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Hausbauserie, Teil 12: Stromspeicher für Photovoltaikanlagen

In Zeiten des steigenden Bedarfs an erneuerbaren Energien und einer nachhaltigen Energieversorgung gewinnen Stromspeicher zunehmend an Bedeutung. Wer grünen Strom mittels Solaranlage erzeugt, weiß, dass es Phasen gibt, in denen mehr als der selbst erzeugte Strom benötigt wird, aber auch welche, in denen ein Stromüberschuss besteht. Überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen, ist kein Problem und wird sogar vergütet – Strom nachzukaufen, gestaltet sich hingegen meist als unnötig kostspielig und weniger grün. Hier kommt ein Stromspeicher ins Spiel.

Arten von Stromspeichern

Wie der Name schon sagt, nehmen Stromspeicher überschüssige elektrische Energie auf und speichern sie für eine spätere Verwendung. Damit helfen sie, die Diskrepanz zwischen der Produktion von erneuerbaren Energien und der Nachfrage von elektrischer Energie auszugleichen. Es gibt verschiedene Varianten von Speichern. Während Versorgungsunternehmen beispielsweise auf Pumpspeicherwerke, bei denen Wasser mit überschüssigem Strom nach oben gepumpt und zur Stromerzeugung nach unten abfließen gelassen wird oder auf Power-to-Gas- Anlagen, bei denen Wasser durch Elektrolyse in andere Produkte umgewandelt und später unter Energiefreigabe zurück umgewandelt wird, setzen, nutzen Eigenheimbesitzer Batteriespeicher. Üblich sind dabei vor allem Lithium-Ionen-Akkus.

Pumpspeicherkraftwerk

Vor- und Nachteile eines Batteriespeichers

Die Technologien im Bereich der Stromspeicherung entwickeln sich stetig weiter. Besonders bei den Batteriespeichern gab es in den vergangenen Jahren große Fortschritte hinsichtlich Kapazität, Effizienz und Kosten. Mittlerweile haben die Akkus eine Lebensdauer von mehreren tausend Lade- und Entladezyklen. Das heißt von mehreren Jahren bis Jahrzehnten.

Stromspeicher tragen durch den Ausgleich von Angebot und Nachfrage zur Netzstabilisierung und zum Lastspitzenmanagement bei. Außerdem ermöglichen sie eine höhere Energieverbrauchsquote von erneuerbaren Energien. Dadurch reduziert sich die Abhängigkeit von konventionellen Stromquellen und vom Einsatz fossiler Brennstoffe.

Auch Sie haben die Chance, durch Stromspeicherung von Ihrem grün erzeugten Strom zu profitieren. Dabei kann Ihr Eigenverbrauch bis auf 80 Prozent steigen. Denn wenn eine Solaranlage den meisten Strom produziert – nämlich in der Mittagszeit – ist der Stromverbrauch zuhause meist recht gering. Eigenen Strom zu speichern, heißt auch, weniger Strom dazu zu kaufen. Insgesamt lohnt sich ein Speicher besonders dann, wenn Sie Ihre Unabhängigkeit vom Stromnetz erhöhen wollen.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Achten Sie beim Kauf eines Speichers auf die richtige Größe. Beobachten Sie dafür Ihren Stromverbrauch genau und kalkulieren Sie auch zukünftige Anschaffungen, die einen Einfluss auf den Verbrauch haben, mit ein – wie beispielweise den Kauf eines E-Autos. „So groß wie möglich“ ist in diesem Fall übrigens nicht immer die beste Wahl. Auch die physische Größe muss bedacht werden, denn nicht in allen Haushalten bietet der Keller genügend Platz. Jedoch ist zwingend zu berücksichtigen, dass die Anlage kühl und frostgeschützt platziert werden muss.

