Elektroauto richtig laden
Was für einen Verbrenner das Benzin von der Tankstelle ist, ist für das Elektroauto der Strom aus der Steckdose. Idealerweise laden E-Auto-Besitzer ihr Fahrzeug über Nacht zuhause an einer Wallbox, damit es am nächsten Morgen wieder startklar ist.
Laden an der Haushaltssteckdose ist gefährlich
Schließen Sie das Fahrzeug besser nicht an einer üblichen Haushaltssteckdose an. Die Akkus moderner Elektrofahrzeuge haben Kapazitäten zwischen 30 kWh und 100 kWh. Ein Ladevorgang an einer normalen Steckdose mit einer Ladeleistung von 2,3 Kilowatt und 230 Volt dauert bei 20 kWh sechs Stunden, bei 100 kWh sogar mehr als 24 Stunden. Bei größeren Akkukapazitäten treten also deutlich längere Ladezeiten auf. Das überlastet die Steckdose massiv und führt im schlimmsten Fall zu einem Brand. Eine volle Akkuladung über die hauseigene Schutzkontakt-Steckdose ist gut vergleichbar mit einem Wasserkocher, der die ganze Nacht kocht.
Außerdem gehen laut ADAC bis zu 25 Prozent der elektrischen Energie verloren, wenn mit dem Notladekabel an der Steckdose geladen wird. Pure Energieverschwendung, die durch den ohmschen Widerstand und den Energiebedarf für die Kommunikation zwischen Notladekabel und Elektroauto entsteht.
Augen auf bei mobilen Lade- und Adapter-Systemen
Am Markt werden eine Vielzahl mobiler Ladestationen, Ladekabel mit integriertem Ladecontroller oder Adapter-Sets für den Starkstromanschluss an blaue oder rote CEE-Steckdosen angeboten. Diese Produkte punkten mit bis zu 22 Kilowatt Ladeleistung zu meist attraktiven Preisen. Hersteller suggerieren, dass die Ladelösungen problemlos an den in vielen Häusern vorhandenen CEE-Steckdosen betrieben werden können. Dem ist aber nicht so, denn diese sind nicht für den Dauerstrombetrieb ausgelegt. Bei 16 (blau) bzw. 32 (rot) Ampere handelt es sich nicht um Dauer- sondern um Bemessungsstrom. Das ist eine Herstellerangabe für eingeschränkte Betriebsbedingungen und -dauern. Die CEE-Stecker sind außerdem schon rein mechanisch nicht für das tägliche Ein- und Ausstecken über viele Jahre hinweg konzipiert. Sie würden der Belastung nicht standhalten und die Kontakte sich abnutzen.
Achtung: Brandgefahr!
Falls es tatsächlich zu einem Brand kommt, weil das Elektroauto an einer CEE-Steckdose geladen wurde, ist der Schaden nicht automatisch über den Gebäudeversicherer abgedeckt. Bevor Sie eine mobile Ladestation oder ein Adapter-Set an einer CEE-Steckdose verwenden, sollten Sie Ihre Versicherung kontaktieren.
Besser Sie laden Ihr Fahrzeug mit einer eigenen leistungsfähigen Ladestation, auch Wallbox genannt. Das ist nicht nur sicherer, sondern geht auch bis zu 10 Mal schneller.
Wie diese aussehen kann, erklären wir Ihnen auf unserer Internetseite und unserem Blog. Mehr Infos zum Laden zu Hause finden Sie auch in unserer Hausbauserie.