesen Zahlen stehen unzählige leuchtende Augen, neues Wissen und kleine Erfolgserlebnisse, die Mut machen und verbinden.

Natur als Klassenzimmer – Erinnerungen fürs Leben

Was bleibt, sind nicht nur neue Fakten über Ameisen, Bienen, Bäume und Co. Es sind die Momente, in denen Kinder gemeinsam Aufgaben lösen, sich gegenseitig helfen und am Ende des Tages stolz auf das sind, was sie als Team geschafft haben. „Natur zum Anfassen“ macht aus Schulklassen echte Gemeinschaften – und aus Kindern kleine Naturschützer und Entdecker.

Natur zum Anfassen 2025

Die schönsten Erinnerungen finden Eingang in unseren „Natur zum Anfassen“-Kalender 2026. Für jedes eingereichte Bild spenden enviaM und MITGAS einen Euro an den Schulgarten der Gewinnerschule – so wächst das Projekt weiter und trägt Früchte.

Neugierig auf mehr? Weitere inspirierende Geschichten und Projekte rund um unser Engagement und Zukunftsprojekte findest du auf unserem Blog. Hier geht es zum Beispiel um weitere energiegeladene Bildungsprojekte an Schulen und hier um unseren Jugendbeirat „PowerUpGeneration“.

sechs junge Musiker mit Instrument bei Musik aus Kommunensechs junge Musiker mit Instrument bei Musik aus Kommunen

Engagement

Wir unterstützen Bildungsprojekte und fördern sportliche sowie künstlerische Talente.

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Das enviaM-Traineeprogramm: dein Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere

Du bist Hochschulabsolvent und möchtest deine Karriere in der Energiebranche beginnen? Dann sind unsere Traineeprogramme genau das Richtige für dich. Bei uns kannst du dein Wissen erweitern, wertvolle Erfahrungen sammeln und dich fachlich sowie persönlich weiterentwickeln. Nutze diese großartige Chance, um mit der enviaM-Gruppe durchzustarten und in unser Unternehmen einzutauchen.

Wissenswertes rund um unser Traineeprogramm

Hand aufs Herz: Ingenieure sind in Zeiten des Fachkräftemangels gefragter denn je. Auch wir suchen gut ausgebildete, erfahrene und motivierte Experten, die mit uns die tagtäglichen Herausforderungen der Energiewende meistern. Doch gerade als Berufseinsteiger ist es schwer, die häufig geforderte Praxiserfahrung und Fachexpertise vorzuweisen.

Daher ist unser Traineeprogramm ideal für Absolventen, die einen Bachelor, Diplom oder Masterabschluss in den Bereichen IT, Wirtschaftswissenschaften oder Ingenieurwesen haben. Wenn du neue Herausforderungen suchst, Interesse an der Energiewende und Motivation hast, die Zukunft aktiv mitzugestalten, bist du bei uns genau richtig.

Das Traineeprogramm dauert 24 Monate. Während dieser Zeit durchläufst du für je drei bis sechs Monate verschiedene Fachbereiche innerhalb der enviaM-Gruppe und in den Regionalgesellschaften des E.ON Konzerns, um unterschiedliche Themen und Unternehmensprozesse kennenzulernen. Gleichzeitig baust du dir so ein überregionales Netzwerk auf.

Die breit gefächerten Durchläufe in unterschiedlichsten Unternehmensbereichen unterstützen sowohl meine fachliche als auch persönliche Weiterentwicklung. Mit dem dabei gewonnen Netzwerk im Gepäck, trete ich selbstbewusst zukünftigen Herausforderungen als Mitgestalter der Energielandschaft von morgen gegenüber.

Trainee Patrick Kleist
Patrick Kleist Trainee Ingenieurwesen

Für die gesamte Dauer deiner Traineezeit steht dir ein persönlicher Mentor für regelmäßige Feedbackgespräche zur Seite. Mit ihm konzipierst du außerdem deinen individuellen Durchlaufplan samt ergänzender Trainings, Seminare und Exkursionen. So hast du die Möglichkeit, deine eigenen Interessen und Stärken zu spezialisieren.

