Blockheizkraftwerk: Strom und Wärme im Doppelpack
In einem Blockheizkraftwerk, kurz BHKW, gehen Strom und Wärme Hand in Hand. Denn die Anlage versorgt Immobilien parallel mit elektrischer sowie thermischer Energie und folgt dabei dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Die dezentrale Energiegewinnung hat sich für Technik- und Industriestandorte bewährt, lässt sich aber auch in den eigenen vier Wände nutzen.
Energiegewinnung im eigenen Keller
Am Anfang der Strom- und Wärmeproduktion steht die Wahl des passenden Brennmittels. Blockheizkraftwerke arbeiten neben Erdgas auch mit Holzpellets, Flüssiggas, Heizöl, Biodiesel oder Pflanzenöl. Das Verfeuern des Brennstoffs treibt einen Motor an, welcher dem eines Autos nicht unähnlich ist. Statt in Bewegung für Reifen und Getriebe fließt die Energie in einen Generator zur Stromgewinnung. Die entstehende Abwärme verbleibt vorerst im sogenannten Pufferspeicher, von wo aus sie dann im gesamten Haus verteilt wird. Im Verhältnis der erzeugten Energie kommen dabei auf jede Kilowattstunde Strom etwa drei Kilowattstunden Wärme.
Dabei ist nicht jede Anlage gleich. Je nach Leistung wird in verschiedene Kraftwerkgrößen unterschieden. Als Mikro-BHKW gelten Anlagen mit einer Leistung bis zu zehn Kilowatt. Weist die Anlage hingegen eine Maximalleistung von 2,5 Kilowatt auf, wird sie als Nano-BHWK betitelt. Die größte Version des privaten Kraftwerks ist das Mini-BHWK mit 15 bis 50 Kilowatt Leistung.
Lohnt sich das Kraftwerk für Zuhause?
Blockheizkraftwerke überzeugen vor allem durch ihren hohen Wirkungsgrad. Sie nutzen achtzig bis neunzig Prozent der Primärenergie. Ihre Effektivität verdanken die Anlagen dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, welche Ressourcen schont und Nachhaltigkeit unterstützt. Zudem wird durch die Strom-Wärme-Verbindung ein Drittel weniger CO2 als bei einer separaten Energiegewinnung erzeugt. Neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz punkten Blockheizkraftwerke durch niedrige Energiekosten. Denn sie benötigen durch ihre effiziente Wirkweise keine zusätzliche Heizung.
Mit einem eigenen Blockheizkraftwerk erzeugen Sie Ihre Energie dezentral und sind somit unabhängig vom Versorgungsnetz. Außerdem gleicht die Anlage schwankende Energiegewinnung erneuerbarer Energien aus, da sie weder auf Wind noch Sonne angewiesen ist.
Kosten eines BHKWs
Demgegenüber stehen die Nachteile der Strom- und Wärmeanlage. Wesentlicher Minuspunkt eines eigenen Blockheizkraftwerkes ist nicht zuletzt der erhebliche Anschaffungspreis. Je nach Anforderungen und Ausführung belaufen sich die Kosten eines Mikro-BHWKs auf ca. 25.000 Euro. Mit rund 35.000 bis 45.000 Euro sind die größeren Mini-BHKW nochmals preisintensiver.
Länder und Bund bieten aber profitable Zuschüsse, welche finanzielle Unterstützung für die Anschaffung bieten. So werden BHKWs auch mittels EEG gefördert.
Nichtsdestotrotz sind BHKWs mit einem hohen Wartungsaufwand sowie der Abhängigkeit vom Rohstoffpreis verbunden. Letztendlich ist außerdem eine intensive Laufleistung erforderlich, damit sich die Strom-Wärme-Bindung rentiert. Ein BHKW lohnt sich also immer dann, wenn ein Mindestwärmebedarf im Haus besteht und durch eine hohe Laufzeit viel Strom erzeugt wird.
Sie wollen noch mehr zum Thema Blockheizkraftwerk erfahren? Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite. Auf unserem Blog erklären wir Ihnen außerdem, wie eine Fußbodenheizung funktioniert.
Quelle Fotos: BDEW, Swen Gottschall