
Hausbauserie, Teil 17: Ladestation
Ein Parkplatz direkt am Eigenheim eignet sich hervorragend, um ein Elektrofahrzeug aufzuladen. Eine Wallbox zu Hause bietet viele Vorteile gegenüber öffentlichen Ladestationen. In diesem Beitrag erfährst du, warum sich die Installation lohnt, wie sie funktioniert und was du dabei beachten solltest.
Warum eine Wallbox zu Hause sinnvoll ist
Das Laden des Elektroautos zu Hause bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Komfort: Du lädst dein Auto bequem über Nacht oder während du arbeitest – ganz ohne Umwege zur öffentlichen Ladestation.
- Zeitersparnis: Kein Warten an der Ladesäule, kein Suchen nach freien Plätzen.
- Kostenkontrolle: Du nutzt deinen eigenen Stromtarif und kannst ggf. von günstigen Nachtstrompreisen profitieren.
- Sicherheit: Wallboxen sind technisch sicherer als das Laden über eine normale Haushaltssteckdose.

So funktioniert das Laden mit einer Wallbox
Eine Wallbox bildet die Schnittstelle zwischen dem Stromnetz und dem Ladekabelstecker des Elektrofahrzeugs. In der Regel wird sie an die Starkstromleitung des Hauses angeschlossen. Sie liefert meist zwischen 11 und 22 kW Leistung und lädt damit dein Fahrzeug schnell und effizient. An der Wand montiert, verbindest du die Box für den Ladevorgang per Kabel mit dem Fahrzeug. In Deutschland ist der Typ-2-Stecker für AC-Ladung und CCS für DC-Schnellladung Standard. Der Ladevorgang läuft in der Regel automatisch ab: Sobald du die Verbindung hergestellt hast, startet die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Station und regelt den Stromfluss sicher und bedarfsgerecht.
enviaM-Tipp
Lade dein E-Auto immer an einer Ladesäule und niemals an der normalen Haushaltssteckdose. Das dauert nicht nur ewig, sondern ist echt gefährlich. Denn unsere Steckdosen sind nicht für einen Dauerbetrieb ausgelegt. Sie können überhitzen und zu Kabelbränden führen.
Welche Wallbox soll es sein?
Am Markt gibt es mittlerweile mehr als 220 verschiedene Wallbox-Modelle. Welches das richtige für dich ist, hängt, wie so oft, von verschiedenen Faktoren ab.
Wallboxen gibt es in zwei Leistungsklassen: 11 kW und 22 kW. Für welche Ladeleistung du dich entscheidest, ist von deinem E-Auto sowie deinem Ladeverhalten abhängig. Lädst du, wie die meisten Nutzer, dein Fahrzeug über Nacht, ist eine Wallbox mit 11 kW eine gute Wahl.

Mit Kabel oder ohne? E-Auto-Besitzer haben eigentlich immer ein Ladekabel im Kofferraum, um an öffentlichen Säulen das Fahrzeug aufzuladen. Daher ist eine Wallbox ohne integriertes Kabel völlig ausreichend. So musst du dich auch nicht um eventuelle Kabelschäden kümmern.
Für die Sicherheit deiner Daten sollte die Lademöglichkeit mit einem RFID-Schutz ausgestattet sein, damit Unbefugte sich nicht an deiner Säule bedienen können. Zum Entsperren erhältst du eine individuelle Zugangskarte.
Für Technikfans ist Ladetechnik mit der Möglichkeit einer Internetverbindung ein Muss. So kannst du deine Wallbox ganz entspannt per Smartphone-App überwachen und steuern und hast die volle Kontrolle über Verbrauch und Kosten.
Installation: Was ist zu beachten?
Die Installation einer Wallbox sollte immer durch eine Elektrofachkraft erfolgen. Dabei sind folgende Schritte üblich:
- Prüfung der Hausinstallation: Ist genügend Leistung vorhanden? Muss der Stromanschluss erweitert werden?
- Genehmigung durch den Netzbetreiber: Wallboxen ab 11 kW müssen angemeldet, ab 22 kW sogar genehmigt werden.
- Montage und Anschluss: Die Wallbox wird an einem geeigneten Ort (z. B. Garage oder Carport) montiert und fachgerecht angeschlossen.
- Inbetriebnahme und Test: Die Funktion wird geprüft, ggf. wird die Wallbox mit einer App oder einem Energiemanagementsystem verbunden.

Was kostet das Laden zu Hause?
Die Kosten setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen: Einerseits entstehen Kosten für die Wallbox und die Montage. Diese liegen – je nach Modell und Aufwand – meist zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Andererseits erfolgt das Laden mit Strom. Je nach Tarif zahlst du etwa 30 bis 40 Cent pro kWh. Für eine volle Ladung (z. B. 50 kWh) wären das ca. 15 bis 20 Euro.
enviaM-Tipp
Mit einem Autostromtarif lädst du dein E-Auto zuhause günstiger als mit deinem üblichen Haushaltsstromtarif. Der Autostromtarif versorgt ausschließlich die Wallbox mit Strom. Dieser lohnt sich ab einer jährlichen Fahrleistung von über 10.000 Kilometern
Intelligentes Laden: Mit Solarstrom und App-Steuerung
Moderne Wallboxen lassen sich mit Photovoltaikanlagen koppeln, sodass du dein Auto mit selbst erzeugtem Strom laden kannst. Das ist besonders nachhaltig und kostengünstig.
enviaM-Tipp
Es gibt spezielle PV-fähige Wallboxen. Das heißt, diese sind zur Nachrüstung für solares Laden aus deiner eigenen Photovoltaik-Anlage vorbereitet.

Fazit: Eine Wallbox zu Hause ist eine Investition in Komfort, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Sie macht das Laden deines Elektroautos einfacher, günstiger und effizienter – und bringt dich der klimafreundlichen Mobilität einen großen Schritt näher.
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