Einsatz von Drohnen im Hochspannungsnetz
Ein Blick zum Himmel belegt: Die Beliebtheit von Drohnen steigt. Allein in Deutschland fliegen bereits rund 500.000 der unbemannten Flugobjekte durch die Lüfte. Das zeigt eine aktuelle Marktstudie des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Inzwischen gibt es hierzulande rund 400 Unternehmen, die sich mit den Flugkörpern der Zukunft befassen und mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Wachstumsmarkt
Der deutsche Drohnenmarkt wächst stetig weiter. Laut der Prognose vom BDL erhöht sich die Zahl der Drohnen bis 2030 auf rund 850.000. Vor allem kommerziell betriebene Drohnen nehmen deutlich zu. Zurzeit wird bundesweit nur eine von 24 Drohnen geschäftlich genutzt. 2030 sind es bereits sechs von 24. Die ökonomischen Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Sie reichen von Vermessung und Kartierung über Inspektionen bis hin zu Film- und Fotoaufnahmen.
Revolution der Arbeitswelt
Drohnen revolutionieren die Arbeitswelt, denn viele Aufgaben erfolgen dank der summenden Flugobjekte automatisiert. Tätigkeiten mit hohem Risikopotential können so verringert und ohne Gefährdung von Menschenleben durchgeführt werden. Sie erleichtern den Arbeitsalltag damit erheblich.
Drohnen in der Energiewirtschaft – Inspektion des Hochspannungsnetzes
Auch in der Energiewirtschaft sind Drohnen im Kommen. So hat der größte regionale Netzbetreiber in Ostdeutschland, MITNETZ STROM, 2020 damit begonnen, automatisierte und manuell gesteuerte Drohnen für die Inspektion im Hochspannungsnetz einzusetzen. Die bisherigen Jungfernflüge verliefen sehr erfolgreich. Die automatisierten Drohnen fliegen Anlagen und Leitungen ab. Sie erreichen dabei je nach Größe der Hochspannungsmaste eine Flughöhe von rund 50 Metern. Die Drohnen erzielen eine Geschwindigkeit von 30 bis 50 Kilometern pro Stunde und machen während des Flugs lückenlos Bilder von Anlagen und Leitungen. Die Auswertung erfolgt anschließend mit Hilfe künstlicher Intelligenz automatisiert. Mögliche Auffälligkeiten und Schäden im Hochspannungsnetz können so schneller erkannt und beseitigt werden.
Beitrag zur Versorgungssicherheit
Die Drohnen leisten so einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit betont Jens Hache. Er ist Projektleiter für den automatisierten Drohneneinsatz bei MITNETZ STROM.
Drohnen vereinfachen die Kontrolle des Hochspannungsnetzes erheblich. Sie können auch im unwegsamen Gelände und bei schlechter Witterung eingesetzt werden. Sie entlasten so unsere Monteure, die dank ihnen auch vor Gefahren bei der Begutachtung von Leitungen und Anlagen noch besser geschützt sind.
Regelbetrieb ab 2022
Das Hochspannungsnetz von MITNETZ STROM hat eine Länge von 3.000 Trassen-Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Bisher erfolgt die Kontrolle der Anlagen und Leitungen mit dem Hubschrauber. Automatisiert und manuell gesteuerte Drohnen sollen vorerst ergänzend zu den Hubschrauberflügen zum Einsatz kommen. Ab 2022 nutzt MITNETZ STROM die Drohnen dann im Regelbetrieb für die Inspektion des Hochspannungsnetzes im gesamten Netzgebiet.
Teil der Zukunftsvision #enviaM2030
Alle Drohnen-Aktivitäten von MITNETZ STROM werden im Projekt „Drohnen@MITNETZ“ koordiniert. Es ist Teil der Zukunftsvision #enviaM2030.
Lernen Sie neben Jens Hache weitere Zukunftsgestalter der enviaM-Gruppe kennen:
- Anke Tallig mit dem Projekt „intelligent verNETZt“
- Sebastian Wolfermann und das „virtuelle Umspannwerk“
- Michael Freitag betreut das „Datacenter Leipzig 2“
- Lisa Lipfert entwickelt die „enviaM-Haushaltsampel“
- Michael Voigtmann ist das Gesicht hinter „enviaM meets Start-ups„
- Florian Preuß steht für „Robotik meets Kundenservice„
Der enviaM-Netzbetreiber arbeitet bei der Entwicklung und dem Einsatz von Drohnen eng mit anderen Gesellschaften des E.ON-Konzerns zusammen. Im unternehmensübergreifenden Projektteam „Vegetations- & Inspektionsmanagement“ werden alle Aktivitäten gebündelt, um so größtmögliche Synergien zu erreichen.