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10 Mythen über Solarenergie

Rund ums Thema Solarenergie halten sich im Internet als auch im eigenen Bekanntenkreis hartnäckige Gerüchte. Wir schauen uns diese einmal genauer an und untersuchen Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Sonnenstromerzeugung. Unser Faktencheck bringt Licht ins Dunkel.

1. In Deutschland scheint die Sonne nicht oft genug

Zwar wird beispielsweise in Spanien mehr Solarstrom als in Deutschland produziert, doch auch hierzulande reicht die Kraft der Sonne für die regenerative Energiegewinnung aus. Lediglich zwei Prozent mit Photovoltaikmodulen bestückter Landesfläche könnten den gesamten Strombedarf der Bundesrepublik decken, stellt eine Analyse des WWF fest. Der durchschnittliche Strombedarf eines deutschen Haushalts lässt sich bereits mit 30 bis 40 Quadratmetern installierter Photovoltaikfläche vollständig absichern. Für die effiziente Stromproduktion sind allein Dachausrichtung und -neigung relevant.

2. Süd-Ausrichtung ist am effizientesten

Dass ein Sonnendach, welches nach Osten oder Westen ausgerichtet ist, besser für den Eigenverbrauch des Stroms ist als zum Beispiel ein Süd-Dach, wissen die wenigsten. Bei einer Ost-West-Ausrichtung können auf beiden Dachseiten Photovoltaikmodule angebracht werden, wohingegen dies bei einer reinen Süddachausrichtung nur auf der Südseite möglich ist. Durch die Ost-West-Lage wird in den Morgen- und Abendstunden mehr Strom erzeugt, welcher zeitgleich verbraucht werden kann.

Einfamilienhaus mit einer Solaranlage auf dem Dach

3. Photovoltaik lohnt sich nur in warmen Regionen

Hohe Erträge durch die Stromerzeugung hängen nicht von den Temperaturen in einer Region ab, sondern von der Anzahl der Sonnenstunden. Hier in Deutschland liefern die Sommermonate Juni, Juli und August zwar hohe Stromerträge, doch bei zu hohen Temperaturen sinkt der Wirkungsgrad einer Photovoltaikanlage. Deshalb wird in den kühleren Monaten April und Mai gleich viel Strom produziert wie im Hochsommer. Selbst zwischen September und März erzeugen Solarmodule ganze 30 bis 35 Prozent ihres Jahresumsatzes.

4. Module müssen teuer entsorgt werden

In Deutschland ist durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) festgelegt, dass die ausgedienten Module vom Hersteller und den Importeuren zurückgenommen werden müssen. Diese sind verpflichtet, die Panels auf eigene Kosten ordnungsgemäß einem Recycling zuzuführen. Bei modernen, kristallinen Produkten liegt die Recyclingquote bei mehr als 90 Prozent. Darüber hinaus können Sie haushaltsübliche Modulmengen unkompliziert beim Wertstoffsammelhof abgeben. Somit bleibt die Demontage der Module der einzige Kostenfaktor.

5. Module sind nach 20 Jahren kaputt

Dieser Mythos ist ebenfalls falsch. Vielleicht liegt hier Verwechslungsgefahr vor? Denn Einspeisevergütung als auch Herstellergarantien gibt es zumindest für 20 Jahre. Nach diesem Zeitraum sind die Module aber noch lange nicht defekt. Da Photovoltaikpanele über keine beweglichen Teile verfügen, fallen Verschleißerscheinungen und Wartung minimal aus. Bei entsprechender Pflege hält die Solaranlage sogar bis zu 30 oder 40 Jahre.

Solaranlage auf einem Verwaltungsgebäude der enviaM-Gruppe in Klostermannsfeld

6. Photovoltaikanlagen sind extrem teuer

Über die letzten 20 Jahre sind die Preise für Solaranlagen konstant gesunken. Dabei beeinflussen die Investition in ein Sonnenstromsystem viele Faktoren. Bei der Rechnung muss die installierte Leistung, die Dachausrichtung sowie dessen Größe und die Installation einer zusätzlichen Batterie mit einbezogen werden. So bieten Hersteller immer erschwinglichere Modulpreise für Photovoltaik an. Außerdem kann einerseits durch den selbst produzierten Strom Geld gespart und andererseits durch die Einspeisevergütung und die verhältnismäßig geringe Amortisationszeit von zehn Jahren Geld dazu verdient werden.

7. Photovoltaikanlagen sind umweltschädlich

Viele denken, dass die Produktion einer Photovoltaikanlage mehr Energie verbraucht, als sie anschließend gewinnt. Dabei erzeugt jedes Photovoltaikmodul 10 bis 15 mal mehr Energie, als für seine Herstellung benötigt wurde. Denn die Menge an Energie für die Produktion erzielt ein Panel in zwei Jahren. Forschung und stetige Weiterentwicklung ermöglichen eine immer ressourcen- und energieschonendere Herstellung. Auch der CO2-Ausstoß wird erheblich reduziert, und es entsteht kein Elektrosmog.

8. Das Internet hat immer recht

Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Photovoltaikanlage anzuschaffen, befragt oft als erstes das Internet. Doch hier sollten Sie aufpassen: Selbst wenn die Informationen, die Sie dort finden, nicht älter als ein Jahr sind, können diese bereits überholt sein. Entscheidend für eine reibungslos funktionierende Anlage sind fundierte Hintergrundinformationen, eine persönlich auf Ihren Haushalt abgestimmte Installation und Wirtschaftlichkeitsberechnung sowie eine individuelle Beratung.

9. Das Überwachen der Anlage ist zu komplex

Das sogenannte Monitoring der Daten und Kosten ist sehr zeitaufwendig? Wir können Sie beruhigen: Hierzu müssen Sie kein IT-Experte sein. Es gibt mittlerweile nutzerfreundliche Anwendungen, die einfach auf dem Smartphone zu bedienen sind, wie unter anderem unser Energiemanager. Damit haben Sie die Wirtschaftlichkeit und Funktionalität des Solardachs über Ihrem Kopf immer gut im Blick.

10. Der Solarboom in Deutschland ist vorbei

Besonders in den letzten Monaten ist der Wunsch nach Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien enorm gestiegen. Laut dem Bundesverband für Solarwirtschaft wurden allein 2021 rund 141.000 Solarspeicher installiert und damit mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit rund 59 Gigawattpeak befindet sich auch die bundesweit installierte Solarleistung 2021 auf einem Rekordhoch und steigt stetig weiter.

Mehr zum Thema Solar finden Sie auch in diesen Beiträgen:

So funktioniert eine Solarzelle
Vom Dach ans Netz: Solaranlage anmelden
Hat Ihre Solaranlage eine Schraube locker?
Der Weg zum eigenen Solardach

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Solarenergie

Sonnenenergie zur Strom- und Wärmeerzeugung nutzen.

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