Hausbauserie, Teil 15: FI-Schutzschalter
Wird ein defektes elektrisches Gerät berührt, kann das zu schweren Stromschlägen führen. Normalerweise bannen sogenannte „Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag“ diese Gefahr. Moderne elektrische Geräte haben entweder eine verstärkte Isolation oder einen Schutzleiter, der bei einem Defekt zur Abschaltung des fehlerbehafteten Stromkreises führt, ohne dass eine gefährliche Spannung am Gehäuse entstehen kann. Diese Schutzwirkung lässt sich durch den Einbau eines FI-Schutzschalters noch erheblich verbessern. Das „F“ steht dabei für das Wort Fehler und das „I“ für das Formelzeichen der elektrischen Stromstärke. Die international gebräuchliche Bezeichnung lautet „RCD“ und bedeutet „Residual Current Device“.
Unscheinbarer Lebensretter
Der unscheinbare Lebensretter überwacht die Summe der Ströme, die zum elektrischen Gerät hin und von ihm zurückfließen. Sind alle Geräte und die elektrische Anlage fehlerfrei, fließt der Strom nur über den spannungführenden Außenleiter zu den Geräten und zurück über den Neutralleiter. Die Stromsumme ergibt Null. Bei einem Isolationsfehler im Schutzbereich fließt ein Teil des Stroms, der sogenannte „Fehlerstrom“, über das Gehäuse des Gerätes oder den Menschen gegen den geerdeten Schutzleiter oder eine andere Erdverbindung. Die Summe am FI-Schutzschalter ist dann nicht mehr Null. Er erkennt genau diese Differenz und schaltet sofort den Stromkreis ab.
Mit Funktionstest auf Nummer sichergehen
Der FI-Schutzschalter ist seit dem Jahr 2009 für normale Steckdosenstromkreise im Haushalt Pflicht. Vorher war er nur in Räumen mit erhöhter Gefährdung, wie beispielsweise im Bad, vorgeschrieben.
Meist befindet er sich im Sicherungskasten und trägt die Beschriftung „FI-Schutzschalter“ oder „RCD“. Mindestens zweimal im Jahr sollten Sie ihn auf seine korrekte Funktionsweise kontrollieren. Dafür drücken Sie einfach nur den Prüfknopf. Ist der FI-Schalter intakt, wird die Stromzufuhr unterbrochen.
Wer in Altbauten ohne FI-Schutzschalter wohnt, kann ihn nachträglich einbauen lassen. Diese Nach-rüstung ist immer dann zu empfehlen, wenn ohnehin umfangreiche Änderungen an der elektrischen Anlage geplant sind. Der Aufwand der Nachrüstung hängt davon ab, ob die bestehenden Leitungen bereits einen getrennten Schutzleiter besitzen oder nicht.
Tipp: Lassen Sie am besten die Stromkreise der Steckdosen getrennt vom Licht-Stromkreis ausführen. So stehen Sie nicht im Dunkeln, wenn der Steckdosen-Stromkreis vom FI-Schalter abgeschaltet wird.
Wenn der Schalter auslöst
Löst der FI-Schalter aus, nehmen Sie am besten alle Sicherungen – bis auf den Schalter selbst – raus. Schalten Sie nun der Reihe nach alle einzeln wieder zu. Bei der Sicherung, bei der der FI-Schalter erneut auslöst, gibt es ein Problem im entsprechenden Stromkreis. Meist ist ein defektes Gerät Schuld. Ziehen Sie dessen Stecker und entfernen Sie es. Möglich ist auch ein Defekt an einer Stromleitung. Hier kann nur ein Elektriker Abhilfe schaffen.
E-Check durch einen Fachmann
Lassen Sie Ihre eigentlich noch gut funktionierende Altanlage regelmäßig von einem unabhängigen Fachbetrieb kontrollieren. Ein „E-Check“ deckt nicht selten verdeckte Mängel auf, die eine Überarbeitung erforderlich machen. In diesem Zusammenhang sollten und müssen dann auch die Schutzmaßnahmen auf den neuesten Stand gebracht werden.
Warnung: Es ist verboten, einen FI-Schutzschalter in irgendeiner Weise zu überbrücken. Es besteht Lebensgefahr!
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