Graue Energie

Wenn wir Obst oder Joghurt essen, nehmen wir nicht nur Energie auf, sondern verbrauchen auch welche. Denn für Produktion, Logistik und Transport von Lebensmitteln und anderen Gütern wird nicht sichtbare Energie benötigt. Diese so genannte graue Energie ist oft deutlich höher, als vermutet.

Containerschiff bei seiner Fahrt

Von der Fertigung bis zur Tonne

Je länger die Lagerzeiten und Lieferwege unserer Waren sind, desto höher ist ihr Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen. Aber auch der Abbau und die Verarbeitung der erforderlichen Ressourcen zahlen auf das graue Energiekonto ein. Beispielsweise benötigt die Produktion eines Autos etwa 30.000 Kilowattstunden Strom.

Autos bei Herstellung im Werk

Oft vergessen wir, wie viel Energie in Herstellung, Transport, Verpackung, Lagerung und Entsorgung unserer Gebrauchsgüter fließt. In Deutschland kommt auf jeden Euro, den wir für den Kauf eines Produktes aufwenden, durchschnittlich etwa 1,2 Kilowattstunden graue Energie hinzu. Dabei ist es egal, ob die Ware im Inland oder im Ausland hergestellt wurde. Diese Energiemenge ist vergleichbar mit der Menge an elektrischem Strom, den eine Geschirrspülmaschine in etwa für einen Spülgang benötigt.

Unsichtbare Energie an der Baustelle

Nicht nur klassische Konsum- und Gebrauchsgüter enthalten graue Energie. Vor allem der Gebäudebau verarbeitet und transportiert große Mengen diverser Rohstoffe. Eine Tonne Beton verbraucht allein 200 Kilowattstunden Strom, was 100 Kilogramm Kohlendioxid entspricht. Durch die Verwendung heimischer Materialien und durch ressourcenschonendes Bauen lässt sich die im Gebäude verbaute graue Energie minimieren.

Umweltbewusst im Einkaufskorb

Um so wenig graue Energie wie möglich zu verbrauchen, ist es daher wichtig, auf die Nachhaltigkeit von Produkten zu achten. Dafür können Sie schon beim Einkaufen einige Tipps berücksichtigen.

saisonales Obst und Gemüse aus der Region zum Verkauf in einer Markthalle

  • Wer saisonale Lebensmittel aus der Region kauft, verbraucht weniger graue Energie als beim Kauf weit gereister Speisen.
  • Auch bei Getränken lassen sich Emissionen einsparen. Mehrwegflaschen bieten eine gute Alternative zu Einwegprodukten.
  • Gebrauchsgüter wie Kleidung oder Möbel sollten wir möglichst langlebig nutzen. In Secondhandläden erhalten Sie Produkte, welche keine zusätzliche Energie verbrauchen und sich über ein zweites Leben freuen.

Noch mehr zum Thema Nachhaltigkeit, erfahren Sie in unserem Beitrag „Wie viel Erde darf ich verbrauchen? – der ökologische Fußabdruck“.

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Deutschland soll bis 2045 klimaneutral sein.

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