Die ungewisse Zukunft der Verbrenner
Die Tage der Verbrenner sind gezählt, die Zukunft gehört dem Elektromobil. Autobauer setzen seit ein paar Jahren verstärkt auf elektrische Fahrzeuge, der Absatz bleibt jedoch noch hinter den Erwartungen und Prognosen zurück. In vielen Städten und Ländern wurden aber bereits Verbote für Benziner und Diesel ausgesprochen. Wir geben Ihnen einen Überblick der wichtigsten Beschlüsse und Prognosen.
Politisches Vollgas für die Elektromobilität
Mit dem Klima-Plan „Fit for 55“ möchte die Europäische Union bis 2035 die jährlichen CO2-Emissionen neuer Fahrzeuge auf null reduzieren. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Hersteller nur noch schadstofffreie Neuwagen verkaufen. Diese umfassen reine Elektroautos sowie Fahrzeuge, die Wasserstoff, Biokraftstoff oder E-Fuels tanken. Um die Elektromobile flexibler zu laden, ist es notwendig, die Ladeinfrastruktur stark auszubauen.
Dafür sind unter anderem an Schnellstraßen alle 60 Kilometer Ladestationen geplant. Tankstellen verkaufen zwar weiterhin Benzin, aber deutlich weniger als bisher. Auf lange Sicht werden voraussichtlich gar keine klassischen Tankstellen mehr betrieben. Denn Deutschland ist im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 der International Zero-Emission Vehicle-Alliance (ZEV-Allianz) beigetreten und hat sich damit verpflichtet, bis 2050 jedes Fahrzeug im eigenen Land emissionsfrei zu betreiben. Durch den Verzicht auf Diesel- und Benzinfahrzeuge der 50 ZEV-Mitgliedsstaaten lassen sich eine Milliarde Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Keine einheitliche Lösung in Sicht
Auch international ist das Elektroauto auf dem Vormarsch. 60 Prozent der Neuzulassungen in Norwegen entfallen inzwischen auf vollelektrisch angetriebene Fahrzeuge, weitere 15 Prozent auf Plug-in-Hybride. Herkömmliche Autos möchte der Vorreiterstaat bereits ab 2025 gesetzlich verbieten. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland im Ausbau der Elektromobilität den 5. Platz. Besonders bei der Dichte von Ladepunkten hat die Bundesrepublik Aufholbedarf.
So schnell wie angekündigt, wird der Ausstieg fossiler Kraftstoffe aus der Mobilität jedoch nicht erfolgen. Fachexperten gehen davon aus, dass andere Länder weiterhin Verbrenner produzieren. Zudem sind die Konzepte der europäischen Staaten nicht einheitlich und unterscheiden sich teils um Jahrzehnte.
Ein neues Zeitalter für Fahrzeughersteller
Schon seit Jahren verstärkt sich auch bei den Fahrzeugherstellern der Trend zur Elektromobilität. Audi stellt bereits ab 2026 die Produktion von Verbrennern ein. Volkswagen möchte bis 2030 die Hälfte aller verkauften Fahrzeuge vollelektrisch betreiben. Druck erzeugen dabei die gesetzlichen Vorgaben, welche mit hohen Strafzahlungen verbunden sind.
Ein Elektroauto lohnt sich
Wer die Anschaffung eines Neuwagens plant, sollte durchaus einen E-Flitzer in Betracht ziehen. Der Staat unterstützt den Kauf des Fahrzeugs und der Ladeinfrastruktur mit verschiedenen Förderungen. Außerdem profitieren E-Auto-Besitzer von Steuervergünstigungen und dem deutlich preiswerteren Unterhalt. Die Stromkosten für ein Jahr betragen durchschnittlich 730 Euro. Ein Benziner ist bei gleicher Strecke mit jährlichen 1.385 Euro fast doppelt so teuer.
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