Gegen Datenmüll – fürs Klima
Die Datei mal schnell zwischengespeichert und dann doch vergessen, lieber eine neue Version angelegt, der Posteingang voll (un)gelesener Mails. Wer kennt es nicht? Schnell sammelt sich eine große Menge Daten an. Oftmals vergessen wir dabei aber, dass auch digitaler Speicher volllaufen kann – nicht selten mit Dateien, die wir nicht mehr brauchen.
Datenwirrwarr schadet nicht nur der Psyche, sondern auch der Umwelt
Wie sich Mails und Dateien negativ auf die Umwelt auswirken können? Sie benötigen Strom – und davon nicht wenig. Die Server, auf denen unsere digitalen Daten liegen, müssen ununterbrochen mit Strom versorgt und mittels Klimatisierung gekühlt werden.
Cloud-Dienste sind davon nicht ausgenommen. Pro 1 Terabyte Daten in der Cloud werden bis zu 210 Kilogramm CO2 freigesetzt. Und unsere Daten summieren sich: Im Jahr 2020 wurden bereits 5,8 Millionen Tonnen CO2 durch digitalen Datenmüll produziert. Bis 2025 soll sich unser Speicherbedarf vervierfachen und damit auch das CO2.
Dabei geht es erst einmal nur um die Speicherung von Daten und nicht um das Senden bzw. Empfangen, was ebenfalls wieder Energie benötigt. So sorgt eine Suchanfrage beispielsweise für rund 1,5 Gramm Emissionen. Eine normale E-Mail erzeugt sogar rund 10 Gramm CO2 – das entspricht ungefähr der Klimabilanz einer Plastiktüte.
Der digitale Speicher muss regelmäßig aufgeräumt werden
Experten unterscheiden drei Arten von Daten:
- Die erste Kategorie sind die so genannten „Clean Data“ – das sind Daten, die wirklich wichtig sind, wie beispielsweise Daten, die für die Geschäftstätigkeit benötigt werden. Sie machen jedoch nur rund 15 Prozent des Datenumfangs aus. Die restlichen 85 Prozent der Daten sind effektiv Müll.
- Kategorie zwei „ROT Data“ bezeichnet den bekannten und beschriebenen Datenmüll.
- Kategorie drei „Dark Data“ beschreibt jene Daten, deren Zweck, Relevanz und Inhalt nicht einmal mehr bekannt sind. Insbesondere diesen Müll gilt es auszumisten, um Speicherkapazitäten freizugeben und damit perspektivisch CO2 einzusparen.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Daten ausmisten geht – wie normales Aufräumen in der analogen Welt – meist schnell und einfach. Daher haben wir gleich ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.
Fünf Tipps für den digitalen Frühjahrsputz
- Alte Mails archivieren oder löschen
Viele alte Mail-Dialoge oder Meeting-Einladungen werden nicht mehr benötigt. Manchmal reicht es, nur die neueste Nachricht einer Konversation zu behalten – besonders wenn alte Nachrichten zitiert werden bzw. im Mailverlauf erkennbar sind. Auch von Newslettern, die Sie sowieso nicht lesen, sollten Sie sich abmelden. Das gilt ebenso für Mailbenachrichtigungen von Facebook und Co. - Alte Daten aussortieren
Meist reicht das Endergebnis eines Arbeitsprozesses, Zwischenstände können getrost weg. Irrelevante oder sogar verwackelte Fotos und Videos kommen in den Papierkorb. Achten Sie außerdem auf Dopplungen: Backups sind zwar wichtig, aber im Regelfall wird nicht von jeder Datei eine Sicherheitskopie benötigt.
Beim Aufräumen sollten Sie nicht nur Ihren Laptop durchforsten, sondern ebenfalls Laufwerke und Cloudspeicher. - Anwendungen und Apps löschen
Auch das Handy verträgt einen Frühjahrsputz. Ungenutzte Apps fressen Akku, Speicher, und deren Updates ziehen Daten – weg damit. Stattdessen können Sie eine App installieren, die das Sortieren der Daten auf Ihrem Smartphone unterstützt. Dann geht zukünftiges Aufräumen noch schneller. Wenn Sie nicht gerade emotional daran hängen, löschen Sie ebenso regelmäßig Ihre Chats, um etwas Speicherplatz freizugeben. - Speichern statt streamen
Die Lieblingsplaylist können Sie auch offline anhören. Das braucht zwar Speicher auf dem Gerät, ist gegenüber den Emissionen durch Streaming aber verhältnismäßig sparsam.
Ein Download lohnt sich natürlich erst dann, wenn etwas oft wiedergegeben werden soll. - Papierkorb leeren
…denn nur dann sind die Dateien wirklich gelöscht.
Wussten Sie schon? Alljährlich wird am 22. April in über 175 Ländern der „Tag der Erde“ begangen. Er soll die Wertschätzung für die natürliche Umwelt stärken, aber auch dazu anregen, das Konsumverhalten zu überdenken.
Sie wollen mehr über den ökologischen Fußabdruck wissen? Dann lesen Sie diesen Blogbeitrag. Was klimaneutral bedeutet, erklären wir Ihnen hier.