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App in Eigenregie: Wie eine Azubine den Arbeitsalltag digitalisiert

Stell dir vor: Du bist Azubi und bekommst die Chance, ein echtes Digitalisierungsprojekt zu übernehmen und am Ende nutzen Kollegen deine entwickelte App in ihrem Arbeitsalltag. Genau das ist Mafalda passiert. Elf Wochen lang hat die Auszubildende zur Kauffrau für Digitalisierungsmanagement bei MITNETZ STROM in unserem internen Lab für Prozessautomatisierung und -Digitalisierung eine sogenannte „PowerApp“ entwickelt. Diese hilft Monteuren und dem Backoffice, Materialbestände in Lagern zu überblicken. Ihre Mission war klar: Transparenz schaffen, Prozesse beschleunigen und den Arbeitsalltag erleichtern. Wie Mafalda zu der Aufgabe kam und wie es wirklich ist, eine App von A bis Z zu entwickeln, erfährst du im Blogartikel.

Die Herausforderung: Materialtransparenz im Handlager

In großen Lagern von MITNETZ STROM werden Materialbestände zwar digital erfasst, doch die Software eignet sich noch nicht für die sogenannten kleineren Handlager, die Monteure direkt an den Betriebsstandorten nutzen. Das Problem: Monteure stehen manchmal vor nicht ausreichend gefüllten lagern. Aufträge verzögern sich, Nachbestellungen ziehen sich hin – Zeit geht verloren, und die Abläufe geraten ins Stocken. Mafalda nahm die Idee eines Monteurs auf und erkannte: Wir brauchen eine Lösung, die jederzeit zeigt, welches Material verfügbar ist, wo es liegt und wo man bei Bedarf Material aus anderen Lagern organisieren kann. Die Herausforderung war also nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch: Wie lässt sich ein Prozess übersichtlich und effizient abbilden, damit er den Arbeitsalltag wirklich erleichtert?

MITNETZ STROM Monteur

Eigenverantwortlich von der Idee bis zur Umsetzung

Im MITNETZ Lab für Digitalisierung und Automatisierung erleben Azubis wie Mafalda moderne Projektarbeit hautnah. Agile Methoden, wöchentliche Reviews und ein offenes Teamklima sorgen dafür, dass Fragen, Feedback und neue Ideen jederzeit willkommen sind. Mafalda konnte die gesamte Entwicklungsphase eigenverantwortlich gestalten. Bevor es losging, hatte sie die hauseigene Citizen Developer-Ausbildung absolviert. Das bedeutet: Sie lernte, eigene Softwarelösungen zu bauen, obwohl sie keine klassische IT-Ausbildung hat. Mit diesem Wissen entwarf Mafalda das Datenmodell, richtete SharePoints ein, programmierte die Applikation und sorgte dafür, dass sie im Alltag der Monteure und im Backoffice wirklich praxistauglich ist. Damit das gelingt, braucht es Menschen, die Vertrauen schenken und jungen Talenten den Freiraum geben, eigene Ideen umzusetzen. Einer davon ist Enrico Hinz, der Mafalda während des Projekts begleitet hat.

„Ich verstehe mich als Entwickler von jungen Menschen und gebe ihnen das Umfeld, dass sie brauchen, um gut wirken zu können. Dabei lasse ich ihnen die Freiheit, das WIE selbst zu bestimmen, stärke ihnen den Rücken, wenn sie Hilfe benötigen und verbinde sie mit Kollegen in der enviaM-Gruppe. Unser Motto ‚Wir können nichts kaputt machen.‘, ist da sehr hilfreich. Nur so lernen sie, selbständig an die Sache ranzugehen sowie Netzwerke aufzubauen und erleben, wie es sich anfühlt, wenn man Werte schafft. Das stärkt Eigenverantwortung, fördert Selbstwirksamkeit und macht Mut, Neues auszuprobieren.“

