Gebäudethermografie Gebäudethermografie

Hausbau, Teil 7: Thermografie

Es ist vollbracht: Das Haus steht und kann bezogen werden. Damit Sie in Ihrem neu gebauten Traumhaus keine Energie und damit bares Geld verschwenden, sollte das Gebäude zu guter Letzt noch auf energetische Schwachstellen untersucht werden. Diese lassen sich mit Hilfe einer Thermografie lokalisieren. In Kombination mit dem Blower-Door-Test erkennen Sie damit nahezu alle undichten Stellen.

Was passiert bei einer Thermografie?

Die Thermografie ist ein bildgebendes Verfahren, welches mittels einer Wärmebildkamera die Oberflächentemperatur von Objekten misst. Die Kamera erfasst die Stärke der Infrarotstrahlung, die von einem Objekt ausgeht, wandelt sie in elektrische Signale um und erstellt anschließend ein Bild. Ausgehend von dem erzeugten Bild kann auf die Oberflächentemperatur des Objektes geschlossen werden. Zur Unterscheidung der Temperaturwerte werden sogenannte Falschfarben verwendet. Dunkle Farben (Blau, Grün) stehen für eine geringe und helle Farben (Rot, Gelb, Weiß) für eine hohe Oberflächentemperatur.

Eine Thermografie der äußeren Gebäudehülle lokalisiert Stellen, bei denen viel Wärme verloren geht, beispielsweise durch defekte Dämmplatten, Wärmebrücken oder Leckagen. Diese führen zu Schimmelbefall und hohen Heizkosten.

Solaranlage auf Dach eines Einfamilienhauses

Aber auch eine Innenthermografie ist sinnvoll, bei der eine detaillierte Untersuchung von Bauteilen erfolgt. Nicht nur kalte, sondern auch besonders warme Stellen sind von Bedeutung. Relevant ist das zum Beispiel bei Brand verursachenden Defekten wie fehlerhaften Kabelverbindungen.
Die Messung sollte bei einer Temperaturdifferenz zwischen innen und außen von mindestens 10 Grad Celsius erfolgen, wobei das Haus normal beheizt wird. Die ideale Jahreszeit stellt deshalb der Winter dar. Bestenfalls wird die Thermografie bei bedecktem Himmel durchgeführt. Sonst könnten Effekte der Sonneneinstrahlung die Ergebnisse verfälschen. Starker Wind, Regen oder Schnee beeinträchtigen ebenfalls die Aussagekraft der Messergebnisse.

Wer führt eine Thermografie durch?

Die Gebäude-Thermografie ist ein komplexes Verfahren, für deren Durchführung und Auswertung es spezieller Fachkenntnisse bedarf. Sie sollte deshalb nur von Sachverständigen durchgeführt werden. Eine fachgerechte Thermografie kostet zwischen 400 und 600 Euro. Sie umfasst die Messung sowie das Anfertigen eines Berichts. Dieser beinhaltet die Wetterbedingungen, die verwendete Ausrüstung, Angaben zum untersuchten Objekt, die Wärmebilder, eine Interpretation der Resultate und Maßnahmenempfehlungen.

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Hausbau, Teil 1: Baustrom
Hausbau, Teil 2: Strom- und Gasanschluss
Hausbau, Teil 3: Wärmepumpe
Hausbau, Teil 4: Solarthermie
Hausbau, Teil 5: Heizsysteme
Hausbau, Teil 6: Blower-Door-Test
Hausbau, Teil 8: Rauchmelder
Hausbau, Teil 9: Einbruchschutz
Hausbau, Teil 10: Wärmedämmung
Hausbau, Teil 11: Fenster
Hausbau, Teil 12: Stromspeicher für Photovoltaikanlagen
Hausbau, Teil 13: Smart Home
Hausbau, Teil 14: Kohlenmonoxidmelder
Hausbau, Teil 15: FI-Schutzschalter
Hausbau, Teil 16: Förderung von Wohneigentum
Hausbau, Teil 17: Ladestation
Hausbau, Teil 18: Urlaubsschutz
Hausbau, Teil 20: Energiespartipps für den Swimmingpool
Hausbau, Teil 21: Architekt, Fertighaus oder Bauträger
Hausbau, Teil 22: Raumplanung
Hausbau, Teil 23: Bauablauf
Hausbau, Teil 24: Energetische Sanierung
Hausbau, Teil 25: Nachhaltiges Bauen
Hausbau, Teil 26: Nullenergiehaus
Hausbau, Teil 27: Baunebenkosten
Hausbau, Teil 28: Tiny House
Hausbau, Teil 29: Gartengestaltung
Hausbau, Teil 30: Terrasse
Hausbau, Teil 31: Lüftungsanlagen
Hausbau, Teil 32: Holzhaus
Hausbau, Teil 33: Dachtypen

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