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12 Sommermythen rund um Energie

Der Sommer ist nun endlich da, so dass wir doch noch in den Genuss von sonnigen Tagen und lauen Abenden kommen. Auch Klimaanlage, Kühlschrank und Solarpanele laufen derzeit auf Hochtouren. Mit Blick auf das Thema Energiesparen kursieren hierbei viele Behauptungen: Klimaanlagen sind Stromfresser, Kühlschränke müssen bei hohen Außentemperaturen besonders kalt sein und Solarpanels funktionieren nur bei direkter Sonneneinstrahlung. Aber was stimmt wirklich? Wir klären die größten Irrtümer auf und geben dir fundierte Fakten und praktische Tipps an die Hand.

Mythos 1: Ventilatoren kühlen den Raum ab

Nein, Ventilatoren kühlen den Raum nicht wirklich ab. Sie bewegen lediglich die Luft, wodurch der Schweiß auf deiner Haut schneller verdunstet und dir ein kühleres Gefühl gibt. In Wirklichkeit bleibt die Raumtemperatur unverändert oder steigt durch die Wärme des Ventilatormotors sogar minimal an.

Sommermythen, Mythos 1: Ventilatoren kühlen den Raum ab

Unser Experten-Tipp:

Verwende einen Ventilator in Kombination mit einer Schale Eiswürfel vor dem Gerät. Die Verdunstungskälte verstärkt den kühlenden Effekt des Ventilators.

Mythos 2: Ventilatoren verbrauchen kaum Strom

Ventilatoren gelten oft als sparsame Alternative zur Klimaanlage – und das stimmt grundsätzlich auch. Dennoch solltest du deren Energieverbrauch nicht unterschätzen: Bei Dauerbetrieb über mehrere Stunden täglich kommen über Wochen hinweg merkliche Stromkosten zusammen. Besonders nachts oder bei Abwesenheit laufen viele Geräte unnötig weiter. Dabei lässt sich der Stromverbrauch ganz einfach senken – durch eine integrierte Timerfunktion, smarte Steckdosen oder bewusste Nutzung nur in den Räumen, in denen du dich tatsächlich aufhältst.

Unser Experten-Tipp:

Verwende Ventilatoren in Kombination mit Zeitschaltuhr oder Bewegungsmelder – so läuft das Gerät nur, wenn es wirklich gebraucht wird.

Mythos 3: Klimaanlagen sind die größten Stromfresser

Klimaanlagen haben einen hohen Energieverbrauch. Jedoch sind moderne Geräte recht effizient. Durch richtiges Einstellen und regelmäßige Wartung verbraucht eine durchschnittliche Klimaanlage etwa 1 bis 2 Kilowattstunden. Achte beim Kauf daher auf das Energielabel und wähle Geräte mit hoher Effizienzklasse, um Energie zu sparen.

Unser Experten-Tipp:

Optimiere die Leistung deiner Klimaanlage, indem du Isolationsfolien für die Fenster verwendest. Diese verringern die Wärmeübertragung und sorgen dafür, dass der Raum länger kühl bleibt. Somit sinkt auch der Stromverbrauch der Klimaanlage.

Mythos 4: Je niedriger die Temperatur bei der Klimaanlage eingestellt ist, desto schneller kühlt der Raum ab

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Eine Klimaanlage kühlt den Raum nicht schneller, wenn du eine extrem niedrige Temperatur einstellst. Sie arbeitet mit gleichbleibender Geschwindigkeit, unabhängig von deiner Eingabe. Wir empfehlen, das Thermostat auf 25°C zu stellen. Das ist ausreichend und spart Energie.

Unser Experten-Tipp:

Setze ein intelligentes Thermostat ein, um die Klimaanlage effizienter zu nutzen. Programmiere es so, dass es sich automatisch abschaltet, wenn du nicht zu Hause bist und sich rechtzeitig einschaltet, bevor du zurückkehrst. Das spart Energie und maximiert deinen Komfort.

Mythos 5: Nachts das Fenster zu öffnen, spart Energie

Es kann helfen, nachts die Fenster zu öffnen, um kühlere Luft hereinzulassen und so die Innentemperatur zu senken. Dies reduziert den Energiebedarf deiner Klimaanlage am nächsten Tag. Allerdings funktioniert das nicht, wenn es draußen immer noch warm ist oder die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Optimal ist es, in den frühen Morgenstunden zu lüften und tagsüber die Fenster geschlossen zu halten.

Unser Experten-Tipp:

Verwende wärmeabweisende Vorhänge oder Rollos, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren und dein Zuhause kühl zu halten.

Mythos 6: Kühlschrank im Sommer auf maximale Kühlstufe stellen

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass der Kühlschrank im Sommer besonders kalt eingestellt werden muss, um Lebensmittel sicher zu lagern. Ein unnötig niedriger Temperaturwert erhöht aber nur den Stromverbrauch – ohne nennenswerten Zusatznutzen. Die optimale Temperatur liegt bei rund 7 Grad Celsius im Kühlschrankinneren. Viel wichtiger ist es, warme Speisen erst vollständig abkühlen zu lassen, bevor du sie hineinlegst, und die Tür nicht zu lange offenzulassen.

Unser Experten-Tipp:

Platziere deinen Kühlschrank an einem kühlen Ort in deiner Küche, fernab von direkter Sonneneinstrahlung und anderen Wärmequellen. Dadurch verhinderst du eine übermäßige Erwärmung des Geräts und sparst Energie.

Mythos 7: Kalte Duschen helfen gegen Sommerhitze

Kalte Duschen sorgen zwar kurzzeitig für Abkühlung, regen aber den Körper an, die eigene Wärmeproduktion zu erhöhen. Lauwarmes Duschen bei etwa 20 bis 25°C ist besser geeignet, um deinen Körper angenehm zu kühlen.

