Hausbauserie, Teil 31: Lüftungsanlagen
In Räumen wie Küche und Bad gestaltet sich die Belüftung oft schwierig. Probleme wie Schimmel und Feuchtigkeit können die Folge sein. Korrektes Lüften schafft Abhilfe. Wer mehrmals am Tag für rund fünf bis zehn Minuten die Fenster komplett öffnet, beugt Schwierigkeiten mit dem Raumklima vor. Beim regelmäßigen Lüften dringen jedoch häufig Lärm, Pollen, Insekten und Staub in die eigenen vier Wände ein. Eine Lösung sind Lüftungsanlagen. Diese versorgen Räume gezielt mit frischer Luft und verbessern das Raumklima.
Frische Luft im Haus
Grundlegend dient eine Lüftungsanlage dazu, Luft im Raum auszutauschen, ohne dabei ein Fenster zu öffnen. Über eine technische Anlage wird Zuluft (frische Außenluft) hineintransportiert und verbrauchte Luft inklusive Keimen, Gerüchen und Schadstoffen als Abluft über ein Ventilsystem automatisch nach außen abgegeben.
Lüftungsanlagen mit integrierten Wärmetauschern können außerdem die Wärme aus der verbrauchten Luft gewinnen und diese der Frischluft zuführen. So strömt warme Zuluft in die Räume und die Heizkosten werden reduziert.

Zentrale vs. dezentrale Anlagen
Zentrale bzw. dezentrale Lüftungsanlagen unterscheiden sich in Funktion und Installation. Eine zentrale Lüftungsanlage wird meist im Keller des Gebäudes eingebaut, der die Verbindungsstelle der Anlage zur Außenwelt darstellt. Von dort aus werden die Räume über ein Rohrsystem verbunden. Hierbei muss die Luftführung beachtet werden. Wohnräume sollten als Zulufträume genutzt werden, in die frische Luft eingespeist wird. Bad und Küche – also tendenziell feuchte Räume – eignen sich eher als Ablufträume, aus denen die verbrauchte Luft abgesaugt wird. Zwischen den Räumen findet von selbst ein Luftwechsel statt. Daher müssen bei einem zentralen System die Flure nicht als eigene Räume angeschlossen werden.
Die dezentrale Lüftungsanlage hingegen ist raumspezifisch: Eine Lüftungsanlage versorgt also grundlegend erst einmal nur einen Raum. Benötigen mehr Zimmer Frischluft, sind demnach mehrere Anlagen notwendig. Diese müssen an die jeweiligen Außenwände der zu belüftenden Räume angebracht werden. Gegebenenfalls lassen sich die einzelnen Geräte koppeln, sodass ein Raum als Zuluftraum und der jeweils andere als Abluftraum fungiert, damit eine effiziente Luftzirkulation entsteht.

Wann lohnt sich eine Lüftungsanlage?
Gerade eine nachträgliche Installation des Rohrsystems in Altbauten kann sehr aufwändig und damit teuer werden. Hier eignen sich eher dezentrale Lüftungsanlagen. Besonders lohnt sich eine solche, wenn Sie nur einen einzelnen, schwer zu belüftenden Raum in Ihrem Gebäude mit Frischluft versorgen möchten, um Feuchteschäden oder Schimmel vorzubeugen. Das kann beispielsweise in Bädern oder Küchen der Fall sein.
Zentrale Lüftungsanlagen sind vor allem in neuen Energiesparhäusern sinnvoll: Durch die nahezu luftdichte Hülle solcher Häuser findet von selbst so gut wie kein Lufttausch statt – das übernimmt entsprechend die Anlage.
Investition in die Zukunft
Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmetauscher kostet zwischen fünf- und neuntausend Euro. Dazu kommen monatliche Kosten in kleinerer vierstelliger Höhe. Eine dezentrale Anlage mit Wärmetauscher kostet inklusive Montage rund zweitausend Euro pro Gerät.
Wie bei den meisten Anlagen handelt es sich auch hier um eine Investition, die sich vor allem auf lange Sicht lohnt – besonders, wenn das Gebäude zu Feuchtigkeit und Schimmel neigt. Den Einbau einer Lüftung können Sie übrigens durch die KfW bezuschussen lassen.
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