Das Traineeprogramm der enviaM-Gruppe fokussiert sich nicht nur auf das fachliche Know-how, sondern hat vor allem auch die Persönlichkeitsentwicklung im Blick. Damit sich die Berufseinsteiger bei uns wohlfühlen, wird ihnen ein persönlicher Mentor für die gesamte Programmdauer an die Seite gestellt.

Maria Schmelzer
Maria Schmelzer Verantwortliche Traineeprogramm bei der enviaM-Gruppe

Was passiert danach?

Gute Neuigkeiten: Du kannst dich auf unsere feste Übernahmeabsicht nach dem erfolgreichen Abschluss deiner Traineezeit in einem unserer Fachbereiche verlassen. Somit steht deiner Karriere in der enviaM-Gruppe nichts mehr im Wege. Auf dich warten nette Kollegen, neue spannende Projekte und eine Menge Benefits, die dich in deiner Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und für eine ausgewogene Work-Life-Balance sorgen.

2 Trainees am Kickertisch

Alle Details zum Traineeprogramm und Antworten zu häufig gestellten Fragen findest du auf unserer Website. Hier kannst du dich auch gleich bewerben. Möchtest du noch mehr Einblicke haben, dann lies das Interview mit Maria hier auf unserem Blog.

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Traforecycling: Wie aus Alt wieder Wert wird – ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

Am 18. Oktober ist der internationale Tag der Reparatur – ein Anlass, der auf die Bedeutung von Wiederverwendung und Ressourcenschonung aufmerksam macht. In Zeiten knapper Rohstoffe und wachsender Umweltbelastung rückt die Kreislaufwirtschaft immer stärker in den Fokus. Doch was bedeutet das eigentlich und welchen Beitrag leisten wir als enviaM-Gruppe?

Was bedeutet Kreislaufwirtschaft?

Kreislaufwirtschaft verfolgt das Ziel, Produkte, Materialien und Rohstoffe möglichst lange im Wirtschaftskreislauf zu halten. Statt „Produzieren – Nutzen – Wegwerfen“ geht es um Reparieren, Wiederverwenden und Recyceln. Laut EU-Kommission könnten durch eine konsequente Kreislaufwirtschaft bis zu 700.000 neue Arbeitsplätze entstehen und jährlich über 600 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden.

Auch die enviaM-Gruppe nimmt dieses Thema im Rahmen ihrer ESG-Strategie (Environmental, Social, Governance) sehr ernst. Ein konkretes Beispiel dafür: Traforecycling bei MITNETZ STROM.

Drei nachhaltige Wege bei Transformatoren

Transformatoren sind zentrale Bausteine der Stromversorgung – und sie haben ein langes Leben. Doch was passiert, wenn sie in die Jahre kommen? MITNETZ STROM verfolgt drei nachhaltige Ansätze:

  1. Lebenszeitverlängerung durch Wartung und Instandsetzung
    Große Leistungstransformatoren (z. B. 110 kV/MS) tauschen wir nicht einfach aus, sondern setzen sie zustandsabhängig instand. Besonders ältere Modelle aus DDR-Zeiten wurden in der Vergangenheit umfassend überholt. Etwa durch:
    • Austausch des Stufenschalters
    • Erneuerung von Kühlradiatoren und Schutzsystemen
    • Verbesserung des Korrosionsschutzes
    • Werksprüfung nach DIN-Norm
    Die Kosten für solche Maßnahmen lagen je nach Bauform zwischen 160.000 und 270.000 Euro. Ziel ist eine Restlebensdauer von 20 bis 30 Jahren, was die Instandsetzung wirtschaftlich sinnvoll macht.
  2. Nachnutzung an anderen Standorten oder Verkauf
    Transformatoren, die noch funktionstüchtig sind, werden weiterverwendet – entweder in anderen Umspannwerken oder im Rahmen des Netzdienstleistungsgeschäfts an Kunden verkauft. So verlängert sich die Lebensdauer und Ressourcen werden geschont. Innerhalb des Konzerns gibt es zudem einen digitalen Tauschplatz. Dieser bietet die Möglichkeit, technische Bauteile, Komponenten und Hilfsmittel, die noch voll funktionsfähig sind, an andere Einheiten weiterzugeben.
  3. Recycling über die Nickelhütte Aue GmbH
    Wenn eine Wiederverwendung nicht mehr möglich ist, erfolgt die fachgerechte Zerlegung. Die Nickelhütte Aue GmbH übernimmt das Recycling und trennt die Transformatoren in ihre einzelnen Rohstoffe wie Kupfer, Stahl und Isoliermaterialien. Diese werden anschließend wiederverwertet – ein Paradebeispiel für Kreislaufwirtschaft.

Für kleinere Ortsnetztransformatoren (Mittelspannung/Niederspannung) gelten ebenso klare Kriterien für Reparatur oder Verschrottung. Transformatoren mit bestimmten Baujahren, Leistungen oder Abmessungen werden nach einer Eingangsbefundung entweder instandgesetzt oder verschrottet.

Umweltauswirkungen: Warum Traforecycling so wichtig ist

Die Umweltauswirkungen des Traforecyclings sind vielschichtig und bedeutend:

Ressourcenschonung
Transformatoren enthalten wertvolle Materialien wie Kupfer, Aluminium, Stahl und Isolieröle. Durch Recycling werden diese Rohstoffe zurückgewonnen und müssen nicht neu abgebaut werden. Das spart nicht nur Energie, sondern reduziert auch den ökologischen Fußabdruck des Bergbaus.

Beispiel

Die Gewinnung von 1 Tonne Kupfer aus Erz verursacht bis zu 3,5 Tonnen CO₂. Beim Recycling sind es weniger als 0,5 Tonnen.

Energieeinsparung
Die Herstellung neuer Transformatoren ist energieintensiv. Durch Instandsetzung und Wiederverwendung wird graue Energie, also die Energie, die in Herstellung und Transport steckt, vermieden. Das ist besonders relevant, da große Leistungstransformatoren mehrere Tonnen wiegen und komplexe Fertigungsprozesse durchlaufen.

Vermeidung von Schadstoffen
Transformatoren enthalten Isolieröle, die bei unsachgemäßer Entsorgung umweltgefährdend sein können. Durch professionelle Zerlegung und Entsorgung, wie bei der Nickelhütte Aue, wird sichergestellt, dass diese Stoffe nicht ins Grundwasser oder die Atmosphäre gelangen.

Reduktion von Elektroschrott
Elektroschrott ist weltweit ein wachsendes Problem. Laut Global E-Waste Monitor wurden 2022 weltweit über 60 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert, nur ein Bruchteil davon wurde recycelt. Traforecycling trägt dazu bei, diesen Berg zu verkleinern.

Fazit: Reparieren statt Wegwerfen – ein Gewinn für Umwelt und Unternehmen

Das Beispiel Traforecycling zeigt, wie technische Infrastruktur nachhaltig genutzt werden kann. Durch gezielte Instandsetzung, Nachnutzung und Recycling schonen wir Rohstoffe, reduzieren CO₂-Emissionen und sparen Kosten. Ein echter Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und ein guter Grund, den Tag der Reparatur zu feiern.

Mehr Wissenswertes über Graue Energie und wie du sie reduzieren kannst, gibt es in diesem Blogbeitrag.
Wie du deinen ökologischen Fußabdruck reduzierst, erklären wir dir hier.

