Hausbauserie, Teil 4: Solarthermie
Die Sonne sorgt nicht nur für gute Laune, sondern liefert auch Energie. Warum also nicht das Sonnenlicht zur Senkung der Energiekosten nutzen? Solarthermieanlagen bauen genau auf diesem Prinzip auf. Die Solarthermie gewinnt thermische Energie aus dem Licht der Sonne. Solarkollektoren nehmen die Wärme auf und geben sie an eine Wärmeträgerflüssigkeit ab. Diese bis zu 90°C heiße Solarflüssigkeit überträgt die Wärme über einen Wärmetauscher an das im Solarspeicher befindliche Wasser. So steht Wärme zur Verfügung, wann immer sie gebraucht wird.
Warmwasser und warme Heizung mit nur einer Anlage
Bei einer kombinierten Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung wird anstelle eines Solarspeichers ein Kombispeicher für das Warmwasser und das Heizungswasser verwendet. An den Speicher wird das Hauptheizsystem angeschlossen, das sich immer dann einschaltet, wenn der Wärmebedarf das Solarangebot überschreitet.
Optimale Installation hilft sparen
Bei der Anschaffung ist auf eine richtige Dimensionierung der Anlage zu achten – sowohl im Hinblick auf die Kosten, als auch hinsichtlich der Effizienz. Zur reinen Warmwasserbereitung werden pro Person ca. 1,5 bis 2 Quadratmeter Kollektorfläche benötigt, für eine Kombianlage etwa 2,5 bis 3,5 Quadratmeter. Der Solarspeicher für Warmwasser als auch für Heizungswasser sollte zwischen 700 und 1.200 Liter fassen. Im Optimalfall werden die Kollektoren nach Süden und mit einer Dachneigung von 50 Grad installiert. Unter diesen Voraussetzungen kann mit einer Solarthermie-Anlage im Sommer das Brauchwasser vollständig gedeckt werden. Im Jahresdurchschnitt liegt der Deckungsgrad zur Warmwasserbereitung bei rund 60 Prozent, bei einer Kombianlage bei bis zu 40 Prozent. Auch die Waschmaschine, Spülmaschine und Dusche können an das System angeschlossen werden und somit das Haushaltsbudget entlasten.
Anschaffungskosten und finanzielle Unterstützung
Die Kosten für eine kombinierte Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizung liegen für einen Vier-Personen-Haushalt bei rund 9000 Euro. Bei der Finanzierung helfen Fördermittel wie beispielsweise vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle oder zinsgünstige Darlehen der KfW-Bankengruppe.
Solarthermie-Anlagen sind immer Zusatzsysteme, die keine Heizungsanlage ersetzen.
Noch mehr Wissenswertes zum Thema Hausbau finden Sie in folgenden Beiträgen.
Hausbau, Teil 1: Baustrom
Hausbau, Teil 2: Strom- und Gasanschluss
Hausbau, Teil 3: Wärmepumpe
Hausbau, Teil 5: Heizsysteme
Hausbau, Teil 6: Blower-Door-Test
Hausbau, Teil 7: Thermografie
Hausbau, Teil 8: Rauchmelder
Hausbau, Teil 9: Einbruchschutz
Hausbau, Teil 10: Wärmedämmung
Hausbau, Teil 11: Fenster
Hausbau, Teil 12: Stromspeicher für Photovoltaikanlagen
Hausbau, Teil 13: Smart Home
Hausbau, Teil 14: Kohlenmonoxidmelder
Hausbau, Teil 15: FI-Schutzschalter
Hausbau, Teil 16: Förderung von Wohneigentum
Hausbau, Teil 17: Ladestation
Hausbau, Teil 18: Urlaubsschutz
Hausbau, Teil 20: Energiespartipps für den Swimmingpool
Hausbau, Teil 21: Architekt, Fertighaus oder Bauträger
Hausbau, Teil 22: Raumplanung
Hausbau, Teil 23: Bauablauf
Hausbau, Teil 24: Energetische Sanierung
Hausbau, Teil 25: Nachhaltiges Bauen
Hausbau, Teil 26: Nullenergiehaus
Hausbau, Teil 27: Baunebenkosten
Hausbau, Teil 28: Tiny House
Hausbau, Teil 29: Gartengestaltung
Hausbau, Teil 30: Terrasse
Hausbau, Teil 31: Lüftungsanlagen
Hausbau, Teil 32: Holzhaus