Mit dem E-Auto durch den Winter
Die kalten Temperaturen sind da und somit auch die Frage: Wie weit komme ich mit meinem Elektrofahrzeug? Während ein Verbrennungsmotor jede Menge Abwärme produziert und so der Fahrzeuginnenraum geheizt wird, muss beim E-Auto die Wärme aus dem Akku kommen. Das hat selbstverständlich Auswirkungen auf die Reichweite.
10 bis 30 Prozent weniger Reichweite beim Elektrofahrzeug
Die Fahrer von Elektroautos wissen, dass bei hoher Geschwindigkeit oder aufgrund von starken Beschleunigungsvorgängen die Reichweite ihres E-Autos durch den erhöhten Energieverbrauch rapide abnimmt. Aber auch kalte Außentemperaturen tragen zur Reichweitenreduzierung bei. Denn der Innenraum, die Scheiben, Sitze und das Lenkrad sowie der Akku selbst müssen mit elektrischer Energie aus der Antriebsbatterie beheizt werden.
Laut ADAC reduziert sich die Reichweite eines Elektroautos im Winter um 10 bis 30 Prozent. Im Extremfall kann es aber auch mehr sein. Wenn Sie beispielsweise mehrere Kurzstrecken am Tag fahren und somit das ausgekühlte Auto jeweils erneut aufgeheizt werden muss, können Sie mit einem Reichweitenverlust von 50 Prozent rechnen. Größter Verbraucher ist die Luftheizung. Im Gegensatz dazu benötigen Radio, Licht oder Sitzheizung kaum Strom.
Es gibt jedoch auch Vorteile beim Elektrofahrzeug im Winter. Denn jedes E-Auto hat eine Standheizung und kann vorgeheizt werden. Damit kommt die warme Luft ohne Aufwärmphase aus dem Gebläse. Ist das Fahrzeug an eine Ladesäule angeschlossen, wird der Strom aus dem Stromnetz und nicht aus der Batterie entnommen. Mit etwas Glück entfällt damit sogar das lästige Eiskratzen.
Mit guter Planung auf die Autobahn
Um mit einem E-Auto auch lange Strecken entspannt zurückzulegen, ist die richtige Planung der Fahrt wichtig. Planen Sie in Etappen von Ladesäule zu Ladesäule je nach Reichweite des Fahrzeugs. Apps helfen Ihnen dabei. Das Ladenetz wächst rasant. Mehr als 50.000 Ladepunkte sind aktuell bei der Bundesnetzagentur gemeldet. Allein 2021 sind mehr als 10.000 hinzugekommen. Gleichzeitig steigt auch die Ladeleistung weiter an. So wurden im vergangenen Jahr mehr als 1.700 Schnelllader in Betrieb genommen. Insbesondere die Anzahl an sehr schnellen Ladepunkten ab 150 kW, den sogenannten High-Power-Chargern (HPC), hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Fast 3.000 HPC-Ladepunkte gibt es mittlerweile in Deutschland. So lassen sich ebenfalls längere Urlaubsreisen stressfrei bewältigen.
Und noch ein paar Tipps für die kalte Jahreszeit
• Schalten Sie die Heizung auf Umluft. So wird der Innenraum schneller warm.
• Nutzen Sie Sitzheizung, Lenkradheizung und Scheibenheizung. Diese arbeiten effizienter.
• Schalten Sie den Fahrmodus auf „Eco“. Das verhindert ein Durchdrehen der Räder und spart Energie.
• Achten Sie auf verändertes Bremsverhalten. Die Rekuperation kann schwächer sein.
• Planen Sie mehr Zeit zum Laden ein. Denn bei einer kalten Batterie erhöht sich die Ladedauer.
• Wenn die Zeit doch knapp ist, beenden Sie den Ladevorgang bei 80 Prozent. Das Laden über diesem Bereich geht deutlich langsamer voran.
• Wählen Sie öffentliche Ladeparks auf Ihrer Strecke. So vermeiden Sie Wartezeiten aufgrund belegter Ladesäulen.
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