Fehlersuche im IT-Dschungel Fehlersuche im IT-Dschungel

Testen und Tüfteln – auf Fehlersuche im IT-Dschungel

Nohad arbeitet als sogenannter Tester im E.ON-weiten SPACE-Projekt. Was sich dahinter verbirgt, wie er zu diesem spannenden Job gekommen ist, welche Aspekte ihn an seiner Arbeit am meisten faszinieren und wieso er die enviaM-Gruppe als Arbeitgeber weiterempfehlen würde, erzählt er uns im Interview.

Hey Nohad, könntest du dich und deinen beruflichen Werdegang kurz vorstellen?

Hallo, ich bin Nohad, 33 Jahre alt und stamme ursprünglich aus Syrien. Mit 18 Jahren habe ich in meiner Heimat mein Bachelorstudium in Betriebswirtschaft begonnen und nebenbei als Supervisor bei einer internationalen Modemarke gearbeitet, um mein Studium zu finanzieren. Nach dem Abschluss habe ich mich aufgrund der politischen Lage dazu entschieden, in ein anderes sicheres Land zu gehen, um weiter studieren zu können. Ich erhielt ein Studentenvisum und wählte Deutschland aufgrund der vielversprechenden Arbeitsmöglichkeiten.

Seit wann lebst du nun in Deutschland?

Ich bin seit sechseinhalb Jahren in Deutschland und lebe mittlerweile in Berlin. Im Oktober 2018 begann ich mein weiterführendes Studium an der Technischen Universität Clausthal in Niedersachsen. Drei Jahre später konnte ich meinen Master in technischer Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Energiemanagement und Nachhaltigkeit erfolgreich abschließen. Darauf bin ich unglaublich stolz.

Das kannst du auch sein! Klingt alles mega spannend. Und wie bzw. wann bist du dann auf uns aufmerksam geworden?

Mein erster Kontakt mit der enviaM-Gruppe ergab sich im Oktober letzten Jahres, dank der ATLAS Arbeitsvermittlungsagentur. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch kein deutscher Staatsbürger war, dauerte die Genehmigung der Ausländerbehörde bis Januar 2023. Dies bedeutete, dass ich erst im Februar meine neue berufliche Herausforderung starten konnte. Aber ich bin wirklich stolz darauf, den Mut aufgebracht zu haben, mich zu bewerben.

Schön, dass du mit an Bord bist! Was genau ist deine Jobposition?

Seit acht Monaten bin als Fachreferent Netzzugangsmanagement bei MITNETZ STROM beschäftigt und teste im SPACE-Projekt für das Team Wechselprozesse ein neues IT-System.

Das klingt ja spannend! Kannst du uns mehr über das SPACE-Projekt erzählen?

SPACE ist ein E.ON-weites IT-Transformationsprogramm, das darauf abzielt, eine einheitliche Plattform für den Kundenservice und das Metering zu entwickeln. Wir bei MITNETZ STROM sind maßgeblich daran beteiligt und testen derzeit die neuesten Entwicklungen für diese Plattform. Wir erneuern die gesamte Anwendungslandschaft und arbeiten eng mit der SAP Standard Entwicklungsabteilung zusammen.

SPACE

SPACE (= Systeme, Prozesse, Agil, Cloudifizierung, Ein Team) wählt die besten der heutigen Anwendungen aus, um daraus eine neue IT-Plattform zu bauen. Dafür ist das Kommittent und Knowhow der beteiligten Unternehmen erfolgsentscheidend, weshalb ungefähr 200 Mitarbeiter aus allen Gesellschaften mitarbeiten.

Aha, cool! Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus? Und was sind deine tagtäglichen To-dos?

Als Tester im SPACE-Projekt untersuche ich das IT-System auf Defects und bewerte sie nach ihrer Schwere. Wenn ein Fehler auftritt, melde ich ihn und arbeite gemeinsam mit meinen Kollegen und IT-Spezialisten an Lösungen. Ich teste verschiedene Prozesse wie Anmeldung, Abmeldung, Lieferantenwechsel, Bilanzkreiswechsel sowie Änderung von Lastprofil oder Jahresverbrauchsprognose. Wir verwenden ein Tool zum Einspielen von sogenannten EDIFACT-Nachrichten und überprüfen die korrekte Verarbeitung im IT-System. Ist das nicht der Fall, dann haben wir eine Störung, die von SAP behoben werden muss. Mit anderen Worten: Ich teste so lange bis ein Fehler auftaucht.

Wie war deine Anfangszeit bei uns?

Die Anfangszeit war definitiv aufregend! In den ersten drei Monaten arbeitete ich zunächst im Homeoffice, während ich übergangsweise in Leipzig lebte. Das war eine neue Erfahrung, da ich meine Kollegen zunächst nur digital kennenlernen konnte. Aber letztendlich hat sich alles gut entwickelt und trotz der Remote-Arbeit sind wir als Team enger zusammengewachsen. Wir wechseln jetzt zwischen Präsenz- und Online-Arbeit, um effizienter zusammenzuarbeiten. Das bedeutet, dass ich beispielsweise zwei Wochen in Kabelsketal bin, dann zwei Wochen im Homeoffice und gelegentlich auch vor Ort in Essen oder Hamburg bei den Kollegen von Westnetz oder EGS (E.ON Grid Solutions GmbH) arbeite. Wir suchen immer den besten Ort für unsere Arbeit, was für mich eine willkommene Abwechslung darstellt, und mir hilft, aus meiner gewohnten Routine herauszukommen.

