Zukunft der Gasheizung
Fast die Hälfte aller deutschen Haushalte heizt mit Erdgas. Doch das Gebäudeenergiegesetz (kurz: GEG) oder auch Heizungsgesetz sieht ein schrittweises Aus für diese Heizungsart bis 2045 vor. Damit will Deutschland sein Ziel – bis 2045 klimaneutral zu sein – einen Schritt näher kommen. Die Diskussionen um das GEG waren hitzig und teilweise für die Verbraucher verwirrend. Wir schauen auf die aktuelle Situation.
Gasheizung – zuverlässig, aber kostenintensiv
Die meisten Gasheizungen erweisen über viele Jahre hinweg treu ihren Dienst. Sie sind relativ wartungsarm und bis vor nicht allzu langer Zeit auch preiswert. Doch seit Beginn des Ukrainekrieges und der damit verbundenen Verknappung des Angebotes sind die Gaspreise in nicht zuvor gekannte Höhen geschnellt. Diese Preissteigerung spüren die Verbraucher deutlich.
Außerdem sind Gasheizungen seit 2021 von der CO2-Steuer betroffen. Diese muss für die durch die Heizung entstehenden CO2-Emissionen entrichtet werden. Der Preis für eine Tonne Kohlendioxid liegt im Jahr 2023 bei 102 Euro, 2024 bereits bei 119 Euro und im Jahr 2025 sogar bei 153 Euro. Eine Gasheizung kann somit schnell ziemlich teuer werden.
Gasheizungen dürfen weiter betrieben werden
Als der Gesetzentwurf mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes im April dieses Jahres bekannt wurde, kursierten Gerüchte, dass ab dem 1. Januar 2024 alle Heizungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, ausgetauscht werden müssen. Das stimmt nicht. Denn solange die Heizung ordnungsgemäß ihre Arbeit verrichtet, sind Hausbesitzer auch nach 2024 nicht verpflichtet, diese auszutauschen. Besteht Reparaturbedarf so können Sie die alte Heizung wieder instandsetzen.
Spätestens nach 30 Jahren müssen Hausbesitzer laut GEG jedoch ihre alte Gasheizung erneuern. Nach 2044 dürfen Heizkessel nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, so dass bis dahin noch arbeitende Gasheizungen zu 100 Prozent auf erneuerbare Gase umgestellt werden müssen.
65 Prozent erneuerbare Energien
Wer in Deutschland allerdings ab 2024 ein Gebäude in einem Neubaugebiet errichtet, muss eine Heizung installieren, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien läuft. Bei Bestandsgebäuden und anderen Neubauten müssen die Kommunen aufzeigen, wie der klimafreundliche Umbau funktionieren soll – ob beispielsweise Fernwärme- oder Gasnetze für Biogas oder Wasserstoff gebaut werden.
Hausbesitzer müssen zukünftig den Anteil erneuerbarer Energien rechnerisch nachweisen oder aus verschiedenen gesetzlich vorgesehenen Optionen wählen, um die Anforderung von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Wärmeerzeugung zu erreichen.
Wer nach dem 1. Januar 2024 und bevor die neuen GEG-Regeln gelten, eine Gasheizung einbaut, muss diese ab 2029 zu 15 Prozent mit klimaneutralem Gas etwa aus Biomasse oder Wasserstoff betreiben. Dieser Anteil steigt 2035 auf 30 Prozent und 2040 auf 60 Prozent.
Wenn die Regeln bereits gelten, ist der Einbau einer Gasheizung noch erlaubt, wenn diese auf Wasserstoff umgestellt werden kann und die Wärmeplanung der Kommune ein entsprechendes Versorgungsnetz vorsieht.
Des Weiteren ist es möglich Gasheizungen als Hybridheizungen zu installieren, die in Kombination mit erneuerbaren Heizungssystemen wie zum Beispiel einer Wärmepumpe oder Solarthermie funktionieren. Auch hier gilt die 65 Prozent Regel.
Mit Beratung und Förderung zur neuen Heizung
Ziel des GEG ist es, Verbraucher zur Umstellung auf Erneuerbare Energien zu bewegen. Auch wenn laut Studien ein solcher Wechsel mit höheren Anschaffungs- und Installationskosten verbunden ist, sind solche klimafreundlichen Systeme auf lange Sicht kostengünstiger als fossile Heizsysteme.
Alternativen zu einer Gasheizung, welche auch staatlich gefördert werden, sind zum Beispiel:
- eine elektrische Wärmepumpe
- eine Heizung auf der Basis von Solarthermie
- eine Biomasseheizung – eine Gasheizung, die nachweislich erneuerbare Gase wie Biomethan oder biogenes Flüssiggas nutzt
- eine Pelletheizung
Fachleute beraten beim Umstieg auf klimafreundliches Heizen mit erneuerbaren Energien, um eine individuell geeignete und effiziente Wärmelösung zu finden.
Allen Unentschlossenen hilft eventuell dieser Blogbeitrag bei der Entscheidungsfindung.
Du interessierst dich für eine Wärmepumpe, möchtest aber keine kaufen? Dann miete dir einfach eine. Infos dazu gibt es in unserer Wärmewelt.