Was tun bei Stromausfall?
Im gesamten Jahr 2021 war der Strom in Deutschland für durchschnittlich 12,7 Minuten pro Kunde nicht verfügbar. Das ist 1,97 Minuten kürzer als im Jahr davor. Zum Vergleich: 2006 betrug der Ausfall pro Stromkunde noch satte 21,53 Minuten. Die Versorgungssicherheit hierzulande ist zwar grundsätzlich sehr hoch, doch durch extreme Wetterlagen wie Sturm und Gewitter kann es immer wieder einmal zu Störungen kommen. Dabei kann es jeden treffen. Deshalb sollten Sie auf einen Stromausfall gut vorbereitet sein und wissen, was im Notfall zu tun ist.
Licht ins Dunkel bringen
Das Wichtigste ist: Ruhe bewahren! Wenn nachts der Strom ausfällt, wird zuallererst Licht benötigt. Deshalb sollte jeder eine Taschenlampe griffbereit haben. Im Idealfall liegen auch ein paar Ersatzbatterien bereit. Heute verfügt zudem jedes Smartphone über eine integrierte Lampe.
Notfalls können Kerzen Abhilfe schaffen. Seien Sie allerdings vorsichtig beim Umgang mit offenem Feuer in geschlossenen Räumen.
Obwohl die Notfallbeleuchtung ein wenig Licht ins Dunkel bringt, ist es ohne Strom immer noch recht finster in der Wohnung. Aufgepasst: Im Dunkeln ist die Verletzungsgefahr sehr groß. Deshalb gilt es, wichtige Durchgänge und Flure freizuhalten. Zudem sollten Sie möglichst alle Stolperfallen und störenden Gegenstände entfernen, um sich nirgends zu stoßen.
Elektrische Geräte schützen
Im nächsten Schritt ermitteln Sie den Umfang des Stromausfalls. Zuerst müssen betroffene elektrische Geräte sowie Stecker und Steckdosen geprüft werden. Schauen Sie in den Sicherungskasten, um festzustellen, ob die Sicherung herausgesprungen ist. Werfen Sie auch einen Blick nach draußen, um zu wissen, ob nur das eigene Haus oder die gesamte Straße betroffen ist. Handelt es sich möglicherweise um einen größeren Stromausfall, den der Netzbetreiber beheben muss, sollten Sie empfindliche Geräte schützen.
Wird der Strom plötzlich wiederhergestellt, können zum Teil hohe Spannungsspitzen auftreten. Um Schäden zu verhindern, ziehen Sie am besten den Stecker. Ratsam ist es ebenso, Geräte abzuschalten, die bei der Wiederherstellung der Versorgung starke Hitze entwickeln. Dazu zählen zum Beispiel das Bügeleisen oder der Ofen.
Wollen Sie sich eine Mahlzeit zubereiten, so müssen Sie bei Stromausfall auf den Herd verzichten. Daher empfiehlt es sich, Lebensmittel im Haus zu haben, die auch ohne vorheriges Erhitzen gegessen werden können. Möglich wäre auch, für den Notfall einen Campingkocher zu besorgen. Falls vorhanden, kann ein Garten- oder Tischgrill mit Holzkohle oder Gas für warme Speisen sorgen. Dabei sollten Sie auf keinem Fall in geschlossenen Räumen grillen, da Erstickungsgefahr besteht. Kühlschränke und Tiefkühlfächer halten Sie möglichst geschlossen. Denn solange die Türen nicht geöffnet werden, bleiben diese Geräte aufgrund ihrer Isolierung noch längere Zeit kalt. Je öfter Sie die Türen aufmachen, umso mehr warme Luft strömt hinein. Das führt bei einer langen Versorgungsunterbrechung dazu, dass Lebensmittel schneller verderben.
Informieren Sie sich
Bitte beachten Sie: Ein Stromausfall ist kein Notfall. Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei müssen deshalb nicht benachrichtigt werden. Sie können in der Regel auch keine Auskunft über Ursache und Dauer der Störung geben. Wenden Sie sich stattdessen an Ihren zuständigen Netzbetreiber, um auf einen Stromausfall hinzuweisen oder nähere Informationen über die aktuelle Lage zu erhalten. MITNETZ STROM bietet dafür einen Online-Service an, der schnell und einfach ermittelt, wo die Versorgung gerade unterbrochen ist. Diesen finden Sie unter services.mitnetz-strom.de/versorgungsunterbrechung. Hier geben Sie lediglich Ihre Postleitzahl und den betroffenen Ortsteil an.
Falls Sie darüber hinaus Informationen benötigen, erreichen Sie die Störungs-Hotline von MITNETZ STROM jederzeit unter der Telefonnummer 0800 2 305070. Speichern Sie sich diese am besten in der Kontaktliste Ihres Telefons.
Erste Hilfe leistet das Smartphone
Das Smartphone kann bei einem Stromausfall als Universalwerkzeug dienen und neben einer Lichtquelle auch als Radio oder Internetzugang fungieren. Um jederzeit an Informationen gelangen zu können, muss das Gerät über genügend Akkuladung verfügen. Wir empfehlen zusätzlich eine Powerbank in der Wohnung zu haben, um das Laden des Handys sicherzustellen.
Ist der Akku dann doch einmal komplett leer, hilft ein Kurbel-Radio. Dieses Gerät funktioniert unabhängig vom Stromnetz. Oder aber Sie nutzen Ihr Auto. Auch dort können das Handy aufgeladen bzw. Nachrichten im Radio angehört werden.
Noch mehr Tipps zum Verhalten bei Stromausfall finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Mehr zum Thema Versorgungssicherheit erfahren Sie in unseren Beiträgen „Wie sinnvoll ist ein Notstromaggregat“ und „Heizlüfterkrise und Stromausfälle„.
Was bei Gasgeruch zu tun ist, erklären wir hier.