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E-Roller zur Erkennung von Gaslecks E-Roller zur Erkennung von Gaslecks

Mit dem E-Roller auf Gaslecksuche: Moderne Technik für mehr Sicherheit

Der Verteilnetzbetreiber MITNETZ GAS ist verantwortlich für Planung, Betrieb und Vermarktung des Gasnetzes. Dazu gehört auch, den Zustand der Leitungen regelmäßig zu kontrollieren und Schäden frühzeitig zu erkennen. Bei jährlichen Begehungen prüfen Monteure mithilfe verschiedener Sonden die Versorgungs- und Anschlussleitungen auf Dichtheit und Betriebssicherheit. Zum Einsatz kommen dabei ein PKW, ein Quad und ein innovativer Gasspürroller: So lassen sich die Leitungen schneller und effizienter abfahren.

Sicherheit hat oberste Priorität

Laut dem Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches müssen Gasleitungen regelmäßig auf Leckstellen überprüft werden. MITNETZ GAS kontrolliert daher alle Leitungen ein- bis zweimal pro Jahr. Wie häufig die Überprüfung stattfindet, hängt vom Baujahr, dem anliegenden Druck und dem dokumentierten Zustand der Leitungen ab.

Im Jahr 2025 inspizieren die Kollegen von MITNETZ GAS in über 400 Orten rund 3.500 Kilometer Leitungen. Ein Gasleck – auch Störstelle genannt – muss aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen schnell erkannt und behoben werden, da austretendes Gas sich im Erdreich ausbreiten und sogar in Gebäude eindringen kann.

MITNETZ GAS, Gasleitungen

Effizientere Suche dank E-Roller und Lasertechnik

Bisher erfolgte die Lecksuche zu Fuß mit Halbleitermessgeräten, was für die Kollegen im Netzbetrieb sehr zeitaufwändig war: Denn die Strecke musste zweimal abgelaufen werden – einmal mit Messgerät und danach wieder zurück zum Fahrzeug. Das bedeutete oft eine Stunde Arbeitszeit allein für den Rückweg.
Mit dem E-Roller wird die Suche deutlich effizienter. Der Roller, wie du ihn aus vielen Städten kennst, erreicht bei der Messung bis zu 12 km/h, auf dem Rückweg sogar 20 km/h. So verkürzt sich dieser auf etwa 15 Minuten. Ebenso dauert auch der Hinweg mit Messung meist weniger als eine halbe Stunde.

Zum Einsatz kommt dabei ein Lasermessgerät, welches deutlich präziser arbeitet als herkömmliche Halbleiter: Es erkennt ein Gasteilchen unter einer Billion Teilchen – ein enormer Fortschritt in Sachen Genauigkeit und Effizienz.

Das Messgerät tragen die Gasspürer am Rücken, ein Schlauchsystem verbindet es mit einer Teppichsonde am Roller, die die Bodenluft ansaugt. Ein am Lenker montiertes Tablet liefert alle relevanten Informationen zu Netz und Gaskonzentration. Die Akkus von Roller und Messgerät halten eine Tagesschicht und werden danach geladen.

Einsatzgrenzen und saisonale Besonderheiten

Nicht überall ist der E-Roller sinnvoll: Auf Grundstücken oder unwegsamem Gelände bleibt die manuelle Messung mit der Glockensonde Standard. Auch bei Regen, starkem Wind oder Schnee pausiert der Roller, da das Gas bei Nässe oder Bodenfrost nicht zuverlässig an die Oberfläche gelangt.

In schwer zugänglichen Gebieten kommt ein speziell ausgerüsteter Hubschrauber mit hochempfindlichem Methansensor zum Einsatz. Dieser erkennt selbst kleinste Gasmengen aus der Luft. Wird ein möglicher Gasaustritt festgestellt, folgt eine gezielte Begehung durch die Experten von MITNETZ GAS. Bestätigt sich der Verdacht, wird die Reparatur der Leitung umgehend veranlasst.

