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Haus mit einer Garage Haus mit einer Garage

Hausbau, Teil 34: Garage oder Carport?

Jeder Bauherr stellt sich früher oder später die Frage: Reicht ein Stellplatz am Haus für das Auto oder ist es sinnvoller, etwas Massives zu errichten? Denn neben einem oder zwei Fahrzeugen gibt es meistens auch Fahrräder, die einen Unterstand benötigen sowie Gartenmöbel und andere Dinge, welche aufbewahrt werden müssen. Ist das Grundstück groß genug, entscheiden sich viele für eine Garage oder sogar für eine Doppelgarage. Aber auch ein Carport ist eine gute Wahl und bietet verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise einen angebauten Schuppen oder ein ausgebautes Dach. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns die Vor- und Nachteile sowie die Kosten für Garage bzw. Carport genauer an.

Freistehend oder direkt am Haus?

Wer ein Haus plant, berücksichtigt oft gleich die Parkmöglichkeit für Fahrzeuge. Gerade Garagen lassen sich so bereits gut in bzw. an das Haus integrieren. Wer direkt an eine Hauswand baut, spart sich die Baukosten für eine extra Garagenwand. Auch die Bedachung des Hauses kann als verlängertes Dach über die Garage oder den Carport gezogen werden oder optisch passend an das Haus angelehnt werden. Eine Durchgangstür zum Wohnbereich erweist sich als praktisch und bietet kurze und trockene Wege. So können beispielsweise die Einkäufe direkt ins Haus getragen werden.

Haus mit angebauter Garage

Wer aber nicht auf eine fensterlose Hausseite verzichten möchte und das Grundstück andere Optionen bietet, baut freistehend.

Prinzipiell ist der Bau einer Garage deutlich aufwendiger und kostenintensiver als die Errichtung eines Carports. Die Nutzungsmöglichkeiten sind dafür deutlich vielfältiger. Wer groß genug plant, hat gleich noch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Ski, Surfbretter, Gartengeräte oder die Option einer kleinen Werkstatt.

Bei der Platzierung einer Garage oder eines Carports auf dem Grundstück sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen:

  • Zufahrtsmöglichkeiten: Zwischen Garage bzw. Carport und öffentlichem Straßenverkehr sollte ein Abstand von mindestens 3 Metern bestehen; besser sind 5 Meter, um ein zweites Fahrzeug vor der Garage parken zu können. Viele Gemeinden fordern bereits zwei Stellplätze auf dem Grundstück.
  • Planungsrechtliche Vorgaben: Die Landesbauordnungen geben vor, dass die Zufahrt zur Unterstellmöglichkeit leicht zu befahren sein sollte und nicht zu steil sein darf. Ebenso sind dort Größen wie Grundflächen und Wandhöhen festgeschrieben.
  • Erreichbarkeit vom Haus: Kurze Wege und ein möglicher Zugang zum Garten erhöhen den Nutzungskomfort.

Standardlösung oder individuelle Planung?

Beim Bau einer Garage ist die Auswahl der richtigen Materialien entscheidend für die Festigkeit, Stabilität und Gesamtqualität. Einerseits gibt es Fertigteilgaragen, die weniger individuell dafür aber kostengünstiger sind. Andererseits bevorzugen die meisten Bauherren eine Stein-auf-Stein-Bauweise. Für das Eindecken des Daches kommen Ziegel, Schiefer oder Stahlblech in Betracht.

Fenster und Türen in einer Garage können sinnvoll sein, um Tageslicht sowie einen einfachen Zugang zu ermöglichen. Eine praktische Seitentür sorgt für einen Übergang zur Garage, ohne dass das Tor geöffnet werden muss. Fenster lassen Tageslicht hinein und schaffen eine Sichtverbindung nach außen. Vor allem wenn die Garage auch als Werkstatt oder Bastelraum genutzt wird, sind Fenster sinnvoll.

Die Kosten für den Bau einer Garage variieren je nach Größe, Material und Bauweise: Eine Fertiggarage kostet zwischen 6.000 und 11.000 Euro. Der Preis für die gemauerte Variante liegt zwischen 12.000 und 30.000 Euro. Doppelgaragen oder Spezialanfertigungen sind deutlich teurer.

