Wärmebrücke Fenster Wärmebrücke Fenster

Wusstest du schon? Was sind Wärmebrücken?

Als Wärmebrücken werden Stellen an einem Gebäude bezeichnet, die im Vergleich zu angrenzenden Bereichen mehr Wärme abgeben und eine geringere Oberflächentemperatur haben. Wärmebrücken haben unter anderem einen großen Einfluss auf die hygienischen Bedingungen im Haus.

Eine Thermografie deckt Schwachstellen auf

Typische Wärmebrücken an Gebäuden finden sich meist an Fenster- und Innenwandanschlüssen, an den Durchdringungspunkten von Versorgungsleitungen, an der Boden- bzw. Deckenplatte sowie an Innen- und Außenecken von Fassaden. Aber auch bei Anschlüssen von herausragenden Bauteilen wie Balkonen oder Vordächern gibt es Wärmebrücken.

Sichtbar werden diese energetischen Schwachstellen mithilfe der Gebäudethermografie. Hierbei erfasst eine Wärmebildkamera die unsichtbare Wärmestrahlung der Gebäudeteile und stellt diese auf Infrarotbildern mit verschiedenen Farben dar. Flächen, die eine gelbe oder rote Färbung aufweisen, geben Energie an die Umgebung ab.

Wärme auf Abwegen

Unterschieden werden Wärmebrücken in drei Kategorien. Es gibt materialbedingte, geometrische und konstruktive. Materialbedingte Wärmebrücken bilden sich, wenn zwei Materialien mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit nebeneinander verbaut sind, wie beispielsweise bei Dachsparren und der Zwischensparrendämmung. Geometrische Wärmebrücken sind der Bauweise des Gebäudes geschuldet. So geben Außenecken eines Hauses aufgrund der Konstruktion besonders viel Wärme ab. Konstruktive Wärmebrücken hingegen entstehen bei Bauteilen, welche im Übergangsbereich von innen nach außen nicht thermisch getrennt sind, wie z. B. Stahlbetonstützen.

Dämmen, bevor es tropft

Neben den Energieverlusten und den dadurch bedingten Einschränkungen der Behaglichkeit begünstigen Wärmebrücken Schimmelbildung und Tauwasserausfall. Durch das geringere Temperaturniveau des kalten Bauteils kommt es in der Grenzschicht der Luft zu einer Erhöhung der relativen Luftfeuchte und dem Ausfall von Tauwasser. Ab einer Luftfeuchte von 80 Prozent besteht die Gefahr von Schimmelpilzbefall. Wärmebrücken führen daher häufig zu einem hygienischen oder sogar gesundheitlichen Problem.

Dämmung eines Hauses

Abhilfe schaffen eine effiziente Dämmung oder eine energetische Sanierung. Am besten beauftragst du einen Fachmann mit der nachträglichen Dämmung deines Hauses oder dem Austauschen von Fenstern und Fensterbänken. Handwerklich versierte Bauherren können bei kleineren Arbeiten wie dem Abdichten von Rollladenkästen selber Hand anlegen. Bei größeren Eingriffen in das Gebäude ist davon jedoch abzuraten. Denn Fehler rächen sich und können unter Umständen noch zu Verschlimmerungen führen. Eine präzise Arbeitsweise ist enorm wichtig.

Du möchtest gern mehr über die Gebäudethermografie erfahren? Wer diese durchführt und was sie kostet, erfährst du hier.

Mehr spannende Erklärungen zu Themen rund um Energie gibt es in unseren „Wusstest du schon?-Beiträgen“:

Was heißt klimaneutral?
Was ist eine Molchschleuse?
Was ist ein Zweirichtungszähler?
Was ist eine bifaziale Solarzelle?
Was sind Zufallsgewinne?
Was ist Power-to-Heat?
Was versteht man unter Rebound-Effekt?
Seit wann gibt es Elektroautos?

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Die sauberste und günstigste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird.

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