Drohne fliegt über einen Solarpark Drohne fliegt über einen Solarpark

Künstliche Intelligenz als Teil der Energiewende

Die Energiewirtschaft befindet sich im Wandel. Eine Triebkraft ist die Energiewende, aber auch technologischer Fortschritt und steigendes Umweltbewusstsein tragen dazu bei. Noch vor einigen Jahren produzierten wenige Kraftwerke einen Großteil des Stroms zentral aus fossilen Brennstoffen und transportierten ihn über ein weites Netz bis zum Endverbraucher. Heute hingegen versorgen uns über 1,7 Millionen dezentrale Erzeugungsanlagen. 2021 wurde 42 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie gewonnen. Um den Herausforderungen der regenerativen Quellen und ihrer Verteilung gerecht zu werden, setzt die Energiebranche zunehmend auf künstliche Intelligenz.

Intelligente Energiemanager

Da Wind und Sonne nicht rund um die Uhr verfügbar sind, müssen Defizite oder Überschüsse von Energie bestmöglich ausgeglichen werden. Ein intelligenter Algorithmus bestimmt den idealen Schlüssel für die Verteilung und garantiert somit eine zuverlässige Stromversorgung. Dabei werden Energieüberschüsse umgeleitet oder gespeichert und Defizite durch andere Quellen ausgeglichen. Durch den stetigen Lerneffekt verbessert sich der Algorithmus mit jedem Einsatz und kann dadurch immer effizienter handeln.

Künstliche Meteorologen

Um die voraussichtlich erzeugte Energie durch Windkraftanlagen und Solarzellen besser zu kalkulieren, vergleichen künstliche Intelligenzen verschiedene Wetterkarten. Infolgedessen können Vorhersagen zur Witterungslage getroffen und die Höhe der Stromerzeugung berechnet werden. Je nach prognostizierter Windrichtung drehen sich die Turbinen der Windkraftanlagen nach der bestmöglichen Ressourcenausschöpfung.

Energierexperten für zuhause

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz hört aber nicht an der Steckdose auf. Jeder kann in seinen eigenen vier Wänden clevere Helfer nutzen. Smart-Home- Anwendungen für Strom und Wärme sparen praktisch Energie. So regelt sich beispielsweise der Wärmeverbrauch beim Öffnen eines Fenster über die intelligente Heizungssteuerung selbstständig herunter oder die Jalousien schließen sich bei Einbruch der Dunkelheit.

Automatische Netzüberwacher

Damit wir zuverlässig Strom aus der Steckdose erhalten, überprüfen künstliche Intelligenzen die Energieverteilungsnetze. Sie können Prognosen treffen, wann Materialien ermüden und Kabel ausgetauscht werden müssen.

Künstliche Intelligenz in der enviaM-Gruppe

Auch in der enviaM-Gruppe gibt es großes Potenzial für den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Ein Beispiel ist unser Projekt KI@AM MS-Muffen. Im Netzgebiet der MITNETZ STROM liegen rund 110.000 Muffen im Erdreich und verbinden Kabel. Jede Einzelne von ihnen kann aber auch kaputtgehen, sei es durch Eindringen von Wasser, Vorschädigung durch Straßenbau oder altersbedingt. Die Folge sind Stromausfälle. Damit es gar nicht erst dazu kommt, hilft künstliche Intelligenz, störanfällige Muffen frühzeitig zu erkennen, so dass sie die Kollegen austauschen können.

Frühwarnsystem für Störungen in Umspannwerken

Außerdem hat MITNETZ STROM ein Frühwarnsystem entwickelt, welches vorausschauend eventuell eintretende Störungen an Schaltanlagen in Umspannwerken erkennt. Grundlage ist die intelligente Verknüpfung von Netzdaten.

Mirko Schuster, Projektleiter künstliche Intelligenz, sagt:

MITNETZ STROM verfügt über einen großen Datenschatz. Mit ihm können wir die Stromversorgung noch sicherer und zuverlässiger machen. Im ersten Schritt haben wir uns die Umspannwerke angesehen, die Dreh- und Angelpunkt unserer Stromversorgung sind. Störungen haben hier verheerende Folgen. Um ihnen vorzubeugen, haben wir mit Hilfe künstlicher Intelligenz ein nützliches und wirksames Frühwarnsystem erstellt.

Bei den auszuwertenden Daten handelt es sich um Stammdaten. Zu ihnen gehören Anlagendaten wie Standort, Baujahr und Typ einer Schaltanlage, aber auch Bewegtdaten. Sie umfassen Messdaten für die Spannung und Leistung, Wartungs- und Instandhaltungsdaten, Ereignis- sowie Wetterdaten. Falls das Frühwarnsystem Auffälligkeiten anzeigt, können Instandsetzungen geplant und durchgeführt werden. Damit werden Stromausfälle vermieden.

Wissenswertes über Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz erfahren Sie hier und wie Drohnen unsere Monteure bei der täglichen Arbeit unterstützen in diesem Beitrag.

Zukunftsvision #enviaM2030, WimmelbildZukunftsvision #enviaM2030, Wimmelbild

Vision #enviaM2030

Wir gestalten das Internet der Energie in Ostdeutschland.

jetzt Zukunftsprojekte entdecken

Artikel teilen

Ähnliche Artikel

Glasfaserausbau im Erzgebirge: Aufbruch in die Highspeed-Zukunft

Das Erzgebirge, geprägt von seiner reichen Tradition und atemberaubenden Natur, rüstet sich für die digitale Zukunft. Am 13. März ...

Wasserstoff: Power für die Energiewende? 

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft - insbesondere für energieintensive Industriezweige. Aber wie viel Power brauchen wir...

Wir stellen vor: envia TEL

In einer Zeit, in der schnelles und zuverlässiges Internet für Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit steht, spielt Glasfaser ...

Effizientere Solarstromnutzung dank iONA-App

Zukünftig müssen Haushalte noch effizienter und intelligenter mit Energie umgehen. enviaM arbeitet deshalb kontinuierlich an ...

Wieviel Strom verbraucht Künstliche Intelligenz?

ChatGPT, Google Bard, Chatsonic oder moinAI haben im letzten Jahr unsere digitale Welt verändert. Nahezu jeder von uns hat sich schon...