Intelligenter Stromzähler Intelligenter Stromzähler

Neue Zähler für Stromkunden

Für Stromkunden beginnt ein neues Zählerzeitalter. Bis 2032 werden in Deutschland schrittweise neue Stromzähler eingeführt. Der Einbau ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Stromkunden können mit den neuen Messgeräten ihren Verbrauch besser kontrollieren und somit ihr Nutzungsverhalten überdenken und sparsamer und effizienter mit Strom umgehen.

Wer bekommt was?

Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende aus dem Jahr 2023 legt fest, dass jeder Kunde – egal, wieviel er verbraucht – ab 2025 ein intelligentes Messsystem bekommen kann.
Die ursprüngliche Regelung sah vor, dass Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von weniger als 6.000 Kilowattstunden ausschließlich eine moderne Messeinrichtung erhalten. Diese speichert neben dem aktuellen Zählerstand auch die Verbrauchswerte für bestimmte Zeitabschnitte wie einen Tag, eine Woche, einen Monat oder ein Jahr. Der Kunde kann diese am Stromzähler ablesen. Moderne Messeinrichtungen haben keine Kommunikationseinrichtung. Das heißt: Die Verbrauchswerte werden nicht an Dritte übertragen. Die Ablesung der Zählerstände erfolgt wie bisher einmal jährlich.

Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden erhalten verpflichtend ein intelligentes Messsystem. Dieses verfügt neben einer modernen Messeinrichtung über eine Kommunikationseinheit (Smart Meter Gateway), welche die Zählerstände der Kunden einmal täglich an den zuständigen Messstellenbetreiber übermittelt. Die Kunden finden ihre Zählerstände im Kundenportal. Sie können hier ihre Verbrauchswerte einfach und bequem online ablesen. Die jährliche Ablesung der Zählerstände ist damit nicht mehr erforderlich. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt über eine streng gesicherte Verbindung.
Diese digitalen Zähler bekommen außerdem Haushalte mit einer eigenen Erzeugungsanlage (z. B. Photovoltaik-Anlage) mit einer Nennleistung von mehr als 7 Kilowatt oder steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie beispielsweise Wärmepumpen oder Wallboxen.

Laden eines Elektroautos

Moderne Messeinrichtung vs. intelligentes Messsystem

Die Kommunikationsfähigkeit macht den Unterschied zwischen einer modernen Messeinrichtung und einem intelligenten Messsystem. Erstere ist lediglich ein digitaler Stromzähler, der nicht fernausgelesen werden kann und auch keine Zählerstände an den Messstellenbetreiber sendet, sondern die Verbräuche nur speichert. Das intelligente Messsystem ist ein digitaler Stromzähler, der zusätzlich über ein Kommunikationsmodul verfügt – das sogenannte Smart Meter Gateway. Intelligente Messsysteme erheben alle 15 Minuten den Energieverbrauch und übermitteln sie an das Smart-Meter-Gateway. Dieses kann die Daten verarbeiten und regelmäßig an den Messstellenbetreiber übertragen. Diese Daten werden dann an alle nach Messstellenbetriebsgesetz berechtigten Marktteilnehmer, beispielsweise an den jeweiligen Stromlieferanten, übermittelt. Der Messstellenbetreiber kann seinerseits auch Signale an das intelligente Messsystem senden, um zum Beispiel auf steuerbare Einrichtungen wie Wärmepumpen oder Wallboxen zum Laden von E-Autos zuzugreifen. Der gesicherte Datenaustausch erfolgt verschlüsselt via Mobilfunk, WLAN oder ein lokales Netzwerk.

Ab kommendem Jahr müssen alle Stromversorger für Kunden mit Smart Metern dynamische Stromtarife anbieten. Das heißt, dass sich dein Strompreis über den Tag verändert und beispielsweise günstiger wird, wenn gerade viel Strom verfügbar ist. Diesen könntest du nutzen, um deine Waschmaschine oder den Geschirrspüler zu dieser Zeit einzuschalten oder aber um dein Elektro-Auto günstiger zu laden.

Reduzierung der Leistung im Notfall

Nach § 14 a des Energiewirtschaftsgesetzes dürfen Netzbetreiber den Strombezug dieser Verbraucher im Notfall reduzieren, wenn eine Überlastung des Netzes droht. Im Gegenzug profitieren die Besitzer solcher Anlagen von Vergünstigungen bei Netzentgelten. Hier ist ein intelligentes Messsystem Voraussetzung.

Vorteile Intelligenter Messsysteme

Intelligente Messsysteme sind ein wichtiger Baustein für eine intelligente Stromversorgung. Stromkunden können dank ihnen in Zukunft von zeit- und lastvariablen Stromtarifen profitieren; Netzbetreiber die Stromnetze perspektivisch besser steuern. Dies wird mit Blick auf die Energiewende immer wichtiger.

Mammutaufgabe Zählereinbau

Die Einführung der neuen Stromzähler ist eine Mammutaufgabe. MITNETZ STROM als zuständiger Messstellenbetreiber der enviaM-Gruppe muss in seinem Netzgebiet rund 1,5 Millionen neue Stromzähler einbauen. Im April 2017 wurde mit der Einrichtung moderner Messeinrichtungen begonnen, im Februar 2020 mit dem Einbau intelligenter Messsysteme.

Hohe Qualitätsstandards für Datensicherheit

Der Gesetzgeber stellt an den Betrieb der intelligenten Messsysteme sehr hohe Anforderungen. MITNETZ STROM bereitet sich deshalb seit Jahren intensiv auf die Einführung vor. Das Unternehmen ist vom TÜV NORD Cert als sogenannter Smart Meter Gateway Administrator zertifiziert worden. Die Zertifizierung bescheinigt dem Messstellenbetreiber, dass er die hohen Qualitätsstandards für die Datensicherheit erfüllt. Darauf können sich die Stromkunden nachweislich verlassen.

enviaM-Tipp

Stromkunden, die eine moderne Messeinrichtung bekommen, empfehlen wir unser Produkt „MEIN STROM digital“. Mit diesem kannst du per App, deinen Stromverbrauch in Echtzeit verfolgen und dank intelligenter Geräteerkennung, die Stromfresser in deinem Haushalt identifizieren. Mehr Informationen zu „MEIN STROM digital“ gibt es unter www.enviaM.de/iona.

iONA-App

Besitzer von Solaranlagen können den selbst erzeugten Strom Dank iONA-App direkt dorthin lenken, wo er benötigt wird. Mehr dazu erfährst du in diesem Blogbeitrag. Nicht nur die Stromzähler werden intelligent, sondern auch unsere Netze. Spannende Fakten rund um das Thema Smart Grids gibt es hier.

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