Hausbauserie, Teil 14: Kohlenmonoxidmelder
Kohlenmonoxid ist unsichtbar, geruchlos und gefährlich. Ob das Grillen mit Holzkohle in geschlossenen Räumen, ein Defekt an einer Heizungsanlage, durch Vogelnester verstopfte Schornsteine oder das unsachgemäße Lagern von Holzpellets: Immer wieder passieren Unglücke mit Kohlenmonoxid. Um dem vorzubeugen, kommen Kohlenmonoxidmelder zum Einsatz.
Kohlenmonoxidmelder retten Leben
Kohlenmonoxid entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von Holz, Gas, Öl und Kohle. Es hemmt die Sauerstoffaufnahme des menschlichen Körpers. Bei einer Vergiftung kommt es zu einem extremen Sauerstoffmangel. Eine Kohlenmonoxidvergiftung macht sich durch Kopfschmerzen, Herzrasen, Übelkeit, Krampfanfälle, Atemnot und Bewusstlosigkeit bemerkbar. Etwa 5.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. Bei jedem Zehnten endet sie tödlich.
Bislang sind Kohlenmonoxidmelder noch wenig verbreitet. Das liegt unter anderem daran, dass sie nicht gesetzlich vorgeschrieben sind. Die kleinen Geräte messen über empfindliche elektrochemische Sensoren die Konzentration von Kohlenmonoxid in der Raumluft. Übersteigt dieser Wert eine festgelegte Grenze warnen sie mit einem akustischen Signal. Die Grenzwerte sind so gewählt, dass sie die Bewohner möglichst früh und ohne gesundheitliche Risiken auf das gefährliche Gas hinweisen. So bleibt genügend Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.
Installation der Geräte
Hochwertige Kohlenmonoxidmelder für den privaten Bereich sind von einem anerkannten Prüfinstitut erprobt und nach der Euronorm EN 50291 zertifiziert. Sie sind mit einer fest eingebauten 10-Jahres-Batterie ausgerüstet und sollten zusätzlich zu Rauchmeldern installiert werden.
Bei der Installation von Kohlenmonoxidmeldern ist der richtige Montageort von entscheidender Bedeutung. Idealerweise sollten die Geräte in Wohn- und Schlafzimmern sowie in den Kinderzimmern angebracht werden. Es empfiehlt sich, in jedem Stockwerk und Flur mindestens einen Melder anzubringen. Der Montageort kann je nach Raumgegebenheiten variieren. Wenn vorhanden, sollten Kohlenmonoxidmelder in der Nähe von Kaminen, Gasthermen oder Ölheizungen installiert werden. Der optimale Montageort ist an der Decke mit einem Abstand von mindestens 30 Zentimetern zur Wand oder an der Wand nahe der Decke, etwa 15 Zentimeter über Türen und Fenstern. In Räumen ohne Verbrennungseinrichtungen empfiehlt es sich, die Melder in Gesichtshöhe der Personen anzubringen, d.h. im Schlafzimmer etwa 50 bis 70 Zentimeter über dem Boden und im Wohnzimmer auf ungefähr 1,50 bis 1,70 Meter Höhe. Die richtige Platzierung gewährleistet eine effektive Überwachung auf Kohlenmonoxid und trägt zum Schutz von Leben bei.
Achte bei der Installation auf Hindernisse wie Möbel oder Vorhänge, die die Funktion des Melders beeinträchtigen könnten. Zu brennstoffbetriebenen Geräten wie Kachelöfen ist ein Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten.
In Gewölbedecken, Giebeldächern und sonstigen Bereichen mit toter Luft solltest du keine Melder montieren, da dort keine zuverlässigen Messungen möglich sind. Ebenso ist eine Anbringung in Bad und Küche aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nicht geeignet.
Wichtig! Kohlenmonoxidmelder dürfen niemals flach hingelegt werden, da sie die Werte ansonsten nicht ordnungsgemäß erfassen und somit keinen hinreichenden Schutz vor Kohlenmonoxid bieten.
Außerdem solltest du das Gerät nach erfolgter Installation sowie in regelmäßigen Abständen auf seine Funktionsfähigkeit überprüfen.
Vermeidung von Kohlenmonoxid-Vergiftungen
Der wichtigste Schutz vor tödlichen Vergiftungen in privaten Haushalten ist die Installation von Rauchmeldern in Kombination mit Kohlenmonoxidmeldern. Auch die regelmäßige Wartung von Gasthermen, Schornsteinen, Kaminöfen und Heizstrahlern durch einen Fachmann schützt. Belüfte alle Räume ausreichend.
Es darf niemals in geschlossenen Räumen gegrillt oder noch glühende Grillkohle untergestellt werden!
Was tun bei einer Kohlenmonoxid-Warnung?
Wenn dein Kohlenmonoxidmelder Alarm auslöst, ist schnelles Handeln gefragt. Verlass sofort den betroffenen Raum und öffne Fenster sowie Türen, um das Gas abzuleiten. Informiere alle anderen anwesenden Personen. Stell außerdem sicher, dass alle Gasgeräte und Heizungen in der Wohnung oder im Haus ausgeschaltet sind und drehe gegebenenfalls den Hauptgashahn ab. Das Wichtigste ist das umgehende Anrufen der Feuerwehr, um den Vorfall zu melden und den Bereich fachmännisch überprüfen zu lassen.
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