Ebenso spielt die voraussichtliche Anzahl der Ladezyklen eine Rolle, damit Sie von einer langen Lebenszeit profitieren. Denn wenn eine Anlage zu kurzlebig oder zu groß ist, hinterlässt sie eine schlechte Ökobilanz. Oft amortisieren sich die Geräte erst nach vielen Jahren.

Die wichtigsten Kennzahlen eines Stromspeichers sind:

  • die Speicherkapazität
  • der Wirkungsgrad
  • die Anzahl möglicher Ladezyklen

Ob sie einen Wechsel- oder Gleichstrom-Speicher benötigen, hängt davon ab, wo genau Sie ihn anschließen möchten. Wechselstromspeicher können unabhängig von der Photovoltaikanlage betrieben werden, Gleichstromspeicher hingegen werden vor dem Wechselrichter Ihrer PV-Anlage angeschlossen und sind nicht von ihr trennbar.

Einfamilienhaus mit einer Solaranlage auf dem Dach

Ein Stromspeicher erhöht Ihre Unabhängigkeit vom Netz enorm, aber eine vollständige Unabhängigkeit ist zu keinem Zeitpunkt wirklich möglich. Dafür müssten die Speicherkapazitäten nämlich nicht nur tages-, sondern monats- bzw. jahresübergreifend sein. Jedoch produziert eine Solaranlage in der Winterzeit aufgrund von Störfaktoren – wie zum Beispiel durch eine geringe Anzahl von Sonnenstunden oder Einschränkungen durch Schneefall – oft weniger Strom, als benötig wird. Ein Speicher, der ganzjährige Unabhängigkeit verschafft, wäre unnötig groß und damit unrentabel.

Förderungen für Speicher

Für Stromspeicheranlagen gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, welche jedoch von Bundesland zu Bundesland bzw. von Region zu Region unterschiedlich sind. Die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg bieten aktuell keine Unterstützung an. In diesem Fall besteht aber die Möglichkeit, eine Finanzierung über einen KfW-Kredit vorzunehmen. In unserer Solarwelt finden Sie eine Übersicht zu aktuellen Fördermöglichkeiten.

Sie haben Interesse an einer Solaranlage oder einem Stromspeicher von enviaM? Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über unsere Produkte.

Weitere Informationen rund um das Thema Solar finden Sie auf unserem Blog.

Noch mehr Informationen zum Hausbau erhalten Sie in folgenden Beiträgen:

Hausbau, Teil 1: Baustrom
Hausbau, Teil 2: Strom- und Gasanschluss
Hausbau, Teil 3: Wärmepumpe
Hausbau, Teil 4: Solarthermie
Hausbau, Teil 5: Heizsysteme
Hausbau, Teil 6: Blower-Door-Test
Hausbau, Teil 7: Thermografie
Hausbau, Teil 8: Rauchmelder
Hausbau, Teil 9: Einbruchschutz
Hausbau, Teil 10: Wärmedämmung
Hausbau, Teil 11: Fenster
Hausbau, Teil 13: Smart Home
Hausbau, Teil 14: Kohlenmonoxidmelder
Hausbau, Teil 15: FI-Schutzschalter
Hausbau, Teil 16: Förderung von Wohneigentum
Hausbau, Teil 17: Ladestation
Hausbau, Teil 18: Urlaubsschutz
Hausbau, Teil 20: Energiespartipps für den Swimmingpool
Hausbau, Teil 21: Architekt, Fertighaus oder Bauträger
Hausbau, Teil 22: Raumplanung
Hausbau, Teil 23: Bauablauf
Hausbau, Teil 24: Energetische Sanierung
Hausbau, Teil 25: Nachhaltiges Bauen
Hausbau, Teil 26: Nullenergiehaus
Hausbau, Teil 27: Baunebenkosten
Hausbau, Teil 28: Tiny House
Hausbau, Teil 29: Gartengestaltung
Hausbau, Teil 30: Terrasse
Hausbau, Teil 31: Lüftungsanlagen

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