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Warum Strom- und Gaspreise aktuell steigen

Die Diskussionen um aktuelle Strom- und Gaspreise reißen nicht ab. Billiganbieter liefern ihren Kunden von heute auf morgen keine Energie mehr. Diese Anbieter geraten auf Grund der stark gestiegenen Beschaffungspreise zunehmend unter Druck oder haben sich am Markt wahrscheinlich verspekuliert. Die enviaM-Gruppe hat inzwischen rund 30.500 Kunden von acht betroffenen Energieanbietern im Grundversorgungsgebiet übernommen. Eine lückenlose Energieversorgung ist sichergestellt.

Unruhige Zeiten an den Märkten

Auch hinter uns liegen turbulente Zeiten mit hohen Schwankungen und Preisanstiegen. Wir als enviaM-Gruppe haben dies noch nie in dieser Art und Weise erlebt. Unser Bereich Energiehandel hat am Strom- und Gasmarkt alle Hebel in Bewegung gesetzt, um vorzusorgen und um zusätzliche Energiemengen kurzfristig zu beschaffen.

Einflussfaktoren auf die Energiemärkte

Sowohl die Strom- als auch die Gaspreise sind 2021 in nie gekannte Höhen geschnellt. Die Gründe hierfür sind vielfältig und zum Teil miteinander verwoben. Obwohl die Konjunktur beispielsweise nur langsam wieder anlief, mangelte es an verschiedenen Rohstoffen. Den Erdgasmangel beheben könnte unter anderem die Inbetriebnahme der Pipeline Nord-Stream 2. Aufgrund politischer und verfahrenstechnischer Diskussionen wird allerdings nicht vor Mitte 2022 damit gerechnet.

Über andere russische Erdgastrassen gelangt seit einiger Zeit zudem weniger bis gar kein Erdgas nach Europa. Auf Grund der hohen Gaspreise waren die deutschen Gasspeicher Ende Oktober 2021 auch nur zu knapp über 70 Prozent gefüllt. Ein Jahr zuvor waren es über 90 Prozent. Derzeit beträgt ihr Füllstand noch etwa 50 Prozent. Flüssigerdgas-Importe, die Europa Weihnachten erreichten, sorgten aktuell für eine leichte Entspannung.

Politische Einflüsse wie die Russland-Ukraine-Krise verunsichern die Märkte jedoch weiterhin. Auch der wind- und sonnenarme Sommer und Herbst sowie der kalte Winter 2021 spielten im vergangenen Jahr eine Rolle bei der Preisentwicklung. Produktionsausfälle in Norwegen und die CO2-Steuer ebenfalls.

Was passierte 2021 am Gasmarkt?

Anfang 2021 kostete eine Megawattstunde Erdgas für das Jahr 2022 etwa 20 Euro. Im zweiten Quartal erhöhte sich dieser Preis auf 34 Euro und bis Oktober auf rund 115 Euro. Nach einer leichten witterungsbedingten Entspannung im Herbst ging es dann ab Mitte November wieder steil aufwärts. Kurz vor Weihnachten wurden im Spotmarkt Gas Höchstpreise von 177 Euro für die Megawattstunde bezahlt. So teuer war Erdgas noch nie.

Was passierte am Strommarkt 2021?

Auch auf dem Strommarkt kam es 2021 zu massiven Preissteigerungen. Gründe hierfür waren unter anderem das Abschalten von Kernkraftwerken (in Frankreich aus Sicherheitsgründen, in Deutschland aufgrund des geplanten Atomausstiegs) und wetterbedingt geringere Einspeisemengen von erneuerbaren Energien. Mitte Januar 2021 kostete die Megawattstunde noch unter 50 Euro, Anfang Oktober bereits 160 Euro. Kurz vor Weihnachten lag der Preis dann bei knapp 325 Euro.

Entwicklung der Strompreise im Jahr 2021

Trotz dieser Marktentwicklungen ist die Belieferung unserer Bestandskunden gesichert. Wir lassen auch die Verbraucher nicht im Regen stehen, deren Anbieter die Lieferverträge kündigt oder Insolvenz anmeldet. Da wir die Energiemengen für diese Kunden kurzfristig beschaffen müssen, liegen deren Preise jedoch höher als bei unseren Bestandskunden. Deren Energiemengen haben wir kontinuierlich rund zwei Jahre im Voraus eingekauft.

Mehr zum Thema Strom- und Gaspreise erfahren Sie in folgenden Beiträgen:

Strompreis, Teil 1: Wie setzt sich der Strompreis zusammen?
Strompreis, Teil 2: Was vom Strompreis an den Staat geht
Strompreis, Teil 3: Konzessionsabgabe
Strompreis, Teil 4: Umlagen
Strompreis, Teil 5: Einflussfaktoren

Strom- und GaspreiseStrom- und Gaspreise

Strom- und Gaspreise

Einflussfaktoren und Zusammensetzung

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