Befliegung Hubschrauber

Die Kontrolle von Leitungen dienen der Versorgungssicherheit und leisten einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz durch die Minimierung von Methanemissionen.

Mehr Informationen zum Unternehmen MITNETZ GAS findest du in diesem Blogbeitrag. Gasdruckregelanlagen sind wichtige Bestandteile der Gasversorgung und essenziell für die sichere und effiziente Verteilung von Erdgas. Wie diese genau funktionieren erfährst du hier.

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Intelligenter Stromzähler Intelligenter Stromzähler

Digitale Stromzähler – Schlüssel zur Zukunft

Energiewende und Digitalisierung gehen Hand in Hand. In Deutschland sollen deshalb bis 2032 neue, digitale Stromzähler eingeführt werden. Doch was genau verbirgt sich hinter digitalen Zählern und welchen Mehrwert bieten sie? In unserem Interview sprechen wir darüber mit Ulrike Kreißig, unserer Expertin für Produktentwicklung von Mess- und Zähldiensten bei MITNETZ STROM.

Hallo Ulrike. Kannst du uns zunächst erklären, was digitale Stromzähler sind und wie sie sich von herkömmlichen Zählern unterscheiden?

Sehr gerne. Zunächst gibt es zwei verschiedene Arten digitaler Zähler: die modernen Messeinrichtungen und intelligente Messsysteme. Eine moderne Messeinrichtung spiegelt den Energieverbrauch und die Nutzungszeit wider, ist aber nicht an ein Kommunikationssystem angebunden und kann deshalb nicht fernausgelesen werden. Allerdings gibt es die Möglichkeit, für diesen Zweck den Smart Meter Gateway nachzurüsten. Sobald der Zähler dann über die Kommunikationseinheit verfügt, sprechen wir von einem intelligenten Messsystem.

Intelligente Stromzähler sind moderne Geräte, die den Stromverbrauch messen und die Daten automatisch an den Messstellenbetreiber übermitteln. Im Gegensatz zu herkömmlichen analogen Zählern, die nur den Gesamtverbrauch anzeigen, bieten die intelligenten Zähler detaillierte Einblicke in den Energieverbrauch zu verschiedenen Tageszeiten. Das ermöglicht eine genauere Analyse des eigenen Stromverbrauchsverhaltens und hilft so den Verbrauchern, ihren Energieverbrauch besser zu verstehen und zu optimieren.

Einbau Intelligenter Stromzähler

Welche Vorgaben gibt es für den Einbau neuer Stromzähler und inwiefern ist der Einbau eine technische Herausforderung?

Laut Gesetz sollen bis zum Jahr 2032 alle analogen Zähler durch eine moderne Messeinrichtung oder gegebenenfalls ein intelligentes Messsystem ersetzt worden sein. Diese Aufgabe wird vom Messstellenbetreiber – zumeist ist das auch der Netzbetreiber in der Region – übernommen, der den Verbraucher mindestens drei Monate im Voraus über den Einbau informiert. Ein intelligentes Messsystem wird in drei Fällen zur gesetzlichen Pflicht:
1. ab einem Jahresstromverbrauch von über 6.000 Kilowattstunden
2. bei Anschluss einer Erzeugungsanlage mit einer installierten Leistung von über 7 kW
Das trifft nicht auf einfache Balkonsolaranlagen zu, die in der Regel eine Leistung von 300 bis 800 Watt haben. Davon sind eher gewerbliche Photovoltaik-Anlagen betroffen oder solche, wie sie auf Dächern von Mehrfamilienhäusern zu sehen sind.
3. bei Haushalten mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung, zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer Ladestation für ein E-Auto.

Eine der größten Herausforderungen ist die Integration der neuen Zähler in das bestehende Stromnetz. Intelligente Zähler müssen installiert und gegebenenfalls auch in das Kommunikationsnetz eingebunden werden. Das erfordert umfangreiche technische Anpassungen und Sicherheitsmaßnahmen, um die Datenintegrität und den Datenschutz zu gewährleisten.

