Wusstest du schon? Was ist ein Zweirichtungszähler?
Jeder Haushalt bezieht Strom aus dem öffentlichen Netz. Die Bundesnetzagentur verpflichtet uns dazu, diese entnommene Energie zu messen. Ebenso legt sie fest, dass auch Strom, welcher ins öffentliche Netz eingespeist wird, zu erfassen ist. Auf Besitzer einer Photovoltaikanlage trifft somit beides zu – sie entnehmen dem öffentlichen Netz Strom und speisen ebenso welchen zurück. Somit müssen beide Vorgänge dokumentiert werden. Dies geschieht mit einem Zweirichtungszähler.
Einspeisezähler + Bezugszähler = Zweirichtungszähler
Eigentümer einer Photovoltaikanlage nutzen einen Teil des selbst erzeugten Stroms zum eigenen Verbrauch. Meist sind dies zwischen 25 und 35 Prozent. In Kombination mit einem Speicher können sogar bis zu 70 Prozent erreicht werden. Den Rest speisen sie ins Stromnetz ein. Hierfür erhalten sie eine feste Vergütung pro Kilowattstunde, die sogenannte Einspeisevergütung. Um zu messen, wieviel Strom ins Netz geflossen ist, wird ein Einspeisezähler benötigt.
Zusätzlich ist außerdem ein Bezugszähler notwendig. Dieser klassische Stromzähler ermittelt die Menge des Stroms, den der PV-Anlagen-Besitzer dem Netz entnimmt.
Um den mit der Solaranlage erzeugten Strom vom eigenen Dach zu messen, ist ein weiteres Messgerät nötig – der Ertragszähler.
Ein Zweirichtungszähler ist eine Kombination aus Einspeisezähler und Bezugszähler. Er ermittelt sowohl die Höhe des bezogenen Stroms vom Anbieter als auch den ins öffentliche Netz eingespeisten. Es handelt sich also um zwei Zähler in einem Gerät, die getrennt voneinander Werte erfassen.
Besonderheit des Zählers
Der Zweirichtungszähler weist eine Besonderheit auf. Er ist ein so genannter saldierender Zähler, der den Strom über drei Phasen hinweg erfasst und summiert. Denn jeder Haushalt verfügt über einen dreiphasigen Hausanschluss, bei dem meistens nur eine der drei Phasen an eine Steckdose führt. Ein herkömmlicher Stromzähler vermag nicht, den Verbrauch und die Erzeugung – zum Beispiel aus einer Photovoltaikanlage – über mehrere Phasen gleichzeitig zu messen. Ein saldierender Zähler erfasst sowohl den ins öffentliche Netz fließenden als auch den aus dem Netz bezogenen Strom ganz genau und verrechnet diese miteinander. So ist sichergestellt, dass keine Rechenfehler passieren, wenn Photovoltaikanlage und Haushaltsgeräte an verschiedenen Phasen hängen und dass der Anlagenbesitzer seine korrekte Einspeisevergütung erhält.
Zweirichtungszähler ablesen
Es gibt verschiedene Arten von Zweirichtungszählern, die den Zählerstand unterschiedlich anzeigen. Zum einen existieren mechanische Zähler mit zwei separaten Anzeigen, welche entsprechend mit Strombezug bzw. Stromeinspeisung gekennzeichnet und somit gut abzulesen sind. Am verbreitetsten sind aber mittlerweile elektronische Zweirichtungszähler. Diese verfügen über ein digitales Display, auf dem die Anzeige zwischen Bezug und Einspeisung wechselt.
Kosten eines Zweirichtungszählers
Einen Zweirichtungszähler erhalten Photovoltaikanlagen-Besitzer von ihrem Netzbetreiber. Gegen eine jährliche Gebühr von etwa 40 Euro stellt dieser das Gerät zur Verfügung und kümmert sich um dessen Wartung und Instandhaltung. Eine eigenständige Anschaffung ist nicht gestattet.
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