Enrico Hinz
Enrico Hinz Prozesssupport | enviaM Gruppe

Wirkung, die bleibt: Vom MVP zum Einsatz

Nach elf Wochen intensiver Entwicklungsarbeit stand die App als Minimum Viable Product (MVP) bereit und wurde den ersten Praxistests unterzogen. Die Rückmeldungen zeigten: Monteure sehen Materialbestände jetzt schnell ein. Zeitaufwendige Nachfragen im Backoffice entfallen, und die Transparenz über Vorräte an allen Standorten ist deutlich gestiegen. Sollte der Test erfolgreich verlaufen (Spoiler: Es sieht ganz danach aus), wird die App ausgerollt. Prozessoptimierung und Digitalisierung führen am Ende also zu zufriedenen Kollegen und somit auch Kunden, sparen Zeit und sind oftmals ohne großen Aufwand umzusetzen. Ein kleiner Eingriff, der große Wirkung zeigt.

Azubi App MITNETZ STROM

„Die Zusammenarbeit mit Mafalda war ein voller Erfolg. Sie hat die App sehr gut umgesetzt und auch gezeigt, wie viel Potenzial in unseren Auszubildenden steckt. Die Lösung spart uns im Alltag spürbar Zeit, sorgt für mehr Transparenz in der Materialverfügbarkeit an den Standorten und das ganz ohne bisherige Probleme im Test-Einsatz. Ein guter & weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung im Betrieb.“

Sebastian Schaaf
Sebastian Schaaf Spezialtechnologien | MITNETZ STROM

Ausbildung trifft Digitalisierung 

Hinter diesem Erfolg steckt auch eine fundierte Ausbildung. Kaufleute für Digitalisierungsmanagement sind gefragt, wenn analoge Prozesse in digitale Abläufe umgewandelt werden sollen. Sie haben Freude am Umgang mit Zahlen, analysieren Prozesse, leiten Lösungen ab und wirken aktiv an Entwicklung und Implementierung mit. Während der dreijährigen Ausbildung wechseln die Azubis zwischen Berufs­schule, modernen Lernumgebungen und den Unternehmen der enviaM-Gruppe. Sie lernen, Informationen und Wissen verfügbar zu machen, um aus der Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Außerdem managen sie die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf operativer Ebene.

„Die Arbeit an der PowerApp war für mich als Azubi ein echtes Highlight. Ich durfte den gesamten Prozess eigenständig durchlaufen. Dabei hatte ich jederzeit tolle Ansprechpartner an meiner Seite. Besonders dankbar bin ich für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, und die Freiheiten, die ich bei meiner Arbeitsweise hatte. Das hat mir nicht nur fachlich, sondern auch persönlich viel gegeben. Es macht mich stolz, dass die App nicht nur produktiv eingesetzt wird, sondern auch nach dem Praxisdurchlauf weitergeführt wird. Es war eine spannende, lehrreiche und sehr erfüllende Erfahrung.“

Azubine und App-Entwicklerin Mafalda von MITNETZ STROM
Mafalda Madeddu Azubi Kauffrau für Digitalisierungsmanagement | MITNETZ STROM

Weitere Digitalisierungsinitiativen

Digitalisierung ist bei MITNETZ STROM mehr als Technik, sie ist eine zentrale Säule der Unternehmensstrategie. Smarte Stromnetze, automatisierte Services, künstliche Intelligenz und modernste Technologien sind Teil des Plans, die Energieversorgung effizienter, nachhaltiger und zukunftssicher zu machen. In offenen Kreativ-Bereichen, wie dem MITNETZ-Lab, können Mitarbeitende eigene Ideen umsetzen. Seit Januar 2024 stehen dort über 50 Projekte bereit – von der Prozessautomatisierung bis zu neuen Apps, die den Arbeitsalltag erleichtern.

Wer neugierig ist, wie wir bei MITNETZ STROM auch über Ländergrenzen hinaus neue Impulse sammeln, findet spannende Einblicke in diesem Blogartikel. Und wenn dich interessiert, wie sich Ausbildung im Wandel der Zeit verändert und welche Chancen das für Azubis wie Mafalda bietet, lohnt sich ein Blick in diesen Beitrag.

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