Laden eines Elektroautos

Und wie reagieren die Netzkunden auf die Einführung intelligenter Stromzähler?

Die Reaktionen sind überwiegend positiv. Viele Kunden schätzen die Transparenz und die Möglichkeit, ihren Energieverbrauch zu überwachen. Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit der übermittelten Daten. Hier ist es wichtig, dass wir die Kunden von der Sicherheit ihrer Daten überzeugen, offen kommunizieren und die Vorteile der Technologie klar darstellen.

Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Daten der Kunden zu schützen?

Datensicherheit hat bei uns oberste Priorität. Wir verwenden verschlüsselte Kommunikationskanäle und strenge Authentifizierungsverfahren, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf die Daten haben. Die Pflicht, personenbezogene Daten zu anonymisieren oder zu pseudonymisieren, regelt der Gesetzgeber im Paragrafen § 52 Abs. 3 des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG). Um die höchsten Qualitätsstandards diesbezüglich sicherzustellen, erbringt MITNETZ STROM regelmäßig die Audits für die Zertifizierung nach den Normen ISO 27001 und BSI TR-03109-6. Damit bescheinigt uns die Zertifizierungsstelle die Einführung eines Informationssicherheitsmanagementsystems.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist die zentrale staatliche Stelle für IT-Sicherheit in Deutschland. Es entwickelt verbindliche technische Richtlinien wie die TR-03109, die die sichere Kommunikation und den Datenschutz bei intelligenten Messsystemen regeln. Diese Standards gewährleisten, dass alle Komponenten – vom Smart Meter bis zur Datenübertragung – höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Welche Vorteile bringen intelligente Messsysteme der Energiewirtschaft?

Digitale Stromzähler bieten zahlreiche Vorteile. Sie ermöglichen die Abrechnung in engeren Zeiträumen und reduzieren so den Aufwand für manuelle Ablesungen. Dadurch können dynamische Tarife angeboten und abgerechnet werden, die sich flexibel an Marktpreise anpassen. Smart Meter erlauben zudem das Versenden von Steuerungsanreizen und -befehlen, was Kunden die Möglichkeit gibt, ihr Verbrauchsverhalten gezielt an Preisschwankungen anzupassen.

Intelligente Messsysteme erfassen außerdem nicht nur Verbrauch, sondern auch die Erzeugung und Einspeisung von Strom, etwa bei Photovoltaikanlagen. Nur mit einem solchen System können Erzeuger ihren Strom marktorientiert verkaufen und von Preisschwankungen in Echtzeit profitieren.

Auch für Energieversorger und Netzbetreiber sind Smart Meter ein Schlüssel zur Zukunft: Sie helfen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, besonders in einem zunehmend dezentralen Energiesystem mit vielen kleinen Einspeisern. Durch die Echtzeitdaten können Netzschwankungen besser ausgeglichen und so die Netzstabilität verbessert werden.

Langfristig tragen intelligente Messsysteme auch zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung bei. Sie ermöglichen eine gezieltere Steuerung und sparen dadurch Investitionen in den Netzausbau. Weniger Ausbau bedeutet geringere Netzentgelte – ein Vorteil, der letztlich auch den Kunden zugutekommt.

Solaranlage und Windrad

Wie siehst du die Zukunft der intelligenten Messsysteme? Welche Entwicklungen erwartest du in den nächsten Jahren?

Wir haben schon verdeutlicht, welche Bedeutung intelligente Messsysteme für die Energiezukunft haben. Meiner Meinung nach gehören sie zu der Technologie, die innerhalb weniger Jahre zu einem ganz alltäglichen Tool wird – da wird eine funktionierende Energiewirtschaft ohne sie unvorstellbar sein.

Digitalisierung und InnovationDigitalisierung und Innovation

Digitalisierung

Die Energieversorgung der Zukunft wird digitaler.

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