Sommermythen, Mythos 6: Sommerhitze kann durch kalte Duschen bekämpft werden

Unser Experten-Tipp:

Nutze natürliche Kühleffekte, indem du dein Duscherlebnis mit ätherischen Ölen wie Minze oder Eukalyptus ergänzt. Diese verleihen dir ein erfrischendes Gefühl.

Mythos 8: Heizen im Sommer, um Luftfeuchtigkeit zu reduzieren

Heizen im Sommer, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren, ist extrem ineffizient. Es erhöht nicht nur die Raumtemperatur unnötig, sondern verbraucht auch viel Energie. Effektiver sind Luftentfeuchter. Diese verbrauchen im Schnitt etwa 200 bis 400 Watt pro Stunde und können eine sinnvolle Investition sein.

Unser Experten-Tipp:

Nutze Pflanzen zur natürlichen Entfeuchtung. Bestimmte Pflanzen wie Farn oder Friedenslilie sind nicht nur schöne Dekorationen, sondern auch natürliche Luftentfeuchter. Sie nehmen überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben sie durch ihre Blätter wieder ab.

Mythos 9: Solaranlagen bringen bei großer Hitze den höchsten Ertrag

Viele glauben, dass Photovoltaikanlagen bei Hitze besonders viel Strom produzieren. Tatsächlich sinkt die Leistung der Module bei sehr hohen Temperaturen sogar leicht, da sich ihre Effizienz mit steigender Zelltemperatur verringert. Am besten arbeiten Solarmodule an sonnigen, aber eher kühlen Tagen. Wer die Anlage richtig montiert, etwa mit ausreichender Hinterlüftung auf dem Dach, sorgt dennoch auch im Sommer für stabile Erträge. Entscheidend ist dabei nicht die Hitze, sondern die direkte Sonneneinstrahlung – und die ist im Sommer natürlich reichlich vorhanden.

Solaranlage auf Dach eines Einfamilienhauses

Unser Experten-Tipp:

Eine regelmäßige Reinigung sowie die freie Belüftung der Module erhöhen die Effizienz – besonders bei starker Sommerhitze.

Mythos 10: Solarbeleuchtung ist immer die beste Wahl

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Solarlampen immer die optimale Lösung für nachhaltige Beleuchtung sind. Obwohl Solarleuchten zweifellos umweltfreundlich sind und keine Stromkosten verursachen, sind sie in Gebieten mit begrenzter Sonneneinstrahlung oder in schattigen Bereichen möglicherweise nicht die effizienteste Option. Hinzu kommen Umweltbedenken bezüglich der Herstellung und Entsorgung von Solarbatterien.

Unser Experten-Tipp:

Prüfe vor der Installation deiner Solarbeleuchtung sorgfältig die Sonneneinstrahlung und Eignung des zukünftigen Standorts.

Mythos 11: Grillen ist immer umweltfreundlich

Die Annahme, dass Grillen grundsätzlich umweltfreundlich ist, weil es den Energieverbrauch im Haus reduziert, ist weit verbreitet. Doch die Realität sieht komplexer aus. Die Umweltfreundlichkeit des Grillens hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie der Art des Grills, der Brennstoffquelle und der Häufigkeit. So trägt beispielsweise der Einsatz von herkömmlichen Holzkohlegrills zu Luftverschmutzung und CO2-Emissionen bei. Im Vergleich dazu werden Elektrogrills oft als bessere Alternative betrachtet, da sie keine direkten Emissionen verursachen und keinen Bedarf an fossilen Brennstoffen haben. Allerdings ist der Betrieb eines Elektrogrills auch mit einem erhöhten Stromverbrauch verbunden, welcher bei etwa 2 bis 3 Kilowattstunden Strom pro Stunde liegt. Das entspricht ungefähr dem Energieverbrauch eines Wasserkochers oder eines Bügeleisens.

Unser Experten-Tipp:

Wenn du umweltbewusst grillen möchtest, solltest du auf einen hochwertigen Elektrogrill setzen und ihn mit Ökostrom betreiben. Achte auch auf die Herkunft deiner Lebensmittel und verwende nachhaltige Brennstoffe oder umweltfreundliche Alternativen wie Grillkohle aus Kokosnussschalen.

Mythos 12: Nachhaltiges Leben bedeutet Verzicht auf Spaß und Komfort

Viele Menschen denken, dass ein nachhaltiger Lebensstil zwangsläufig mit Verzicht auf Spaß und Komfort einhergeht. Um umweltbewusst zu leben, glauben sie, auf Fernreisen, kühle Wohnungen oder auf den Genuss von Gegrilltem verzichten zu müssen. Dies führt allerdings oft dazu, dass Menschen zögern, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Unser Experten-Tipp:

Ein nachhaltiger Lebensstil bedeutet nicht zwangsläufig Verzicht, sondern vielmehr bewusste Entscheidungen und Kompromisse. Du kannst weiterhin Spaß haben und den Sommer genießen, während du gleichzeitig umweltfreundliche Alternativen erkundest. Zum Beispiel könntest du öfter auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, saisonale Produkte genießen oder kreative DIY-Projekte für eine umweltfreundliche Garten- oder Balkongestaltung ausprobieren.

In diesem Sinne: Genieße den Sommer – nachhaltig, energiesparend und mit viel Spaß!

Wie du energiesparend deine Wohnung kühlst, erfährst du in diesem Beitrag und wie du bei der Hitze einen kühlen Kopf bewahrst, erklären wir hier.

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Die sauberste und günstigste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird.

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