Feld mit Stromleitungen Feld mit Stromleitungen

Redispatch 2.0 – Was Anlagenbetreiber wissen müssen

Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien erfolgt die Stromproduktion hierzulande immer mehr durch viele kleine Erzeuger. Das Wetter spielt dabei eine entscheidende Rolle. Bei starkem Wind produzieren die zahlreichen Windräder im Norden Deutschlands enorme Mengen an Strom. Wolken bestimmen die Erzeugung aus Photovoltaikanlagen. Je nach Jahreszeit und Wetterlage fällt demzufolge die Stromproduktion regional verschieden aus. Demgegenüber steht der örtlich unterschiedliche Stromverbrauch. So benötigt z. B. der Süden Deutschlands im Winter mehr Energie, da es dort deutlich kühler ist als in nördlicheren Gefilden. Diese Schwankungen zwischen Stromerzeugung und -verbrauch müssen zuständige Netzbetreiber wie MITNETZ STROM ausgleichen. Denn nur so wird eine Überlastung des Stromnetzes vermieden und eine stabile Versorgung gewährleistet.

Für eine sichere Versorgung

Hin und wieder kann es somit vorkommen, dass die Übertragungskapazitäten der Stromnetze nicht reichen, um den erzeugten Strom sicher weiterzuleiten. Noch bevor ein betroffener Leitungsabschnitt überlastet ist, werden die Kraftwerke, die in diesen Bereich des Abschnitts elektrische Energie einspeisen, kurzfristig in ihrer Erzeugungsleistung reduziert. Gleichzeitig wird versucht, die Stromabnahme innerhalb des Leitungsabschnitts sinnvoll zu steigern. Durch dieses sogenannte Redispatch – auch Netzengpassmanagement genannt – stellen Netzbetreiber eine stabile Stromnetzumgebung her und damit die Stromversorgung und -einspeisung sicher.

Die heruntergefahrenen Kraftwerke erhalten eine Entschädigung und die, die dafür mehr leisteten, eine Vergütung. Es entstehen also Kosten.

So geht es weiter

Ab Oktober 2021 finden neue Vorgaben für Netzbetreiber Anwendung, die im Energiewirtschaftsgesetz verankert sind. Damit werden Betreiber von Erneuerbaren-Energien- sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen ab 100 kW in den Redispatch mit einbezogen. Das Projekt Redispatch 2.0 hat als Ziel, das Netzengpassmanagement zu optimieren und die volkswirtschaftlichen Kosten zu minimieren. Das wird angesichts der steigenden Anzahl dezentraler Erzeuger keine leichte Aufgabe. Damit einher gehen auch neue Aufgaben, Prozesse und Verantwortlichkeiten sowie ein enormes Datenaufkommen.

Was gilt es zu beachten?

Für betroffene Anlagenbetreiber heißt es jetzt: Ruhe und vor allem den Durchblick bewahren. Denn es müssen einige regulatorische Anforderungen beachtet sowie operative Aufgaben wahrgenommen werden. Innerhalb des Redispatch 2.0 ist es allerdings auch möglich, dass Anlagenbetreiber Marktrollen und damit Aufwand an Dritte weitergeben. enviaM übernimmt die beiden Marktrollen Einsatzverantwortlicher sowie Betreiber der technischen Ressourcen. Somit unterstützt das Unternehmen die Anlagenbetreiber, um den zusätzlichen Aufwand zum täglichen Geschäft auf ein Minimum zu reduzieren. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.

Artikel teilen

Ähnliche Artikel

Wasserstoff als Schlüsselfaktor für die Sektorkopplung

Laut der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) soll Deutschland zur Wasserstoffwirtschaft werden und im Bereich der ...

Wasserstoff: Power für die Energiewende? 

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft - insbesondere für energieintensive Industriezweige. Aber wie viel Power brauchen wir...

Wärmewende: So heizt Deutschland in Zukunft

Die Wärmeversorgung ist ein zentraler Aspekt der Energiewende und stellt eine bedeutende Herausforderung dar. Doch wie erreichen wir ...

Trends der Windenergie

Im Jahr 2023 kam in Deutschland erstmals mehr als die Hälfte des Stroms aus erneuerbarer Erzeugung. Den größten Beitrag leisteten ...

Nachhaltig durch 2024

Zum Jahresbeginn blicken wir als enviaM-Gruppe in die nahe Zukunft und haben uns einiges für 2024 in Sachen ESG vorgenommen. Für ...