Eine halbe Milliarde Euro für unsere Stromnetze
Die Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt – jeder kann und sollte sich daran beteiligen. Wichtigster Baustein für das Gelingen ist ein zuverlässiges Stromnetz, welches erneuerbare Energien aufnehmen und nach Bedarf verteilen kann. MITNETZ STROM setzt diese Ziele bereits in die Tat um: Auch in diesem Jahr investiert der Verteilnetzbetreiber der enviaM-Gruppe eine Rekordsumme.
Das Netzgebiet im Überblick
Das Netzgebiet von MITNETZ STROM erstreckt sich über eine Fläche von fast 30.000 Quadratkilometer und gliedert sich in die vier Netzregionen Südsachsen, Westsachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Das von MITNETZ STROM betriebene Netz ist ungefähr 23.000 Kilometer lang. Daran angeschlossen sind 186 Umspannwerke und ca. 15.000 Trafostationen. Damit sorgt das Unternehmen bei 2,2 Millionen Menschen für eine sichere Stromversorgung. Für alle Fragen rund um das Stromnetz stehen Mitarbeiter in 18 Service Centern als Ansprechpartner zur Verfügung.
In diesem Jahr investiert MITNETZ STROM 426 Millionen Euro für Erneuerungen, Erweiterungen, Ertüchtigungen und Instandhaltungen in vier Bundesländern: 195 Millionen Euro gehen nach Sachsen, 87 Millionen Euro nach Brandenburg, 127 Millionen Euro nach Sachsen-Anhalt und in 16 Millionen Euro nach Thüringen.
Starke Zunahme bei Erneuerbaren Energien Anlagen macht Netzausbau erforderlich
Wie wichtig der Ausbau und die Verstärkung des Stromnetzes für MITNETZ STROM sind, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Netzgebiet. So ist die installierte Leistung durch erneuerbare-Energien-Anlagen gegenüber dem Vorjahr um knapp 6 Prozent gestiegen. Einen Großteil der Neuinbetriebnahmen machen Solaranlagen aus: Über 5 Millionen Anlagen kamen hinzu. Von allen neuen erneuerbaren-Energien-Anlagen nutzen 83 Prozent Solarenergie.
In Sachsen-Anhalt ging die Energiewende mit großen Schritten voran: Hier verzeichnete MITNETZ STROM bei den erneuerbare-Energien-Anlagen einen Anstieg von knapp 38 Prozent. Zudem ist der anhaltinische Saalekreis mit einem Zuwachs von 40 Prozent Spitzenreiter unter den Landkreisen bei Neuinbetriebnahmen.
Die Zukunft der Stromnetze – mit Smartifizierung für mehr Steuerbarkeit und Sichtbarkeit
Einen wichtigen Bestandteil der Investitionen in Sachsen-Anhalt bildet die Smartifizierung des Stromnetzes. Dazu werden herkömmliche Trafostationen durch fernsteuerbare digitale Ortsnetztrafostationen, sogenannte „digiONS“, ersetzt. Diese sind mit modernsten Mess- und Steuereinheiten ausgestattet. Die digitalen Trafostationen erfüllen eine wichtige Aufgabe bei der Energiewende, denn sie zeigen Spannungs- und Lastverhältnisse im Niederspannungsnetz auf. Damit kann MITNETZ STROM die Nutzung von lokalem Strom aus erneuerbaren Energien erhöhen und trotzdem Netzengpässe vermeiden. Der Verteilnetzbetreiber sichert ebenso die steigende Nachfrage der Kunden zur Elektromobilität. Bis 2030 sollen mehr als 4.000 digitale Trafostationen errichtet und 3.000 digital nachgerüstet sein. In diesem Jahr nehmen 560 solcher „digiONS“ im Netzgebiet ihren Dienst auf.
Eine dieser digitalen Ortsnetztrafostation errichtet MINETZ STROM in Schlieben im Landkreis Elbe-Elster. Die alte Trafostation stammt aus dem Jahr 1938 und ist den Anforderungen der heutigen Stromnetze nicht mehr gewachsen. Mit dem zustands- und altersbedingten Ersatz kann die neue „digiONS“ mit Fernwirkanlage alle elektrischen Werte messen und übertragen. Die neue Station wird mit 20.000 Volt in der Mittelspannung betrieben und hat eine Transformatorleistung von 250 Kilovoltampere. Zu ihrer Anbindung verlegt MITNETZ STROM schließlich noch 200 Meter Niederspannungs- und Mittelspannungskabel.
Die Kosten für den Neubau, die Demontage der Altstation sowie die Netzanbindung belaufen sich auf ungefähr 80.000 Euro.
Hochspannende Arbeiten im Burgenlandkreis
Weiterhin sind die Monteure von MITNETZ STROM in diesem Jahr auf Hochspannungsebene tüchtig. Zwischen den Umspannwerken Lauchstädt und Reinsdorf bestücken sie Leiterseile mit Sensoren zum Leitungsmonitoring. Das System ASTROSE misst die Neigung der Seile. Diese ist für die Stromtragfähigkeit ausschlaggebend. Ist die Seilneigung geringer als sie maximal möglich wäre, kann die Stromtragfähigkeit erhöht werden. Umgebungstemperatur, Sonneinstrahlung, Windbelastung und Seilerwärmung durch den Stromfluss wirken sich auf die Seilneigung aus. Wenn eine Stromtrasse also Felder und Wälder durchquert, kommt es zu unterschiedlichen Seilneigungen im Trassenverlauf. ASTROSE ermittelt diese lokalen Unterschiede und übermittelt den kleinsten gemessenen Neigungswert als maximale Stromtragfähigkeit. Das Vorhaben soll im Jahr 2025 abgeschlossen werden und kostet MITNETZ STROM 1,3 Million Euro.
Fertigstellung und Inbetriebnahme des Umspannwerkes Delitzsch
Im Bereich Hochspannung verbessert MITNETZ STROM die Qualität der Stromversorgung in Westsachsen mit einem Projekt erheblich. Nach dem Baubeginn im Jahr 2022 wird in diesem Jahr noch das neue Umspannwerk in Delitzsch in Betrieb genommen. Dafür hat der Netzbetreiber rund 3,7 Millionen Euro aufgewendet. Das Umspannwerk war sanierungsbedürftig und musste an den neuesten Stand der Technik angepasst werden. Mit neuem Betriebsgebäude, neuer 110-Kilovolt-Schaltanlage, Mittelspannungsschaltanlage und zwei neuen Großtransformatoren verbessert sich dementsprechend die Stromversorgung in der Umgebung für rund 25.000 Kunden.
Eine weitere Maßnahme auf 100-Kilovolt-Spannungsebene beginnt zwischen Weißenfels und Reinsdorf. Einige der 1965 und 1972 erbauten Masten weisen Korrosionsschäden auf, wie die Monteure nach einer gezielten Besteigung feststellten. MITNETZ STROM sorgt deshalb für einen Ersatzneubau der entsprechenden Leitungsabschnitte und investiert rund 4 Millionen Euro in das Projekt, das im Jahr 2028 fertiggestellt werden soll.
Das sind nur einige Beispiele für unsere Energiewende-Projekte. In den nächsten Jahren folgen viele weitere, um das Ziel der Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 erfüllen zu können.
In diesem Blogbeitrag stellen wir dir das Unternehmen MITNETZ STROM genauer vor. Hier erklären wir, wie ein Umspannwerk funktioniert. Die Digitalisierung von Stromnetzen erfordert neue Zähler bei den Kunden. Alles über intelligente Messsysteme erfährst du in diesem Beitrag.