Auch bei der Errichtung eines Carports ist das Material ausschlaggebend. Holz, Aluminium oder Stahl sind hierbei denkbar.

  • Holz: Holzcarports sind optisch ansprechend und fügen sich gut in die Umgebung ein. Sie benötigen jedoch regelmäßige Pflege und Schutzanstriche, um witterungsbeständig zu bleiben.
  • Aluminium: Aluminium ist leicht, rostet nicht und benötigt wenig Wartung. Dieser Werkstoff ist jedoch deutlich teurer als Holz.
  • Stahl: Carports aus Stahl erweisen sich als sehr stabil und langlebig. Allerdings sind die Anschaffungskosten recht hoch und der Bau durch das Gewicht der einzelnen Elemente schwieriger.

Für die Bedachung eines Carports können ebenso verschiedene Materialien verwendet werden. Am gängigsten sind Dachziegel – aber auch Bitumendachbahnen, Wellblech oder transparente Materialien wie Plexiglas eignen sich dafür.

Die Kosten für den Bau eines Carports variieren stark je nach Größe, Material und Bauweise. Hier sind einige Richtwerte: Ein ganz einfacher Holz-Bausatz kostet ab ca. 200 Euro, ein Aluminium-Bausatz ab ca. 1.200 Euro, einer aus Stahl ab 4.000 Euro. Hochwertigere und individuell geplante Modelle mit Fundament und Dachkonstruktion schlagen mit etwa 7.000 Euro zu Buche. Doppelcarports sind in Holz ab 1.300 Euro zu haben, als Aluminium-Bausatz ab ca. 5.300 Euro und in der Variante aus Stahl ab 6.000 Euro. Auch hier gilt: Je individueller und hochwertiger, desto teurer. Preistreiber sind beispielsweise die Art des Holzes, mit oder ohne Fundament, Flachdach oder Satteldach, zum Selbstaufbau oder inklusive Montage. Außerdem beeinflussen zusätzliche Ausstattungen wie Seitenwände oder ein Abstellraum die Kosten erheblich.

Garage vs. Carport

Je nach individuellen Bedürfnissen kann sowohl eine Garage als auch ein Carport sinnvoller sein.

Für eine Garage sprechen folgende Punkte:

  • Diebstahlschutz: Durch die Geschlossenheit steht ein Auto in einer Garage sicherer.
  • Witterungsschutz: Das Auto ist vor Schnee, Hagel und anderen Witterungsbedingungen vollständig geschützt.
  • Zusätzlicher Stauraum: Neben dem Auto finden auch Fahrräder, Gartengeräte und andere Gegenstände ihren Platz.
  • Versicherungsrabatte: Viele Versicherungen gewähren Rabatte, wenn das Auto in einer Garage geparkt wird.

Natürlich gibt es auch Nachteile: Ein größerer Platzbedarf und höhere Kosten stehen dabei an erster Stelle. Für den Bau einer Garage ist eine Baugenehmigung erforderlich. Garagentore und Böden müssen regelmäßig instandgehalten werden.

Die Vorteile eines Carports sind folgende:

  • Wetterschutz: Ein Carport schützt das Fahrzeug vor Regen, Schnee, Hagel und Sonneneinstrahlung.
  • Belüftung: Die offene Bauweise sorgt für eine gute Luftzirkulation und verhindert Feuchtigkeitsansammlungen.
  • Kostengünstig: Carports sind sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt kostengünstiger.
  • Flexibilität: Ein Carport kann flexibler auf die Gegebenheiten eines Grundstücks angepasst sowie als offene oder geschlossene Variante errichtet werden. Ebenfalls kann ein Schuppen integriert werden.
  • Genehmigungsfrei: In vielen Bundesländern gilt ein Carport als genehmigungsfrei, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllt.

Fazit: Ob Garage oder Carport ist eine ganz individuelle Entscheidung je nach persönlichen Möglichkeiten und Bedürfnissen. Beide Objekte bieten einen großen Mehrwert für Hausbesitzer, denn sie sind nicht nur Parkplatz, sondern auch Lager, Werkstatt und Stauraum. Sie bieten auf ihren Dächern Platz für Solarmodule und unter dem Dach Schutz für eine Wallbox, so dass sich viele Vorteile auf relativ kleinem Raum ergeben.

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