
565 Millionen Euro für unser Stromnetz
MITNETZ STROM smartifiziert, digitalisiert und erweitert das Stromnetz im Jahr 2025 weiter. Denn nur durch Investitionen kann die Versorgungssicherheit auch zukünftig gewährleistet werden. Nötig macht dies unter anderem die gestiegene Einspeisung an Erneuerbaren Energien. So betrug der Anteil der erneuerbaren Energien am Letztverbraucherabsatz im Netzgebiet von MITNETZ STROM im vergangenen Jahr durchschnittlich 113 Prozent. Dieser Wert liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 55 Prozent und erfordert einen schnellen Netzausbau. Dementsprechend erhöht der Verteilnetzbetreiber seine Ausgaben erneut um 40 Prozent auf 565 Millionen Euro.
Mit Sonne voraus: Photovoltaik bei installierter Leistung führend
Photovoltaik hatte mit knapp 53 Prozent und 6.460 Megawatt den höchsten Anteil an der installierten Leistung im Netzgebiet von MITNETZ STROM, gefolgt von Windkraft mit über 43 Prozent und 5.300 Megawatt. Hinzu kamen 86 Megawatt aus Wasserkraft, 374 Megawatt aus Biomasse sowie acht Megawatt aus Deponie-, Klär- und Grubengas.

Weiterhin stieg 2024 die Zahl der EE-Anlagen um 30 Prozent auf knapp 143.000. Vor allem die Anzahl der Balkonkraftwerke bis 800 Watt erhöhte sich um 104 Prozent auf fast 30.000. Bei größeren Solaranlagen kletterte der Wert um 19 Prozent auf knapp 110.000 Einspeiseanlagen.

Aber auch das Interesse an Wallboxen, Wärmepumpen und Stromspeichern nahm weiter zu. Allein im letzten Jahr sind über 22.000 dieser Anlagen und damit knapp 30 Prozent mehr neu bei MITNETZ STROM angemeldet worden.
Investition von Rekordsummen
Das alles stellt das Stromnetz und die Unternehmen vor beachtliche Herausforderungen.
Neben Rekordinvestitionen für Ausbau, Verstärkung und Smartifizierung unseres Stromnetzes führt der Andrang auch zu erheblichem Mehraufwand bei unseren Anschluss- und Kundendienstmitarbeitern. Trotz Personalaufbau und optimierten Prozessen muss mit längeren Wartezeiten gerechnet werden.

Bis 2030 wird MITNETZ STROM mehr als drei Milliarden Euro in den Ausbau und die Entwicklung des Netzes investieren. Das Geld für 2025 fließt unter anderem in folgende Projekte:
Brandenburg
- Bau eines neuen Umspannwerkes in Grano
- Ersatz der Hochspannungsschaltanlage des Umspannwerks in Ragow
- Erweiterung des Umspannwerk Neuendorf
Sachsen
- Ersatz des Umspannwerks Oschatz
- Ersatzneubau der Hochspannungsleitung zwischen Herlasgrün und Markneukirchen
- Neubau des Umspannwerkes Schkeuditz/West
Sachsen-Anhalt
- Ersatzneubau der Hochspannungsanlage im Umspannwerk Halle/West
- Ersatzneubau der Hochspannungsschaltanlage inklusive Gebäude und Erweiterung der Mittelspannungsanlage im Umspannwerk Roßla

Außerdem modernisiert MITNETZ STROM zahlreiche Trafostationen, baut Freileitungen im Mittel- und Niederspannungsbereich zurück und ersetzt diese durch Erdkabel. Insgesamt gibt der Verteilnetzbetreiber rund 132 Millionen Euro in Brandenburg, 263 Millionen Euro in Sachsen, 149 Millionen Euro in Sachsen-Anhalt und 21 Millionen Euro in Thüringen aus.
Smartifizierung des Stromnetzes
Um den Anforderungen an ein smartes Stromnetz der Zukunft gerecht zu werden, muss vor allem der Ausbau digitaler Ortsnetztrafostationen vorangetrieben werden. Daher will MITNETZ STROM 2025 rund 500 digitale Trafostationen und bis 2030 mehr als 4.000 aufbauen sowie 3.000 digital nachrüsten. Ziel ist es, den Leistungsbedarf besser zu beobachten und entsprechende Maßnahmen bei einer drohenden Überlastung der Verteilnetze einzuleiten.

Eingriffe in das Stromnetz
Ist zu viel Energie aus Wind und Sonne im Netz, droht eine Überlastung. Dann müssen Erzeugungsanlagen abgeschaltet werden. Infolgedessen reduzierte MITNETZ STROM im vergangenem Jahr 1.277-mal die Einspeisung erneuerbarer Energien. Diese Netzeingriffe erfolgen im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Redispatchings.
Es ist notwendig, Genehmigungsverfahren für die dringend benötigten Netzausbaumaßnahmen deutlich zu beschleunigen. Wichtig ist auch, dass politische Anreize für die Einrichtung großer Stromspeicher/Batteriespeicher geschaffen werden, da diese überschüssige Erzeugungsmengen auffangen können. Die gezielte Ansiedlung von Großverbrauchern wie Industrie, Rechenzentren oder großen Ladeparks für Elektromobilität würde helfen, den Stromabsatz in unserer Region dauerhaft zu erhöhen und das Potential der installierten Einspeiseleistung besser auszuschöpfen. Nicht zuletzt sollte der Zubau von Einspeiseanlagen vorrangig in Gebieten mit freien Netzkapazitäten gefördert werden.
Warum Umspannwerke die Knotenpunkte im Stromnetz sind, erfährst du in diesem Blogbeitrag. Wie der deutsche Strommix aktuell aussieht, erklären wir dir in unserem Beitrag „Geschüttelt, nicht gerührt“.