Wie ist dein Team zusammengesetzt?

Unser Team ist vielfältig und besteht aus Fachleuten verschiedener Bereiche und Gesellschaften. Die Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Erfahrungen fördert nicht nur unsere Leistungsfähigkeit, sondern schafft auch eine Kultur der Innovation und des Wandels. Wir sind insgesamt 20 Leute im Kernteam und arbeiten in verschiedenen Projektphasen zusammen. Das Sprichwort „Einer für alle, alle für einen“ trifft auf uns wirklich zu. Jeden Tag treffen wir uns eine Stunde lang, entweder persönlich oder virtuell, um gemeinsam Lösungen für individuelle Herausforderungen zu finden. Wenn ich bei einem Test auf Schwierigkeiten stoße, bringe ich das Problem in unsere Runde ein, und wir gehen es gemeinsam an. Meistens finden wir die Lösung bereits während des Meetings oder spätestens im Laufe des Arbeitstages. Diese Zusammenarbeit schätze ich sehr, da wir uns gegenseitig unterstützen und hervorragend zusammenarbeiten.

Welche Fähigkeiten sind deiner Meinung nach für diesen Job erforderlich?

Geduld, hohe Konzentrationsfähigkeit, Präzision, solide analytische Fähigkeiten und ein sicherer Umgang mit komplexen Prozessen sind entscheidend. Du musst den Ehrgeiz haben, den Ursprung eines Fehlers zu finden. Am Anfang habe ich viel gelesen und bei Unklarheiten direkt nachgefragt, da ich viele Fachbegriffe und Abkürzungen verstehen musste, um die komplexen Zusammenhänge zu begreifen. Mein Team und mein Vorgesetzter haben mir dabei geholfen, die wichtigsten Dinge Schritt für Schritt zu erlernen. Daher sind die Kommunikation und Teamfähigkeit von großer Bedeutung.

Was war die größte Herausforderung in deiner Arbeit?

Zu Beginn waren die fachlichen Abkürzungen, Bezeichnungen und die Testing-Methode selbst die größten Herausforderungen, obwohl ich während meines Studiums bereits einige Grundlagen gelernt hatte. Außerdem benötigst du eine gewisse Stressresistenz, insbesondere wenn die Software nicht wie erwartet funktioniert und du vor einer „Blackbox“ stehst, ohne zu wissen, wie es weitergeht. Diese kleinen Herausforderungen im täglichen Arbeitsablauf musste ich meistern.

Worauf freust du dich, wenn du morgens zur Arbeit gehst?

Am meisten freue ich mich auf neue Herausforderungen. Es reizt mich, immer wieder neuen Aufgaben gegenüberzustehen und innovative Lösungswege zu finden. Mein Motto lautet: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Ich bin fest davon überzeugt, dass es für jedes Problem eine passende Lösung gibt.

Was gefällt dir am meisten an deinem Job?

Besonders toll finde ich, dass wir in unserem 20-köpfigen Team gemeinsam an Lösungen für Probleme arbeiten. Die agile Zusammenarbeit funktioniert hervorragend, wir unterstützen uns gegenseitig und testen gemeinsam vor Ort. Wenn ich morgens aufstehe, freue ich mich darauf, so viele Tests wie möglich durchzuführen. Natürlich gehört auch das gemeinsame Essen in der Kantine dazu, was ein Gefühl der Zusammengehörigkeit schafft, ähnlich wie in der Bibliothek oder in der Mensa während meines Studiums.

Würdest du die enviaM-Gruppe als Arbeitgeber weiterempfehlen?

Auf jeden Fall! Meine ersten Eindrücke waren äußerst positiv. Ich wurde herzlich empfangen, und das Onboarding war großartig. Das war mir wichtig, um nach dem Abschluss meines Studiums bestmöglich ins Berufsleben starten zu können. Zusätzlich schätze ich die flexible Arbeitszeitgestaltung, den Teamgeist und die Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Jeder hat die Chance, sich in Projekte einzubringen und Wünsche für seine berufliche Entwicklung zu äußern.

Kannst du die enviaM-Gruppe in drei Worten beschreiben?

Unterstützend, familiär und zuverlässig. Es ist die perfekte Kombination aus einer familiären Atmosphäre und professioneller Projektumsetzung.

Hast du einen Tipp für potenzielle Bewerber, die bei uns anfangen möchten?

Sei offen für Neues und gib dein Bestes. Selbst wenn nicht jede Anforderung im Jobprofil deinen Erfahrungen entspricht, empfehle ich dir, mutig zu sein und dem Ganzen eine Chance zu geben. Ich spreche dabei aus eigener Erfahrung.

Weitere Mitarbeitervorteile und alle Infos zu unseren offenen Stellenangeboten und Ausbildungsberufe gibt es auf unserer Karriereseite. Und wie wir zukünftig arbeiten wollen, erklären Antje und Kevin.

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