Elektromobilität studieren und erforschen

Zukunftsthemen brauchen kluge Köpfe. Daher gehen die Hochschulen mit der Zeit und bieten Studiengänge zur Elektromobilität. In unserer Region gibt es an der Technischen Universität Chemnitz sowie in Ilmenau und an der Uni in Magdeburg entsprechende Studiengänge im Bachelor und auch Master. Zudem warten die Hochschule Mittweida und die Westsächsische Hochschule Zwickau mit entsprechenden Angeboten. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Anforderungen moderner Elektrofahrzeuge. Die Studierenden lernen Aspekte aus der Elektro- und Informationstechnik sowie aus den Bereichen Maschinenbau und Elektrochemie. Die Absolventen sind anschließend in der Lage, moderne Antriebskonzepte zu entwickeln.

E-Scooter

Modernes Forschungsthema

Die forschungsorientierte und zugleich praxisnahe Ausbildung ist durch Kooperationen der Bildungsinstitute mit entsprechenden Partnern aus der Industrie gewährleistet. Die TU Chemnitz führte beispielsweise von September 2015 bis August 2018 das Projekt ECoMobility durch. Der Fokus lag auf vernetzter Elektromobilität als nachhaltiges Konzept für die Mobilität der Zukunft. Hierbei war das Ziel die Entwicklung, Vernetzung und Evaluation innovativer Lösungen.

Die Hochschule Mittweida ging eine Kooperation mit MITNETZ STROM ein. Der Bachelor-Studiengang trägt dort die Bezeichnung Vernetzte Elektromobilität. Die Schwerpunkte dieser Verbindung sind die Simulation netzdienlicher Ladevorgänge, das Netzmonitoring mithilfe von Smart Metern und die Erfassung und Auswertung der Smart Meter Daten des Feldtests in Limbach-Oberfrohna. Die Simulation netzdienlicher Ladevorgänge beschäftigt sich mit dem Phasenwähler und der Ladebox, welche selbstständig erfassen, ob sie nah am Trafo, in Netzmitte oder über ein langes ausgedehntes Netz versorgt werden. Beim Netzmonitoring sollen Aussagen zu dessen Auslastung und Zustand getroffen werden. Hier dreht sich alles um Datenmodelle und Algorithmen. Außerdem wird eine Installateurs-App zum phasenrichtigen Netzanschluss weiterentwickelt. Die Daten des Feldtests in Limbach-Oberfrohna geben Aufschluss darüber, welche Auswirkungen das netzdienliche gegenüber dem ungesteuerten direkten Laden hat.

Studenten

Zukunftsorientierte Projekte

Ein weiteres Projekt läuft noch bis August 2020 an der RWTH Aachen. Es nennt sich EVERLASTING: Electric Vehicle Enhanced Range, Lifetime And Safety Through INGenious battery management. Dabei dreht sich alles um die Verbesserung der Lebensdauer und Sicherheit von Lithium-Ionen-Akkumulatoren durch Überwachungs- und Managementsysteme.
Außerdem hat Prof. Dr. Günther Schuh von der RWTH Aachen, das Unternehmen e.GO ins Leben gerufen. Die e.GO Mobile AG wurde 2015 als Hersteller von Elektrofahrzeugen gegründet. Die agilen Teams arbeiten an verschiedenen kostengünstigen und kundenorientierten Elektrofahrzeugen für den Kurzstreckenverkehr.

Führende deutsche Hochschulen im Automobilbereich schlossen sich im Februar 2018 mit ausgewählten Forschern aus der Industrie für das Leuchtturmprojekt UNICARagil zusammen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Vorhaben läuft über vier Jahre. Es forscht dabei zum automatisierten und vernetzten Fahren. Darüber hinaus entwickeln sie vollständig fahrerlose elektrische Fahrzeuge auf Basis eines modularen und skalierbaren Fahrzeugkonzepts.

Weitere Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Energiebranche finden Sie übrigens hier.

Mehr Wissenswertes zur Elektromobilität gibt es auch in folgenden Beiträgen:

Elektroauto richtig laden
Mieter laden künftig Zuhause
Ladevorgänge richtig im Netz verteilen
Mythen über Elektroautos
Akku als Antrieb

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