Energieerzeugung aus Sicht eines Monteurs
Matthias Jankowski hat den Wandel der Energiebranche miterlebt. Im Einsatz als Monteur bei MITNETZ STROM sorgt der 52-Jährige täglich für eine sichere Stromversorgung. Für unsere Zukunftsvision #enviaM2030 erzählt er uns von Veränderungen seines Berufsbilds, der Bedeutung von Digitalisierung und vom Teamgeist unter Kollegen.
Unterwegs für eine sichere Stromversorgung
Matthias, wahrscheinlich hat nicht jeder eine Vorstellung, womit sich einen Monteur den ganzen Tag beschäftigt. Kannst du uns einen Einblick in deinen Arbeitsalltag geben?
Als Obermonteur betreue ich Stromversorgungsanlagen, die die Energieversorgung von Kommunen und Industriekunden sichern. Dabei arbeite ich täglich mit hohen Spannungen. Das kann alles von 1,5 Volt Batterien bis hin zu 110.000 Volt in Umspannwerken sein. Wird eine Störung an Leitungen oder Netzverteilstationen gemeldet, rücken wir aus, um den Defekt schnellstmöglich zu finden und die Stromversorgung wiederherzustellen. Darüber hinaus beschäftige ich mich von Rechnungslegung bis zur Kundenverwaltung mit vielen Themen, die über die reine Stromversorgung hinausgehen. Zusätzlich habe ich oft Bereitschaft, denn auch am Wochenende und in der Nacht kann es zu Stromausfällen kommen.
Dabei konntest du sicher über die Jahre reichlich Erfahrungen sammeln. Wie bist du zu deinem heutigen Job gekommen?
Meine Lehre habe ich 1987 beim damaligen Energiekombinat in Calau begonnen. Seitdem bin ich seit über 34 Jahren im Dienst. Der Beruf des Monteurs war damals schon mein Traumjob. Ich liebe die abwechslungsreiche Tätigkeit und die Möglichkeit, in der Natur unterwegs zu sein. Es macht einfach Spaß. Jeder sollte den Beruf, den er ausübt, gern machen. Ich habe das Glück, das seit vielen Jahren zu tun.
Ein Team für alle Fälle
Um bei Einsätzen effektiv zu arbeiten, muss sich euer Einsatzteam gut kennen. Wie wichtig ist Teamarbeit unter den Kollegen?
Wenn jemand Unterstützung braucht, bin ich natürlich zur Stelle und packe mit an. Diese Mentalität habe ich bei MITNETZ STROM auch so kennenlernen dürfen. Durch die gute Zusammenarbeit kommen wir immer zu einer Lösung. Wir sind vielleicht nicht immer einer Meinung, aber das müssen wir auch nicht. Wichtig ist, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen und Hand in Hand arbeiten. Das wird besonders bei Bereitschaftsdiensten oder Notfällen deutlich.
Heute bist du auch viel mit jüngeren Kollegen unterwegs. Wie funktioniert die Arbeit trotz Altersunterschied?
Beim Einsatz zum Hochwasser im Ahrtal war ich gemeinsam mit jungen Monteuren im Dienst. Gerade da haben wir uns gegenseitig sehr schätzen gelernt. Das ganze Team funktionierte super. Die Mischung zwischen Jung und Alt ist wichtig. Es braucht das Wissen der Erfahrenen, aber auch die Energie der Berufseinsteiger.
Wandel in der Arbeitswelt
2022 sieht die Arbeit als Monteur sicher anders aus als noch vor 20 Jahren. Was hat sich im täglichen Einsatz am meisten verändert?
Es hat sich vieles gewandelt. Die Technologie hat sich weiterentwickelt, damit sind auch die Arbeitsabläufe leichter geworden. Von den Schaltberichten über die Computer bis zum Umspannwerk – alles ist heute moderner. Es ist schon ein starker Kontrast zu früher. Damals bin ich mit einem Funkgerät und großen Lautsprecher am Auto gefahren, heute habe ich ein iPhone. Statt Karteikarten haben wir Rechentechnik vor Ort und werden von externen Stellen angeleitet.
Es ist sicher spannend diese Bewegung mitzuerleben. Wie blickst du auf die Entwicklung der kommenden Jahre?
Ich sehe die Digitalisierung als Werkzeug. Bis 2030 wird es einen großen Wandel geben. Zum Glück funktioniert dabei auch die Verknüpfung von alter und neuer Technik recht gut. Dennoch sind wir immer auch auf das Verständnis der Kunden angewiesen. Gleichgeblieben ist aber der Zusammenhalt unter den Kollegen. Ich genieße das gewohnte Umfeld, was einem den Rücken stärkt und eine gewisse Sicherheit gibt. Wir funktionieren sehr gut und das auch nach Feierabend.
Stromversorgung für die Region
Deine Arbeit beschäftigt dich sicher die meiste Zeit des Tages. Was machst du gern nach Feierabend?“
Ich wohne im Mittelpunkt der Erde: Fermerswalde, einem Ortsteil von Herzberg (Elster). Ich bin stolz auf unsere gute Dorfgemeinschaft, in der ich Ortsvorsteher bin. Hier habe ich meine beiden Söhne großgezogen, die ebenfalls in der enviaM-Gruppe gelernt haben. Außerdem bin ich Schöffenrichter am Amtsgericht Bad Liebenwerda und seit über 20 Jahren Fußballtrainer. Denn für mich sind Kinder das größte auf dieser Welt. Gemeinsam mit meinen beiden Jungs bin ich als technischer Kommissar auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs. Bei der DTM als auch bei der Formel E. Nebenbei schraube ich privat gern an Oldtimern und besuche mit meiner Frau Oldtimer-Treffen.
Neben Matthias gibt uns Jungmonteur Justin Einblicke seine Ausbildung. Auf unserem Blog erfahren Sie außerdem, wie Drohnen unsere Monteure unterstützen.